Interview mit SPÖ-Rebell Babler
Drei Fragen an Andreas Babler, der die "Roten" immer erneuern wollte.
BEZIRKSBLÄTTER: Was sagen Sie zum Rücktritt Faymanns?
ANDREAS BABLER: So eine konsequente Entscheidung verdient Respekt und Anerkennung, auch wenn man der Politik des Bundeskanzlers, so wie ich, sehr kritisch gegenüber gestanden ist. Das Nachtreten von einigen finde ich respektlos und unwürdig.
Sie haben scharfe Kritik an den Bundeskanzler geübt. Glauben Sie, dass Ihre Partei, die SPÖ, wieder mehr Chancen hat, und was müsste jetzt geschehen?
Ich habe immer gesagt, es braucht eine moderne Neuausrichtung der Sozialdemokratie auf drei Ebenen – inhaltlich, strukturell und personell.
Jetzt gilt es das eigene Profil vor allem im Sinne einer konsequenten Interessensvertretung, für so viele Menschen, die eine solche brauchen würden, zu schärfen. Und das jenseits von Ankündigungsphrasen sondern mit konkreten Modellen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und in vielen anderen sozialpolitischen Bereichen.
Finden Sie die Wahl von Christian Kern als Parteivorsitzenden und Bundeskanzler als Neubeginn für die SPÖ und die Regierungsarbeit?
Ich habe beim Parteivorstand selbst für Kern gestimmt. Eine personelle Erneuerung ist die Voraussetzung für eine Erneuerung. Mit neuen Köpfen die Struktur, die Identität und die Glaubwürdigkeit gemeinsam die wichtigen sozialen Themen zu diskutieren um damit wieder auf die politische Bühne zu kommen. Die Sozialdemokratie muss ihr selbst und den Funktionären und Funktionärinnen und auch den Mitgliedern ein Stück Stolz und Würde zurückgegeben werden.
(Interview: Gerhard Lorenz)
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