Klettersteige
Liebe zu Fels und Eisen

Der Hans von Haid-Steig wurde 1913 eröffnet.  | Foto: Thomas Santrucek
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  • Der Hans von Haid-Steig wurde 1913 eröffnet.
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Mein erster Klettersteig war eine Erfahrung zwischen Euphorie und Panik, die ich sicher wiederholen werde.

REICHENAU (mec). Meine erste Bergtour nach über zehn Jahren Pause vom Fels führte mich auf die Rax. Früher war ich oft in Klettergärten und Kletterhallen, bin aber nur wenige ganz leichte alpine Mehrseillängenrouten geklettert. Klettersteige kannte ich gar nicht. Ehrlich gesagt, dachte ich immer, Klettersteige wären für Leute, die zu unsportlich für "echtes" Klettern sind. Mit den beiden erfahrenen Klettersteiggehern Michael Jöbstl aus Tattendorf und meinem Kollegen Thomas Santrucek aus Ternitz, dachte ich, dass ich das locker schaffen würde.

Tagwache um 2:45 Uhr

Michael Jöbstl holte mich am Treffpunkt um 03:30 Uhr ab und wirkte recht ausgeschlafen. Nachdem er sonst sein Geschäft "Zum Jöbstl" in Tattendorf um 05:00 Uhr früh aufsperrt, ist er das Frühaufstehen im Gegensatz zu mir gewöhnt. Auch Bezirksblätter-Kollege Thomas Santrucek erschien frisch und munter. Um 05:00 Uhr wanderten wir vom Parkplatz in Griesleiten los. Der Genuss meinerseits hielt sich noch sehr in Grenzen. Das änderte sich aber rasch, als die Sonne über der beeindruckenden Landschaft aufging und wir den Hans von Haid-Steig erreichten.

Zuversicht wenigstens vortäuschen.. | Foto: Thomas Santrucek
  • Zuversicht wenigstens vortäuschen..
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"Nur ned nervös werden"

Schon nach kurzer Zeit musste ich feststellen, dass ich die Klettersteiggeher früher zu unrecht belächelt habe und Ungeübte sollten sich nur mit sehr erfahrenen Begleitern in den Haid-Steig (Schwierigkeitsgrad C/D) wagen. Mit Thomas vor und Michael hinter mir war ich aber trotzdem noch optimistisch. Das Angebot auf eine zusätzliche Seilsicherung lehnte ich erst einmal ab. Dass die beiden Eisensteigbäume legendäre Objekte aus dem Jahr 1913 sind, sagte mir Michael gerade rechtzeitig, dass ich während des Hochkletterns genau darüber nachdenken konnte. Richtig Angst hatte ich trotzdem bis zum Ausstieg bei der "Schwarzen Madonna" nicht. Selbstsicher lehnte ich daher auch bei der Königsschusswand die angebotene zusätzliche Seilsicherung ab. Schon vor der ersten der herausforderndsten Stellen (Schwierigkeitsgrad E) musste ich aber zugeben: "Ich komm nicht mehr weiter!" Bei dem Gedanken wie weit man bei einem Sturz fällt, bevor einem das Klettersteigset - das ja auch nur eine einmalige Notfallsicherung ist - auffängt, zitterten mir die Knie. Thomas warf mir das Sicherungsseil herunter und mit dem Wissen, dass ich jetzt nicht mehr tief fallen konnte, ging es vorerst einmal weiter.

Schwierigkeitsgrad erhöht

Trotz Sicherung von oben musste ich jetzt öfter tief durchatmen. Über eine überhängende Stufe kletterten wir in eine Höhle, die man nach oben durch einen engen Spalt wieder verlässt. Einmal verhedderte ich mich mit dem Klettersteigset und einmal blieb ich in der Engstelle mit dem Rucksack hängen. Vor der Panikattacke rettet mich nur das Wissen, dass Thomas am anderen Seilende wusste was er tut. Oben angekommen, hatte ich das aber schon fast wieder vergessen und fühlte mich - auch in Erwartung von warmem Essen und einem kalten Bier in Franz Eggls Seehütte - richtig euphorisch. Nachdem wir hervorragend gespeist hatten, führte uns Thomas "die Gemse" über den Preinerwandsteig und ein ausgedehntes Geröllfeld nach unten, was mir noch ein paar weitere blaue Flecken einbrachte.
Fazit: Mit erfahrener Begleitung und der richtigen Ausrüstung warten in der Umgebung tolle Klettersteigabenteuer.

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