9766 Trinkwasser-Tests durchgeführt
Das Gesamtergebniss ist gut, aber es besteht Gefahr durch Pestizide
BEZIRK. Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Der Großteil der oberösterreichischen Bevölkerung wird über Anlagen von Gemeinden und Genossenschaften mit Trinkwasser versorgt. Im Jahr 2014 wurden 5300 Trinkwasserversorgungsanlagen untersucht und knapp 9800 Proben genommen. Der Gesamtbericht über die Qualität des oberöstereichischen Trinkwassers zeigt: Mehr als 98 Prozent aller Untersuchungen bei den großen Trinkwasserversorgungsanlagen zeigten keine Abweichungen von den Qualitätsanforderungen. Bei den kleinen und mittelgroßen Anlagen lag die Quote bei 91 und 94 Prozent. Der häufigste Grund für Beanstandungen sind bakterielle Belastungen, aber auch erhöhte Pestizidwerte. Letztere sind auf die Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln zurückzuführen. Derzeit gibt es 468 Wirkstoffe, die EU-weit zugelassen sind, 1115 Pflanzenschutzmittel von 140 verschiedenen Herstellern allein in Österreich. Landesrat Rudi Anschober (Grüne) will daher die Zulassungskriterien für Pestizide weiter verschärfen. In landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten und als Folge ihrer Produktion und Entsorgung hinterlassen diese ihre Spuren im Grundwasser. "Besonderes Anliegen ist dem Land OÖ daher der gewässerschonende Pflanzenschutz und damit die Umsetzung der oö. Pestizidstrategie", so Anschober. "Wasser hat ein Gedächtnis wie ein Elefant – ist ein Schadstoff erst mal ins Grundwasser vorgedrungen, dauert es Jahrzehnte, bis unser Wasser wieder frei davon ist", möchte der Umweltlandesrat die Landwirte weiter sensibilisieren. Und er nannte ein Beispiel: Das Unkrautbekämpfungsmittel Atrazin, das seit 20 Jahren verboten ist und dennoch bis heute in manchen Teilen das Grundwasser belastet. In OÖ gibt es 5400 Wasserschutzgebiete um Brunnen und Quellen und 33 Schongebiete. Weitere Schongebiete sind etwa in Mining und Lochen geplant.
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