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Online-Lexikon
Bedeutung der Gemeindenamen im Bezirk Braunau

10. Oktober 2023, 14:00 Uhr

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Welche Bedeutung hat der Name Deiner Heimatgemeinde – finde es heraus!
Foto: BezirksRundSchau
hochgeladen von Ramona Gintner

Woher kommen die Gemeindenamen im Bezirk Braunau und welche Bedeutung haben sie? Die BezirksRundSchau hat in Zusammenarbeit mit den Forschern Karl Hohensinner und Bertold Wöss ein österreichweit einzigartiges Online-Lexikon für die Gemeindenamen im Bezirk Braunau und ganz Oberösterreich erstellt.

BEZIRK BRAUNAU. Egal ob das schon im Jahr 903 erstmals urkundlich erwähnte Altheim oder das bereits 868 in einer Urkunde genannte Auerbach: Die Herkunft der Namen der Gemeinden im Bezirk Braunau geben interessante Informationen über Ursprung, Geschichte und Entwicklung der Kommunen. Du willst wissen, was es mit dem Namen "Braunau" auf sich hat und was hinter "Mattighofen" steckt. Oder wie die Namen Mining, St. Radegund oder Tarsdorf entstanden sind? Dann klick Dich durch die Bildergalerie mit den Gemeindewappen – im Bildtext findest Du jeweils die Informationen zu Herkunft und Bedeutung der Gemeindenamen.

Mehr zur Entstehung von Ortsnamen

Wer die Entstehung von Orts- und Gemeindenamen genauer verstehen und ergründen will, findet auf MeinBezirk.at/Gemeindenamen-OÖ im Artikel "Online-Lexikon: Bedeutung der Gemeindenamen in Oberösterreich" genauere Infos der beiden Heimatforscher Karl Hohensinner und Bertold Wöss. Sie sind begeisterte Ortsnamenforscher. „Das ist eine absolute Nische in der Sprachwissenschaft“, sagt Hohensinner. „Und das Erfreuliche: Es ist relativ leicht, Entdeckungen zu machen.“ Natürlich nur, wenn man mit dem richtigen Rüstzeug ausgestattet ist – wie mit dem „Altdeutschen Namenbuch“, das alle Ortsnamen in Österreich und Südtirol von den Anfängen beinhaltet.

Welche Bedeutung hat der Name Deiner Heimatgemeinde – finde es heraus! | Foto: BezirksRundSchau

ALTHEIM: Bereits im Jahr 903 scheint urkundlich zum ersten Mal der auch heute gültige Name Altheim auf. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte bleibt der Name auch sehr stabil, manchmal findet sich noch die Form Althaim, zum Beispiel im Ausdruck „in Althaimer pfarr“, den man im Jahr 1394 lesen kann. Der Name setzt sich zusammen aus dem Adjektiv alt und dem angehängten -heim. Der Gemeindename bedeutet also im ursprünglichen Sinn „das alte Anwesen“.

ASPACH: Bereits im Jahr 1144 scheint zum ersten Mal die auch heute gültige Bezeichnung Aspach auf. Zur Herkunft des Namens gibt es mehr als eine Theorie. Das Wort ist ein Gewässername und stammt entweder vom althochdeutschen ask (= Esche) ab, an das -bach angehängt wurde. Eine andere Möglichkeit ist die Herleitung vom althochdeutschen aspa (Espe), das mit angehängtem -aha, also Aspaha, sinngemäß „Fluss, an dessen Ufer Espen wachsen“ bedeutet.

AUERBACH: Schon im Jahr 868 liest man in einer Urkunde zum ersten Mal die Bezeichnung Vrpahc, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet sich der Name in abgewandelten Formen wie Urbach, Uorbach, Aurpach oder Auerpach. Die ursprüngliche Bezeichnung ist ein Gewässername und setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Begriff uro (mittelhochdeutsch ur(e)), der Auerochse bedeutet, und dem angehängten -bach.

BRAUNAU: im 12. Jahrhundert scheinen urkundlich erstmals die Bezeichnungen Brunovve, Brunowe, Brunaugian und ähnliche auf, von denen sich der heute gültige Gemeindename ableitet. Im jahr 1215 liest man zum ersten Mal den aktuellen Namen Braunau, der sich dann später durchsetzt. Der ursprüngliche Begriff setzt sich zusammen aus dem bairisch-althochdeutschen Wort prun (braun, dunkel, glänzend), an das die endung -au angehängt wurde.

