Laufen für den Lichtblickhof
Liebe LauffreundInnen,
mangels Rennen habe ich schon länger keinen Laufbericht mehr geschrieben. Daß Laufen trotzdem Saison hat, zeigen unter anderem zahlreiche Spenden- und Charityläufe für Personen oder Organisationen, die nicht zuletzt durch die Corona-Krise in eine Notsituation gekommen sind. Eine dieser Organisationen ist der Verein e.motion - Lichtblickhof (https://www.lichtblickhof.at/) der Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen mit der EQUOTHERAPIE zu neuem Lebensmut verhilft und der nun selbst dringend Hilfe braucht.
Eine Person, die sich sehr für den Lichtblickhof eingesetzt hat, möchte ich hier vorstellen:
Doris Dobinger!
Ihre Geschichte:
Ich bin 51 Jahre jung, lebe seit längerer Zeit in Perchtoldsdorf und habe vor sieben Jahren mit dem Laufsport begonnen. Mein wöchentlicher Laufumfang liegt derzeit bei 30-40Km. Ich liebe es, in unserer Gegend herumzulaufen und und auch die eine oder andere Hütte zu besuchen.
Im April erlebte ich die Corona-Lauf-Challenges meiner Freunde Michael Lagler und Philipp Kovac, die jeden Tag eine bestimmte Strecke liefen und damit Spenden für das Rote Kreuz sammelten. Zu dieser Zeit reifte der Gedanke in mir: "Das kann ich doch auch! Frauenpower und Durchhaltevermögen sind gefragt!". Mein Freund Walter Jaros unterstützte mich von Anfang an bei der Idee, in dieser durch Corona herausfordernden Zeit, ein persönliches Zeichen zu setzten. Zuhilfe kam mir auch meine Kurzarbeit, denn sonst wäre das Projekt zeitmäßig nicht zu schaffen gewesen. In der letzten Aprilwoche probierte ich verschiedene Stecken aus und entschied mich für die Runde über die Kammersteinerhütte - Josefswarte, das sind 10Km und knapp 370 Höhenmeter mit einer schönen Mischung aus kleinen Asphaltstraßen, Wanderwegen und schmalen Pfaden.
Dann kam der 1.Mai und bei strahlendem Sonnenschein startete ich meine Mission. Es war ein besonderes Gefühl - eine Reise in's Ungewisse. Werde ich das durchhalten, diese Strecke jeden Tag, 31 mal, insgesamt 310Km und 11.408 Höhenmeter? Wie wird es mir seelisch gehen, welche Hochs und Tiefs werde ich durchmachen, bei Hitze, Wind und Regen? Was wird mein Körper dazu sagen? Gelenke, Füße, Muskeln sind die gut doppelte Belastung pro Woche nicht gewöhnt ... und wenn ich mich verletze?
Jeden Tag wechselte ich die Laufrichtung um nicht allzu viel Routine aufkommen zu lassen und dennoch passierte bereits am 3. Tag das befürchtete Mißgeschick: Ich stürzte beim Bergablaufen, holte mir eine ordentliche Schürfwunde am linken Schienbein und ein paar Prellungen. "Sch... " dachte ich mir, aber dann: "Krone richten und weiterlaufen!". Die anfänglichen Schmerzen wurden bald weniger, zu Hause legte ich einen Verband an den ich einige Zeit täglich erneuerte und das war's dann 🙂
Und nach dem "Hoppala" kam auch ein Erfolgserlebnis: Am 20. Mai war ich voll gut drauf, konnte alle Steigungen durchlaufen, brachte es auf den letzten flachen Kilometern auf einen Schnitt von 4:40 (ca. 13Km/h) und erreichte mit 1:11 die schnellste Zeit aller 31 Tage!
Aber kein Hoch ohne Tief: Ein paar Tage später quälten mich Schlafprobleme und eine Muskelverhärtung im linken Wadenbein. Yoga und meine Blackroll, dazu mein Wille, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und der Zuspruch von Walter und anderen Lauffreunden half mir über diese Krise und andere Tiefs hinweg.
Viele Dank, ihr habt mir geholfen, meine Mission erfolgreich abzuschließen!!!
Der Weg ist das Ziel!
Liebe Grüße
Doris
P.S.: Von Anfang an war es meine Absicht, mit meiner Challenge ein Zeichen zu setzten - für all diejenigen zu laufen, die nicht laufen können. Der Lichtblickhof, der kleine Heldinnen und Helden mit Pferdetherapie unterstützt, hat Walter's Taufkind bereits einmal sehr geholfen und für mich war klar, daß ich diesen Verein, der jetzt selbst in der Krise steckt, unterstützen möchte - mit einer Spendenaktion auf Facebook oder direkt über seine Homepage https://www.lichtblickhof.at/ - vielen Dank!
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