EZA Fairer Handel setzt auf Klimaprojekte
Fairer Kaffee kommt aus dem Bezirk
BADEN. Den Tag des Kaffees am 1. Oktober nahmen die Verantwortlichen von EZA Fairer Handel, FAIRTRADE Österreich und der Rösterei Helmut Sachers Kaffee zum Anlass über die Zukunft der morgendlichen Tasse zu sprechen. Gemeinsam mit Josinta Kabugho, Geschäftsführerin der Kaffee-Koperative BOCU in Uganda stellte man neue gemeinsame Klimaprojekte vor, die in den Abbaugebieten umgesetzt werden.
Klimawandel als Herausforderung
Auch der Kaffeeabbau ist massiv von den Klimaveränderungen betroffen. Steigende Temperaturen und wechselnde Niederschlagsmengen sowie Krankheiten der Pflanzen, die durch den Klimawandel noch beschleunigt werden sorgen dafür, dass der Abbau des Kaffes immer schwieriger wird.
Hier setzt EZA Fairer Handel auf verschiedene Projekte im Ursprung und bei der Röstung. "Wir wollen zeigen, dass fairer Handel auch Klimaschutz bedeutet. Mit dem Kauf von Bio- und FAIRTRADE-Kaffee trägt man aktiv zur Verbesserung des Klimaschutzes bei", so Michael Scherndl, Geschäftsführer der EZA Fairer Handel. Im Ursprung werden Klimaprojekte von FAIRTRADE-zertifizierten Partnern wie beispielsweise die Bukonzo Organic Farmers Cooperative Union (BOCU) unterstützt. Diese Organisation ist eine Art Genossenschaft die mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern direkt zusammenarbeitet. In Österreich wird der Kaffee dann in der Rösterei von Helmut Sachers Kaffee weiter verarbeitet.
Klimafreundliche Kochstellen für die Haushalte
BOCU-Geschäftsführerin Josinta Kabugho berichtet von den aktuellen Klimaprojekten, die bereits umgesetzt wurden. Aus dem Erlös des Produktes "Coffee for Future" ergeht eine Klimaprämie an die BOCU. Damit wurden in den letzten Jahren der Bau von 3.000 Holzsparöfen in den Häusern ermöglicht. "Damit reduzieren wir die gesundheitsschädliche Rauchentwicklung in den Häusern und den Verbrauch von Feuerholz", erklärt Kabugho. Dadurch wurden 9.000 Tonnen CO2 eingespart und die Abholzung der Wälder wurde um 50 Prozent reduziert.
Reduktion der Emissionen beim Rösten
Der Kaffee wird bei Helmut Sacher Kaffee in Oeynhausen geröstet. Die Rösterei ist eine der ersten Unternehmen, in denen der Kaffee CO2 neutral verarbeitet wird. Dazu wurde der Energiebedarf auf erneuerbare Energien (Biogas und Biostrom) umgestellt. Die Abluft aus dem Röstprozess wird mittels Wärmerückgewinnung wieder genutzt und in einer Biogas-Anlage gereinigt. Der Energiebedarf ist um rund 35% weniger und es gibt keine Emissionen mehr. "Wir haben erhebliche Anstrengungen unternommen, um einen nachhaltigen Produktionsprozess zu etablieren und unsere Energiequellen umzustellen. Unsere Mission besteht nicht nur darin, den besten Kaffee anzubieten, sondern auch unsere Verantwortung für die Umwelt wahrzunehmen", betont Geschäftsführer Hannes Schlögel.
30 Jahre faire Zusammenarbeit
Seit Beginn der Neunziger-Jahre arbeitet man zwischen den beiden Institutionen EZA Fairer Handel und FAIRTRADE Österreich zusammen. "Wie der faire Handel hilft, ländliche Gemeinschaften zu stärken, zeigt die Kooperative BOCU. In den letzten zehn Jahren hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdreifacht. Der FAIRTRADE Kaffe ist zudem bio-zertifiziert und erreich bei Wettbewerben Spitzenbewertungen", so FARTRADE Geschäftsführer Hartwig Kirner über den sozialen Faktor und die Nachhaltigkeit. Der Vorteil ist, dass man "gute Preise erzielt und um für die Herausforderungen der Zeit gewappnet zu sein", so Kirner.
EZA GF Michael Scherndl freut besonders, dass Besuche wie der von Josinta Kabugho regelmäßig gemeinsam organisiert werden. "Wenn wir unsere Partnerinnen und Partner aus dem globalen Süden einladen, dann bekommen Menschen in Österreich einen Einblick in ihre und unsere Arbeit und lernen ein Gesicht hinter dem Produkt kennen." Ab Anfang Oktober wird Kabugho durch di Weltläden in Österreich touren und bei Vorträgen über den Kaffeeanbau in Uganda sprechen.
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