Leserbrief zur neuen Brücke über die Badener Umfahrungsstraße
Verkehrserziehung soll forciert werden

Zum Artikel über die neue Rad- und Fußwegbrücke über die Umfahrungsstraße B210 in Baden und die dazu abgegebene Expertenmeinung von DI Tadej Brezina (TU Wien)

Ich bin selber Absolvent der TU und seit 35 Jahren international im Verkehrswesen tätig, denke also, daß ich hier auch das Recht auf eine Expertenmeinung habe:
1. Daß einem die Direttissima immer zur Verfügung stehen muß, ist kein Argument. Da würde vielleicht jemand verlangen dürfen, durch mein Haus und über meinen Garten rennen zu dürfen, weil man nicht um den Häuserblock gehen will.
2. Die heutige Tendenz, die Welt in eine idiotensichere digitale Gummizelle verwandeln zu wollen, ist nicht nur aus Sicht der Freiheit höchst bedenklich. Wenn einer was Absurdes macht, muß es auch schon institutionalisiert werden.
Kinder haben jeden Schutz, diesen aber vor allem für ihr künftiges Leben nachhaltig durch die Erziehung zum Selbstschutz durch Eigenverantwortung, verdient. Also für diesen und andere Fälle ist das erste Mittel eine profunde Verkehrserziehung ab der Volksschule, gleich inklusive Fahrradführerschein.
Irgendwann kommen alle in eine Situation, in der Eigenverantwortung und Umsicht unumgänglich sind.
Ich wurde so erzogen und habe das mit meinen Kindern auch so getan. Meine Tochter macht das mit dem Enkel ebenso.
3. Baut man da einen 2. Übergang direkt auf der Straße, rennen nicht eigenverantwortlich erzogene Menschen ohne zu schauen bei Rot drüber oder springen als Mutprobe vor ein Auto. Oder stellen wir die Bahn wieder auf Dampf um, weil „Dachsurfer“ an der Oberleitung umkommen?
Also wenn schon „idiotensicher“, dann muß man dort einen Zaun bauen, der zwingt, die Brücke zu verwenden.
4. Ich wohne an der Umfahrungsstraße und die stört wirklich nicht, kein Wunder, wie sie schon mit Wällen eingehaust ist. Aber wenn man da künstlich durch eine weitere Schikane Lärm und Abgase erzeugt, schaut das anders aus. Der Protest richtet sich aber dann zu Recht gegen diese Schikane.

Aber ich denke, der Herr „Kollege“ wollte sich profilieren oder leiden in der Verkehrsplanung alle noch am prominenten und hoffentlich schon emeritierten Ungeist der zu meiner Studienzeit am entsprechenden Institut geherrscht hat? Ich weiß, es ist höchst modern, gegen jede Individualität mobil zu machen, vor allem im Verkehr. Würde der „Kollege“ sich auch trauen, die gleiche Forderung zu erheben, wenn es eine Bahnlinie wäre?
Wenn die Entmündigung der Bevölkerung (Beratung, Coaching, Assistenzsysteme, Influencing etc. für alles und jedes) weiter so vorangetrieben wird, ist die Welt wirklich bald eine Gummizelle voller unmündiger „Follower“.
Aber die Presse, die sich doch der Wahrung der Freiheitsrechte verschrieben hat, sollte bei aller Besorgtheit etwas distanzierter und neutraler berichten, anstatt nicht ins gleiche Horn zu stoßen und de facto zum Pogrom gegen die Individualverkehr aufzurufen.


DI Christian Vana, Baden

P.S. Anmerkung der Redaktion: Christian Vana unterzog den "Schauplatz" der neuen Brücke auch einem Lokalaugenschein und gab selbst einige Verbesserungsvorschläge ab.

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