Wachtrupp schützt Bäume vor den ÖBB
Schlägertrupps wieder aktiv, Bürgermeister ruft zum Widerstand
Badens Stadtchef Kurt Staska schäumt: Die ÖBB haben schon wieder Bäume gefällt.
¶BADEN. „Ich halte das für eine bodenlose Frechheit“, schäumt der Stadtchef ob der neuerlichen Zerstörungswelle durch die ÖBB. „Uns wurde zugesagt, dass in Baden keine weiteren Maßnahmen entlang des Bahndammes mehr getroffen werden. Dass nun ohne jegliche Rücksprache wieder mit Baumfällungen begonnen wurde, ist ärgerlich und auch völlig sinnlos.“
Bereits zu Weihnachten sorgten die Baumfällungen entlang der Bahn für große Aufregung: Ratlose BürgerInnen, die sich wunderten, was da passiert und ein Stadtgartenamt, das hilflos zusehen musste, wie der grüne Kahlschlag erfolgte.
Stadtgartendirektor Gerhard Weber ist nach seinem Lokalaugenschein vergangene Woche sicher, dass das Fällen von drei weiteren Bäumen überhaupt nicht nötig gewesen wäre: „Aus fachlicher Sicht ist dies in keinster Weise nachvollziehbar. Die Bäume hätten nicht einmal eines Rückschnittes bedurft.“
Um die verbliebenen Bäume entlang des Bahndammes vor der Zerstörungswut der ÖBB zu retten, wurde umgehend ein Parkaufseher als Wachorgan postiert, der bei erneuten Rodungsambitionen sofort Alarm schlagen wird. Staska kampfbereit: „Wir werden ein weiteres Baumsterben mit allen Mitteln zu verhindern versuchen und haben der ÖBB sogar angeboten, die Pflege der Bäume selbst zu übernehmen. Eine solche Vorgangsweise lasse ich mir nicht bieten!“
Neben dem Einsatz eines „Wachpostens“ im unmittelbar gefährdeten Bereich wurde mit den Verantwortlichen bei den ÖBB ein persönliches Gespräch urgiert. Mit Erfolg: Denn es wurde zugesichert, dass die ÖBB sofort sämtliche Maßnahmen einstellt.
SPÖ: ÖBB nehmen Stadtchef nicht ernst
StR. Markus Riedmayer (SPÖ) kritisiert: „Schön langsam tut mir Bgm. Staska leid. Er hat sich so vehement gegen die Rodungen ausgesprochen und just, als ob man es ihm zu Fleiß täte, finden die ÖBB noch drei weitere Bäume, die nun der Motorsäge zum Opfer fielen. Bitte, liebe Damen und Herren der ÖBB, nehmt unseren Bürgermeister doch endlich ernst!“ Um weitere Schlägerungen zu verhindern, rät der Politiker wieder einen Baum zu pflanzen, an dem sich die Stadtregierung dann anketten könnte.
Bgm. Kurt Staska bittet inzwischen alle BadenerInnen, ihren Unmut an der zuständigen Stelle zu deponieren: daniela.dietrich@oebb.at
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