BURGKIRCHEN: Im Jahr 1180 scheinen urkundlich erstmals die Bezeichnungen Puchkürchen und bzw. Purchürchen auf, von denen sich der heute gültige Gemeindename ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte liest man abgewandelte Formen wie Puchkirchen, Burkirchen, Pouchirchen oder Burckirchen. Der ursprüngliche Name leitet sich ab vom mittelhochdeutschen puoch (Buchenwald), an das -kirchen angehängt wurde. Später wurde der erste Teil zu purg = Burg umgedeutet.

EGGELSBERG: Bereits im Jahr 1143 scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung Ekkolfsperg auf, von der sich der heute gültige Gemeindename ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte finden sich abgewandelte Formen wie Ekkolsperch, Ekkolffesperge, Ekoltsperg oder Egklsperg. Der ursprüngliche Name setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Personennamen Ekkolf und dem angehängten -berg, das auf einen Ort auf einer Anhöhe hindeutet.

FELDKIRCHEN bei Mattighofen: Die Bezeichnung Feldkirchen ist abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort velt, das Feld oder Ebene bedeutet. Mit dem angehängten -kirchen bedeutet die Ortsbezeichnung so viel wie „In der Ebene gelegene Kirche“. Urkundlich scheint 1025 erstmals die Bezeichnung Veltchiricha auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man zahlreiche abgewandelte Formen wie Ueltkirch, Veltchirche, Velthchirchen oder Veltkyrich.

FRANKING: Im Jahr 1150 scheinen urkundlich zum ersten Mal die Begriffe Frenchelingen, Frenkelingen und Franchingen auf, von denen sich der heute gültige Gemeindename ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte finden sich zahlreiche weitere abgewandelte Formen. 1268 und 1270 liest man etwa von „Elisabeth, Ludwicus von Fraenching“, weitere Formen sind Fränching oder Frennghking. Der ursprüngliche Name leitet sich ab vom althochdeutschen Personennamen Franko.

GERETSBERG: Schon im Jahr 1120 scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Geroltesperg auf, von dem sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Gerolstperge, Geroltsberg, Geroltzperig, Geratsperg oder Gerhartsperg (1580). Der ursprüngliche Name ist zusammengesetzt aus dem althochdeutschen Personennamen Gerold (später als Gerhard gedeutet), an den die Lagebezeichnung -berg angehängt wurde.

GILGENBERG: Der Namensteil Gilgen- stammt vom Patron des Ortes, dem Heiligen Ägidius. Zum ersten Mal erwähnt wird er 1195 im Begriff „in monte sancti Egidii“, also „am Berg des Heilgen Ägidius“. Dieser Name wurde sprachlich zuerst umgewandelt in Eligius, im Althochdeutschen dann in Jiligo und später in Gilig. Davon leitet sich auch der heute gültige Name ab. Der Teil -berg wurde als Ortsangabe angehängt. Im Jahr 1470 liest man etwa Gilgenperg, 1532 Gilgnperg.

HAGERMOOS: Bereits im Jahr 1070 findet man urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Hegirmoos, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte liest man den Namen in vielfach abgewandelter Form wie zum Beispiel Heigranmos, Heigirmos, Haigermose oder Haigermoß. Der Name setzt sich zusammen aus dem mittelhochdeutschen Wort mos (Moor, Sumpf) und dem althochdeutschen heigir, mittelhochdeutsch heiger, das Reiher bedeutet.

HANDENBERG: Wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt die erste Erwähnung der Bezeichnung Hantiperch, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie zum Beispiel Haentenperch, Hentenperig oder Hannttenperig. Im Jahr 1558 liest man zum ersten Mal die aktuelle Bezeichnung Handenberg. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Personennamen Hanto und der Lagebezeichnung -berg.

HELPFAU-UTTENDORF: Schon im Jahr 789 findet man erstmals die Bezeichnung Helphauue, von der sich Helpfau ableitet. Die Bezeichnung Vttendorf als Vorläufer des aktuellen Namens Uttendorf liest man zum ersten Mal im 12. Jahrhundert. Helpfau setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Personennamen Helpfo und dem angehängten -au. Uttendorf ist zusammengesetzt aus dem ebenfalls althochdeutschen Personennamen Utto und dem angehängten Dorf – also „Dorf des Utto“.

