Bericht Allianz-Sports 2014 in Zürich, Teil 2

Siegerehrung 5000m M55: Marco, Peter und Karl
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  • Siegerehrung 5000m M55: Marco, Peter und Karl
  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen, falls wer zum Anfang meiner Geschichte will - hier geht´s zu Teil 1: http://www.meinbezirk.at/baden/sport/bericht-allianz-sports-2014-in-zuerich-teil-1-d1033060.html

Nach dem 5000er Rennen kommt erstmal Ausschnaufen, Plaudern, Duschen und Essen, dann stehen die Siegerehrungen auf dem Programm. Für jeden Bewerb marschieren die ersten drei begleitet von FahnenträgerInnen ein, nehmen Aufstellung und bekommen ihre Medaillen überreicht, dann wird die Landeshymne des Siegers gespielt - eine tolle Zeremonie auch wenn es am "Medal Plaza" enorm heiß ist und die Mittagssonne runterbrennt. Ich höre neben der österreichischen Hymne für Peter noch zahlreiche andere und stelle fest: Die "Weltmeister" im Feiern sind eindeutig die Italiener. Immer wenn die Gold haben dann geht es richtig rund ;-)

Den Nachmittag verbringe ich gemütlich mit KollegInnen auf den Sportanlagen Wallisellen, schau mir weitere Bewerbe an, feuere Andreas bei seinem 100m-Semifinale an (es ist schon beeindruckend, die 100m-Sprints so hautnah mitzuerleben), leide mit Thomas mit der beim 400m-Lauf mit einer Zerrung aufgeben muß oder liege im Schatten, entspanne mich und sammle Kräfte für den nächsten Tag. Am Abend lädt unser Vorstand, Dr. Littich, zu einem gemeinsamen Abendessen in die "Giesserei" in Oerlikon ein und wir ziehen eine erste Bilanz:
1x Gold und 3x Bronze - auch die Tennisspieler Oliver und Christian können sich über Edelmetall freuen! Die Beachvolleyballer habens knapp nicht in die Medaillenränge geschafft, Andreas ist zwar in´s Semifinale über die 100m gekommen aber dort war für ihn - bei Spitzenzeiten knapp über 11Sec. - Endstation und leider gibt es auch zwei Verletzte: Neben Thomas´ Zerrung hat sich Martin beim 100m-Sprint einen Muskelfaserriß zugezogen. Freud und Leid also, dennoch eine gute Stimmung in dem gemütlichen Lokal - das neben seiner hübschen Terrasse einen sehr interessanten "Eventkeller" beherbergt. Gerhard, unsere rührige "Teammutter", richtet Grüße und Glückwünsche von KollegInnen aus ganz Österreich aus, besonders von einem Fan der uns eine ganze Schachtel Lebkuchen als "Doping" geschickt hat - vielen Dank an den Spender, das war eine tolle Idee! Nachdem am Samstag von unserem Team nur noch die Halbmarathonis Elfi, Harald, Peter und ich im Einsatz sind machen wir uns früher aus dem Staub. Der Rest des Teams kann den Abend länger genießen, sich am Samstag in Ruhe die Finalbewerbe anschauen und uns anfeuern :-)

Der Samstag beginnt um 6:30 - früh für einen Spätaufsteher wie mich. Aber duschen, frühstücken und die Vorfreude auf das Rennen vertreiben die Müdigkeit schnell. Um 8 Uhr sitzen wir im Bus der uns nach Wallisellen bringt und ich horch in mich hinein - irgendwelche Beschwerden? Nein, alles bestens, vom gestrigen 5000er spüre ich absolut nichts und beim Abendessen war ich ja brav ;-) Da der Halbmarathon recht schwierig und die Konkurrenz in meiner Altersklasse enorm stark ist wäre ich mit einer Zeit unter 1:30 und einem 10. Platz schon sehr zufrieden. Na mal sehen. Bis zum Start um 9:45 vergeht die Zeit mit Startnummer abholen (danke Peter für den Tip mit dem Chip), ein paar Plaudereien mit den Schweizer Support-Leuten, Umziehen, Aufwärmen (obwohl es eh schon wieder ziemlich heiß ist) und Haare nochmal ordentlich naß machen recht schnell und pünktlich stehe ich mit Elfi, Harald, Peter und etwa 120 weiteren StarterInnen bereit. Der Countdown läuft - 3 - 2 - 1 - LOS! Jetzt gilt es!

Ich halte mich im Startgetümmel zunächst hinter Peter und Harald aber als wir nach wenigen hundert Metern auf einen Feldweg einbiegen suche ich meine eigene Spur - ich will mich nicht an ein fremdes Tempo anpassen, muß mein eigenes suchen. Es geht leicht bergab - da kann ich flott "dahinrollen", versuche auf niemanden aufzulaufen und von Anfang an keine Energie zu verschwenden. Der Weg macht eine Rechtskurve und windet sich flach am Fuß eines Hügels dahin, der Schotter knirscht unter den Schuhen und ich mach das was ich mir vorgenommen habe - auf die Linie schauen. Wo hab ich viel Grip, wo ist der Schotter nicht so tief ... Leute überholen mich, ich überhole andere, es herrscht noch starker Verkehr. 1Km und 3:50 - ziemlich schnell aber es ging ja auch ein Stück bergab. Doch nun beginnt nach einer scharfen Linkskurve eine kräftige Steigung hinauf auf die Hügelkuppe. Fast automatisch schalte ich die Schrittlänge zwei Gänge herunter, gebe Gas um mein Tempo auch bergauf zu halten - und schon geht´s vorbei an einigen Läufern, auch an Harald. Momemt - ich hab mir doch extra vorgenommen nicht gleich zu Beginn des Rennens Energie zu verschleudern - also halt dich gefälligst zurück! Gut, Tempo wieder runter und als ich oben auf der Kuppe bin geht Harald wieder an mir vorbei. Weiter gehts, eine Straße entlang wellig dahin in einen Ortsteil von Wallisellen hinein. Hier lässt sich gut Tempo machen, ich halte mich hinter Harald. Wieder geht´s bergab, quer über eine größere Straße und langsam wieder bergauf, aus dem Ort hinaus in die Felder und die pralle Sonne. Dann wieder ein Stück bergab bis zum Waldrand und die erste Etappe zu 3,5Km hab ich hinter mir. Mal sehen, wie ich am Rückweg, nach 17.5Km, diese - dann - Steigung nehme ...

