Hippotherapie in Simbach
Eine Pferdeflüsterin für die Inntalklinik
SIMBACH AM INN. Markus freut sich auf "Opa". Darauf, dass er seine Finger in dessen lange Mähne vergraben und ihn füttern kann. "Opa" ist eines von vier Therapiepferden, die seit November für die tiergestützte Therapie der Simbacher Inntalklinik bereit stehen.
Pientka, die Pferdeflüsterin
Markus ist 13 Jahre alt und wegen einer Entwicklungsverzögerung zusammen mit seiner Mutter auf der Eltern-Kind Akutstation in Behandlung. In der Gruppentherapie bleibt er bisher verschlossen, auch in Einzelgesprächen kommen die Therapeuten nicht richtig an ihn ran. Eine Alternative muss her. Sozialpädagogin Judith Pientka nimmt ihn deshalb mit auf ihren Hof, wo ihre Pferde darauf warten, von den Patienten gestriegelt, gefüttert und ausgeführt zu werden.
Hippotherapie bei Angststörungen
„Manche Kinder und Jugendliche tauen im Kontakt mit Tieren erst richtig auf“, erläutert Pientka. Die Simbacherin hat die die "Hippotherapie" in der Inntalklinik Simbach etabliert. Ihre Patienten sind meistens Jugendliche, die unter Angststörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Depressionen leiden. „So ein ausgewachsenes Pferd ist eine imposante Erscheinung“, erklärt Pientka. „Wenn ein junger Patient mit Angststörung es schafft, so ein großes Tier zu führen, dann gibt das dem Selbstbewusstsein einen enormen Schub.“
Sich selbst kennenlernen
Nicht nur das Selbstbewusstsein wird gefördert. Pferde sind grundsätzlich sehr intelligente und empfindsame Tiere, die ihrem Gegenüber klare Grenzen setzen: Auf diese Weise reguliert sich das Verhalten des jungen Patienten fast wie von selbst, da er es unmittelbar gespiegelt bekommt und sich selbst besser kennenlernt.
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