Statements aus der Opposition:
Prinz macht als Bürgermeister weiter

Christoph Prinz bleibt Bürgermeister von Bad Vöslau, will sich aber verstärkt um die Nachfolgeregelung bemühen. | Foto: Liste Flammer
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  • Christoph Prinz bleibt Bürgermeister von Bad Vöslau, will sich aber verstärkt um die Nachfolgeregelung bemühen.
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BAD VÖSLAU. Seit 8. August führt Bürgermeister Christoph Prinz wieder die Amtsgeschäfte in Bad Vöslau. Über Facebook nahm er zu den Ereignissen der vergangenen Wochen wie folgt Stellung:

"Ich möchte unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Gemeinde und dem Gemeinderat, allen voran unserem Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub, für die übernommenen Aufgaben danken. Ich bin nach der kurzen Auszeit mit meiner Familie wieder mit voller Kraft und gut erholt in das Bürgermeisteramt eingestiegen. Ich habe die Arbeit für unsere schöne Heimatstadt in den letzten Wochen vermisst. Es freut mich, dass mich mein Team in dieser Zeit sehr gut vertreten hat. Ich möchte meine ersten Arbeitstage zum Anlass nehmen, um nochmals mein Bedauern über den Vorfall vor einigen Wochen zum Ausdruck zu bringen, der bei meiner Familie, bei Kolleginnen und Kollegen und langjährigen Wegbegleitern Aufwand und Unbehagen verursacht hat. Mir ist klar, dass mein unbedachtes Handeln nicht richtig war - da gibt es nichts zu beschönigen. Es tut mir aufrichtig leid und ich habe meine Lehren aus diesem Unfall gezogen und werde natürlich auch alle Konsequenzen tragen.
Aus Fehlern lernen und immer in die Zukunft zum Wohle unserer Stadt schauen, war schon immer meine Einstellung. Deshalb arbeite ich seit 8. August wieder mit vollem Einsatz für Vöslau, Gainfarn und Großau. Gesundheitlich fit und ausgeglichen, bin ich wieder mit ganzem Engagement im Einsatz, um die laufenden großen Projekte zu koordinieren und voranzutreiben. Genauso kümmere ich mich auch um die vielen kleinen Dinge, die gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtig sind. Mein Team der LISTE hat mich nicht nur bestens vertreten, sondern unterstützt mich jederzeit. Besonders möchte ich mich bei unserem Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub bedanken, der neben seinem Job während meiner Abwesenheit viele Aufgaben von mir übernommen hat.
Der Vorfall hat dazu geführt, dass ich mir verstärkt Gedanken über meine persönliche Zukunft und über die kommenden Herausforderungen mache. Obwohl ich meine Aufgabe liebe, möchte ich mehr für meine Familie da sein und an meine Gesundheit denken. Das Bürgermeisteramt mit vollem Einsatz und Engagement über 19 Jahre zu erfüllen, fordert sehr viel. So ist es auch notwendig eine geeignete Nachfolge sicherzustellen. Der Unfall hat mich in dieser Entscheidung bestärkt. Aus diesem Grund werden wir gemeinsam in der LISTE einen Prozess starten, um einen geeigneten Kandidaten aus dem engagierten und fähigen Team der LISTE zu finden. Bis dahin freue mich noch viel für Vöslau, Gainfarn und Großau bewirken zu können."

Wie berichtet, hatte Prinz im Juni in betrunkenem Zustand geparkte Autos beschädigt. In einer ersten Stellungnahme - ebenfalls auf Facebook - gratulierte Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub dem Bürgermeister zu dieser Entscheidung und Stellungnahme:

"Es zeigt von Größe und Stärke und Mut sich zu deklarieren. Wir werden weiterhin für dich, deine Familie und die Gemeinde da sein. Für mich war es selbstverständlich, in deiner Abwesenheit da zu sein."

Stellungnahmen aus der Opposition

Gemeinderat Alexander Laimer-Netsch (NEOS) sieht in dieser Entwicklung eine "verpasste Chance".

"Die Verjüngung des Stadtrates war ein erstes Signal in Richtung zu mehr Zusammenarbeit und neuem dialogorientiertem Verständnis von Politik",

sagte er in einer ersten Stellungnahme. Und weiter:

"Nun steht zu befürchten, dass weiterhin wenig Platz für Innovation bleibt und der autoritäre Führungsstil weitergeführt wird."

Stadtrat Karl Lielacher (ÖVP), der gerade in der Vöslauer Partnerstadt Neu-Isenburg weilt, zollt Prinz "Respekt vor seiner Entscheidung".

"Der Bürgermeister-Beruf geht an die Substanz, die Jungen würden heute sagen man ist 7/24 im Dienst. Ich verstehe es, wenn Prinz nun Familie und Gesundheit in den Vordergrund stellt und dennoch im Amt bleiben wird, bis die Nachfolge geregelt ist. Unsere Hand bleibt ausgestreckt zur Zusammenarbeit",

so Lielacher.

"Was passiert ist, muss Konsequenzen haben",

sagt SPÖ-Stadtrat Wolfgang Reiterer. Gleichzeitig räumt er der Liste Flammer aber auch ein, dass sie "genügend Zeit haben muss, um die Nachfolge ordentlich zu regeln."

FPÖ-Gemeinderat Peter Gerstner begrüßt die Rückkehr von Christoph Prinz, wenn sie auch nur möglicherweise eine vorläufige sei. Er findet es

"in der momentanen Situation gut, wenn die Arbeit nun wie gewohnt weiter geht. Die Liste Flammer verschafft sich damit eine Atempause, um die richtigen weiteren Entscheidungen zu treffen."

In den schwierigen Zeiten, "die uns möglicherweise im Winter bevorstehen", sei es prinzipiell sehr wichtig, eine "gut funktionierende Gemeindeführung zu haben."

Stadträtin Eva Mückstein (die Grünen) sieht es als "richtige Entscheidung von Bürgermeister Prinz", seinen baldigen Rückzug anzukündigen.

"Bürgermeister Prinz zieht aus den Vorfällen die richtige Konsequenz und kündigt seinen baldigen Rücktritt an. Eine geeignete Nachfolge wird gesucht. Nicht einfach, denn Bad Vöslau braucht eine innovative, mutige und nachhaltige Stadtführung. Es besteht ein großer Aufholbedarf in den Bereichen Klimaschutz, Verkehrsberuhigung, Ausbau Radwege, zukunftsorientiertes Bauen, Innenstadt- und Infrastrukturentwicklung. Gleichzeitig frißt der unnötige Bau des riesigen Konzertsaales beim Schloß Gainfarn das Stadtbudget und bewirkt einen finanziellen Engpaß über viele Jahre. Große Aufgaben warten auf eine Person mit Format und Kompetenz."

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