Giersch
Das unterschätzte Wildkraut

- hochgeladen von Helene Bernsteiner
Giersch (Aegopodium podagraria) ist für viele Gärtner ein lästiges Unkraut, doch in Wahrheit steckt in dieser Pflanze ein wahrer Schatz der Natur. Giersch ist nicht nur reich an wertvollen Inhaltsstoffen, sondern auch vielseitig in der Naturheilkunde und der Küche einsetzbar. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über die Erkennungsmerkmale, die gesundheitlichen Vorteile und wie du Giersch kulinarisch nutzen kannst – inklusive leckerer Rezepte.
Giersch erkennen: Merkmale der Pflanze
Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist leicht an folgenden Merkmalen zu erkennen:
Blätter: Dreizählig gefiedert mit gezacktem Rand, die Blattform erinnert an einen Ziegenfuß (daher auch der Name „Geißfuß“).
Stängel: Hohl, kantig und leicht rillig.
Blüten: Kleine weiße Doldenblüten, die von Juni bis August blühen.
Wuchs: Schnell ausbreitend durch unterirdische Rhizome, bildet dichte Teppiche in Gärten und Wäldern.
⚠ Verwechslungsgefahr: Giersch kann mit giftigen Doldenblütlern wie dem gefleckten Schierling verwechselt werden. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal: Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, verströmt Giersch einen würzigen, leicht nach Petersilie oder Möhre duftenden Geruch.
Inhaltsstoffe und gesundheitliche Vorteile
Giersch ist ein echtes Superfood, denn er enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe:
Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und wirkt antioxidativ.
Kalium: Fördert die Entwässerung und unterstützt den Zellstoffwechsel.
Eisen: Wichtig für die Blutbildung.
Flavonoide und ätherische Öle: Entzündungshemmend und antioxidativ.
In der Naturheilkunde wird Giersch traditionell zur Linderung von Gicht und Rheuma eingesetzt. Er wirkt entwässernd, entzündungshemmend und kann bei Blasen- und Nierenbeschwerden helfen.
Giersch in der Küche: Vielseitig und lecker
Giersch kann roh oder gekocht verwendet werden und ist ein hervorragender Ersatz für Spinat oder Petersilie. Besonders junge Blätter sind zart und haben einen mild-würzigen Geschmack.
Rezepte mit Giersch
1. Giersch-Pesto
Zutaten:
2 Handvoll frische Gierschblätter
50 g Walnüsse oder Sonnenblumenkerne
50 g Parmesan oder Hefeflocken (für die vegane Variante)
100 ml Olivenöl
1 Knoblauchzehe
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung: Alle Zutaten in einem Mixer oder mit einem Pürierstab fein pürieren. Das Pesto schmeckt hervorragend zu Pasta, Brot oder als Dip.
2. Giersch-Smoothie
Zutaten:
1 Handvoll Giersch
1 Banane
1 Apfel
200 ml Wasser oder Pflanzendrink
1 TL Zitronensaft
Zubereitung: Alle Zutaten in einem Mixer cremig pürieren. Dieser Smoothie ist ein echter Vitamin-Booster!
3. Giersch-Quiche
Zutaten für den Teig:
200 g Dinkelmehl
100 g Butter oder Margarine
1 Prise Salz
50 ml Wasser
Zutaten für die Füllung:
2 Handvoll Giersch
3 Eier oder vegane Ei-Alternative
200 ml Sahne oder Hafercuisine
100 g Feta oder pflanzlicher Käse
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
Die Zutaten für den Teig verkneten und 30 Minuten ruhen lassen.
Den Teig ausrollen und in eine Quicheform legen.
Giersch waschen, klein schneiden und mit den restlichen Zutaten vermengen.
Die Mischung auf den Teig geben und bei 180 °C ca. 35 Minuten backen.
Fazit: Giersch – Vom Unkraut zur Delikatesse
Giersch ist eine wertvolle, gesunde und kostenlose Bereicherung für die Küche. Statt ihn zu bekämpfen, lohnt es sich, ihn zu nutzen – sei es als Heilkraut oder als leckere Zutat in kreativen Rezepten. Also, raus in den Garten oder Wald, Giersch sammeln und genießen!
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