Das "Schulzheim" ist Geschichte
Asylunterkunft im Helenental wird per 1. September geschlossen. Das "Schulzheim" wurde verkauft.
ALLAND. Schon am frühen Vormittag des 17. August läutete das Telefon. Am Apparat Bürgermeister Ludwig Köck (ÖVP) aus Alland: "Ich möchte bekannt geben, dass das Schulzheim im Helenental verkauft wurde und per 1. September als Flüchtlingsquartier geschlossen wird." Laut Information von voriger Woche hatten hier 97 Flüchtlinge ein Quartier gehabt, sie werden nun in eine andere Unterkunft verlegt.
Warum Köck so rasch informierte, hat einen Hintergrund. Im letzten Interview mit den Bezirksblättern vorige Woche berief er sich auf eine "Informationssperre", die vom Büro des für Asylfragen zuständigen Landesrates Waldhäusl (FPÖ) verhängt worden sei, die er - Köck - akzeptiere. Er habe schon vorige Woche gewusst, dass das ehemalige Erholungsheim des Kriegsopferverbandes verkauft worden sei.
Das Büro Waldhäusl hatte - ebenfalls vorige Woche - betont, dass es "nie eine Informationssperre gegeben" habe. Das hatte Köck verständlicherweise geärgert.
Nur wenige Minuten nach dem Telefonat vom 17. August mit Köck kam auch die Presseaussendung aus dem Büro Waldhäusl.
Hier die Aussendung im Wortlaut:
Büro Landesrat Waldhäusl: Asylquartier Schulzheim wird mit Ende August geschlossen
Jetzt startet Übersiedelung in mehrere Unterkünfte in NÖ
Aktuell sind knapp 60 Asylwerber im Schulzheim im Helenental untergebracht. Diese werden nun sukzessive in bestehende Asylquartiere in Niederösterreich verlegt. Spätestens mit Ende August werden somit sämtliche Bewohner eine neue Bleibe gefunden haben. Das Asylheim in Alland wird für eine weitere Unterbringung von Flüchtlingen nicht mehr in Verwendung gebracht. Ebenso gibt es für das Ulrichsheim in Hainburg eine klare Entscheidung von Landesrat Gottfried Waldhäusl. Das kürzlich in Diskussion gebrachte Quartier wird für eine Belegung nicht berücksichtigt. „Es ist eine Entscheidung mit Hausverstand, dass das aufgelassene Ulrichsheim nicht wieder aufgesperrt wird“, spricht Waldhäusl Klartext.
Über die Identität des Käufers und wie es mit dem Schulzheim nun weitergehen wird, ist derzeit noch nichts bekannt. Aus dem Kriegsopferverband (bisheriger Eigentümer, der mit der Asylbetreuungsfirma einen Pachtvertrag abgeschlossen hatte) hört man nur, dass das Haus seit fünf Jahren zum Verkauf stand. Es liege im Überschwemmungsgebiet, weshalb es schwierig gewesen sei, einen Käufer zu finden. Das riesige Areal kann demnach wahrscheinlich nicht verbaut werden. Was mit dem bestehenden Gebäude passiert, ist noch nicht bekannt.
Früherer Artikel
https://www.meinbezirk.at/baden/politik/stillschweigen-um-asylheim-d2823653.html
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