Regisseurin mit Sozial-Engagement

Katharina MÜckstein bei den Dreharbeiten im Steinbruch im Leithagebirge | Foto: Geyrhalter
  • Katharina MÜckstein bei den Dreharbeiten im Steinbruch im Leithagebirge
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Bezirksblätter: Wie sehr hatten Bad Vöslau und seine Umgebung Einfluss auf Ihre Entwicklung zur Filmschaffenden? Kommen Sie noch oft hierher?
Katharina Mückstein: Als Heranwachsende habe ich Bad Vöslau und die Umgebung natürlich als ziemlich langweilig empfunden. Zurückblickend kann ich jedoch sagen, dass es ein großes Privileg war, so nah an Wien zu leben, all die Vorzüge des kulturellen Angebots in der Stadt genießen zu können und zugleich einigermaßen naturverbunden aufzuwachsen. Dieses Zusammentreffen von Lebensrealitäten spielt auch in meinen Filmen eine Rolle und ich suche oft nach Drehorten, die diesen Konflikt zwischen Stadt und Land widerspiegeln.

L‘Animale ist Ihr zweiter Spielfilm. Wann und wodurch wurde die Idee dazu geboren?
Sehr bald nach meinem ersten Film TALEA habe ich begonnen, an L’ANIMALE zu schreiben. Ich wusste in etwa, was das Thema sein sollte und dass ich wieder mit Sophie Stockinger als Hauptdarstellerin arbeiten wollte. Wir mussten uns beeilen mit dem zweiten Film, denn das Ziel war, im Sommer nach Sophies Matura zu drehen. Das haben wir dann auch geschafft. Bei TALEA war Sophie 14 und bei L’ANIMALE 18. Prinzipiell hat mich die Frage beschäftigt, wie frei wir modernen Menschen wirklich sind. Ich persönlich empfinde unsere Gesellschaft und ihre Normen immer noch als sehr einschränkend und wollte über dieses Wahrnehmung mit dem Publikum kommunizieren.

Zentrale Botschaft ist, wenn ich richtig verstanden habe - basierend auf dem gleichnamigen Song von Franco Battiato - dass das „Tier in uns“ gewinnt. Ist es ein Film über den Urkonflikt Verstand-Gefühl? Eine pessimistische oder optimistische Aussage?
In jedem Fall ist L’ANIMALE ein optimistischer Film, der dem Publikum Mut zuspricht, zu sich zu stehen, sich nicht zu verstellen und keine Angst zu haben. Es geht um diesen Konflikt zwischen unserem Inneren und der Außenwelt und die Hoffnung, dass wir auf irgendeine Weise authentisch sein können und uns nicht ein Leben lang für andere verstellen. Das wünsche ich mir für mein Leben und uns als Gesellschaft.

In dem Film gibt es Motocross-Rennen in einem Steinbruch. Darf man darin den Vöslauer Steinbruch (Sandgrube) erkennen?
Nein, der Steinbruch, in dem wir gedreht haben, ist im Leithagebirge und dort finden tatsächlich manchmal Rennen und Fahrtrainings statt.

Was bedeutet es Ihnen, dass der Kinostart am 18. März quasi in Ihrer Heimat erfolgt?
Mir ist es sehr wichtig, mit meinen Filmen dorthin zurück zu kehren, wo ich aufgewachsen bin und freue mich zum Beispiel, dass mein ehemaliger Deutschprofessor aus dem Gymnasium, Herbert Först, die Premiere in Baden moderieren wird. -So schließen sich die Kreise!

Über das Filmschaffen hinaus zeigen Sie sich im Rahmen der Berlinale, wo Sie ja auch dabei waren, via #klappeauf besorgt über die aktuelle politische Entwicklung in Österreich. Was stört Sie am meisten?

Ich mache mir große Sorgen um die soziale Gerechtigkeit in Österreich und engagiere mich bei #klappeauf im Sinne einer solidarischen Gesellschaft und gegen eine Politik der Spaltung.

Zur Sache

Katharina Mückstein (34) ist Tochter der Vöslauer Stadträtin und Psychotherapeutin Dr. Eva Mückstein. Ihr Film "L'Animale" lief auf Berlinale und Diagonale. Am 18. März um 11 Uhr ist NÖ-Premiere im Cinema Paradiso Baden. Die Regisseurin und ihre Hauptdarstellerin Sophie Stockinger werden für ein Gespräch zur Verfügung stehen.

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