Harald hat sich inzwischen etwas abgesetzt und auch Massimo aus Italien läuft inzwischen vor mir aber auf dem folgenden, herrlich schattigen und sogar leicht bergab führenden Waldstück hol ich wieder etwas auf. Waaahhhh ... hier macht das Laufen richtig Spaß, noch geht´s mir ausgezeichnet! Nach einem knappen Kilometer biege ich rechts ab auf eine Schotterstraße - also etwas langsamer werden, wieder genau schauen wo ich hinsteige, unnötiges Rutschen vermeiden, immer im Schatten laufen ... Harald verschwindet jetzt aus meinem Blickfeld und Massimo läuft konstant etwa 50m vor mir. Ich unterdrücke die Versuchung, zu ihm aufzuschließen, bleibe ganz locker, schaue nur auf meine Spur. 5Km und 20:30 - nur eine Minute langsamer als gestern beim 5000er! Ganz werde ich dieses Tempo sicher nicht halten können denn das würde eine 1:26er Endzeit ergeben - unrealistisch. Aber bis jetzt ist alles bestens, ich bin gut drauf - weiter so! Links ab geht es jetzt 2-300m eine größere Straße entlang - in der prallen Sonne. Pfff ... die brennt ganz schön herunter, zum Glück nimmt mich gleich wieder der Wald auf. Da geht es auf einer schattigen kleinen Asphaltstraße ganz leicht hügelig dahin - richtig idyllisch ist das ... nur daß mich zwei Franzosen, zwei Frederics, überholen stört mich ein wenig. Die legen ein ziemliches Tempo vor, holen bald auch Massimo ein ... dabei sind wir erst bei Km6. Da bin ich lieber noch vorsichtig, auch weil ich langsam das Verlangen nach Wasser, nach Abkühlung spüre ... wo ist die nächste Labestation? Links ab geht es in eine kleine Senke und dann eine kurze Steigung hinauf zum höchsten Punkt der Strecke, knapp 490m. Eine lange Bergabstrecke und hier ist - endlich! - bei Km 7,5 die Labestation.

Ein Becher Wasser über den Kopf, dann noch einen, einen Schwamm voll Wasser greife ich mir auch noch, drücke ihn über Kopf, Nacken, in´s Gesicht - ahhhh ist das angenehm, tut das gut! Gutgelaunt schupfe ich den Schwamm in eine Kiste, spüre wie mich die Kühle durchflutet, Energie zurückkommt, gebe sofort auf der schönen Bergabstrecke etwas Gas. "Werd nur nicht übermütig" denk ich mir aber bald und brems mich wieder ein. Trotzdem geht es jetzt wunderbar durch den Wald dahin und dann hinaus in die Sonne, das schattenlose Stück durch Opfikon. Aber noch habe ich kein Problem damit, der Wasserfilm umhüllt mich wie ein Schutzschild - die Sonne brennt zwar herunter aber ich spüre sie nicht. Hinein in´s Dorf, dann scharf links und wieder hinaus, auf die lange Gerade Richtung Wald. Am Ortsende steht neben einem Bauernhof ein Landarbeiter, schaut den Vorbeilaufenden ohne eine Miene zu verziehen nach. Ich winke ihm zu - keine Reaktion. Weiter, die endlos scheinende Gerade entlang. Mein Wasserschild bekommt langsam Löcher aber ich denke mir "das Stück tut allen weh, bleib ruhig!", versuche mir vorzustellen wie die Sonnenstrahlen an mir abprallen, daß ich immer noch ganz locker laufe - und es funktioniert. Massimo scheint näher zu sein als noch vor einem Km ... anscheined leidet er mehr als ich. Die Strecke senkt sich etwas und sofort geb ich ein kleinwenig Gas - der Waldrand ist nicht mehr fern! Und dann - gerettet, ich bin im Schatten! Hab die Sonne gut überstanden, entspanne mich, kann mich wieder auf meine Umgebung konzentrieren. Km10 und 41:50 - etwas langsamer bin ich zwar geworden aber gut im Plan für meine 1:30. Und da kommt die nächste Labestelle. Massimo ist nur mehr 5m vor mir! 2x Wasser, 1x Schwamm, Karl steht da, feuert mich an, ich wink und lauf vorbei. Scheiße, ich wollt noch einen Becher Iso! Vollbremsung, 10m zurück, einen Becher reingekippt so gut es geht und weiter! Während meines "Tankstops" huscht Elisabeth leichtfüßig an mir vorbei - wo kommt die denn her, die hab ich garnicht bemerkt!? Massimo ist jetzt wieder 60-70m vor mir - ärgerlich aber ich bleib ruhig. Ich hab ihn einmal gekriegt, ich krieg ihn wieder - auf zu Runde zwei!

LG + cu

Hans

Wo: Sports World, Zielackerstrasse, 8304 Wallisellen auf Karte anzeigen

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