Mit. Golf zurück ins Leben
BAD VÖSLAU. Ein Schlaganfall kickte Dr. Peter Föller vor vier Jahren hinaus aus dem Berufsleben. "In den ersten Tagen danach, ich war auf der Unit Stroke-Abteilung Wr. Neustadt, war ich verzweifelt: Ich dachte, jetzt bist du ein Pflegefall. Und dann der Gedanke: Dafür ist es aber noch viel zu früh." Er hat sich nicht aufgegeben, "hetzte von Therapie zu Therapie". Ein Jahr nach dem Schlaganfall kam er zum ersten Mal auf einen Golfplatz, in Enzesfeld.
"Ich hatte einem Freund einen Schnupperkurs mit Trainer Alexander Marx geschenkt, und machte auch selber mit." Das hat den Vöslauer so begeistert, dass er sich in den Club einschrieb und für einen Platzreife-Kurs anmeldete. "Ich habe entdeckt, dass der Golfsport viele Elemente enthält, die auch bei meinen Therapien wichtig sind - Konzentration, Koordination und leichte Bewegung an frischer Luft. Ich habe mich entschlossen, die Therapien vorerst abzubrechen und dafür mehr Golf zu spielen."
Besonders faszinierend findet er, dass Golf das Gleichgewicht trainiert. Er kann bis heute nicht auf einem Bein stehen, aber genau das verlangt der Golfsport von ihm, immer und immer wieder - bis er es vielleicht einmal wieder kann.
"Wichtig ist das Spiel!"
Auch wenn Dr. Peter Föller auch heute noch mit Taubheitsgefühlen kämpft, man sieht ihm den Schlaganfall nicht mehr an. Heute gilt er als Golf-Anfänger (Handicap 45) aber "egal, wichtig sind Spiel, Leute und Natur. Eine Runde geht über 9 oder 18 Löcher. Bei 18 Löchern bin ich ca. 4 Stunden und bis zu 10 Kilometer unterwegs", sagt er.
Neue Ziele suchen
Dass es "nie wieder so wird wie es mal war", machte ihm seine Psychotherapeutin Silvia Huber aus Baden kurz nach dem Schlaganfall klar. Damit muss Dr. Peter Föller leben lernen. Aber er hat auch gelernt, sich neue Ziele zu stecken - unter anderem das Golfspielen zu lernen. Und aktuell ist er in der NÖ Gemeindechallenge für Bad Vöslau der aktivste Sportler mit über 6.000 Bewegungsminuten. Wen wundert's? Schließlich ist eben auch Golf Bewegung, und bei der NÖ Challenge kommt es nicht auf Geschwindigkeit an.
Peter Föller ist auch gern gelesener Regionaut auf meinbezirk.at.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.