HOCHBURG-ACH: Im Jahr 878 liest man die Bezeichnung Hohberahhah, von der der heutige Begriff Hochburg stammt. Der Name ist ursprünglich die Ableitung vom althochdeutschen perahh = Birke. Das daraus abgeleitete -perchach wird zuerst zu -perch (Berg) und später von -berg zum aktuellen -burg (mit dem vorangestellten Adjektiv hoch) umgedeutet. Ach ist ein Gewässername und kommt vom Wort ahe = Ache. Gemeint ist hier die Salzach. Der erste Beleg findet sich etwa 1180-1190.

HÖHNHART: Bereits im Jahr 898 findet sich urkundlich der Begriff Honhart, von dem sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte liest man viele abgewandelte Formen wie Hoinhart, Hochenhar, Honharrt oder Hönhartzchirchen. Der Name setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen hart, das Wald bedeutet, und dem vorangestellten ebenfalls althochdeutschen Wort für „hoch“ – im Sinne von „im hoch gelegenen Wald“.

JEGING: Im 12. Jahrhundert findet sich urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Uging, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte liest man abgewandelte Formen wie Ugingen, erfährt von einem „Heinricus de Ogingin“, findet Ougingen oder aus dem Jahr 1532 Üging. Der ursprüngliche Ortsname leitet sich ab vom althochdeutschen Personennamen Uogo, an den die Endung -ing angehängt wird, die einen Siedlungsraum bezeichnet.

KIRCHBERG bei Mattighofen: Im Jahr 1143 wird urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Chirichperch erwähnt, von der sich der heute gültige Name ableitet. Weitere im Laufe der Jahrhunderte verwendete abgewandelte Formen sind Chirchperch oder Chirchperg. 1532 liest man den schon fast aktuellen Namen Kirchperg. Der Begriff leitet sich ab vom mittelhochdeutschen Wort „kirche“, an das die Lagebezeichnung -berg angehängt wird – im Sinne von „Berg, auf dem eine Kirche steht“.

LENGAU: Bereits im 7. Jahrhundert wird urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Lankincauui erwähnt, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Zeit findet man einen Fridericus von Lengowe erwähnt, 1363 liest man den Begriff Lengaw und 1532 den schon fast aktuellen Namen Lenngau. Der Begriff besteht aus den Wortteilen lang und (G)au und bedeutet dementsprechend entweder „im langgestreckten Gau(ort)“ oder „in der langgestreckten Au“.

LOCHEN AM SEE: Bereits sehr früh, im Jahr 903 nämlich, wird die lateinische Ortsbezeichnung „ad lochuum“ erwähnt, die auf den heute gültigen Namen hinweist. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wird der Name in vielfältiger Weise abgewandelt, wie zum Beispiel als Lohen, Lawchen, Loheim, Lochen oder Lochaim. Der Begriff leitet sich ab vom mittelhochdeutschen Wort loch, das Gebüsch, Wald oder Gehölz bedeutet und somit ursprünglich die Art des Gebietes angibt.

MARIA SCHMOLLN: Im Jahr 1784 gab es an diesem Ort eine Waldkapelle, die 1810 niedergerissen wurde. 40 Jahre später, 1850, wurde sie wieder aufgebaut. 1862 entstand an ihrer Stelle eine Pfarrkirche. Das vorangestellte Maria bezeichnet die Gemeinde als Wallfahrtsort. Der Ortsname Schmolln stammt ab vom bairischen Schmelche, mittelhochdeutsch smelche, später smoin, das „dünnes Gras“ bedeutet und den Ort sinngemäß als „Gegend mit dünnem Graswuchs“ bezeichnet.

MATTIGHOFEN: Bereits im 8. Jahrhundert (vor 748) findet sich die Bezeichnung Matahgauui, von der sich der heute gültige Name ableitet. Weitere Formen im Laufe der Jahrhunderte sind Mathgowe, Matachhove, Matichouen, Matichouen oder 1626 Matighoven. Das angehängte -hofen bezeichnet eine Siedlung, Mattig ist ein indogermanischer oder keltischer Flussname, der seine Wurzeln im indogermanischen mad = nass, triefen und im lateinischen madere = triefen hat.

MAUERKIRCHEN: Im Jahr 913 findet sich urkundlich erstmals die Bezeichnung Murichiricha, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte liest man abgewandelte Formen wie Mowerchirichen oder Mawrkirchen. Der erste Namensteil stammt ab vom althochdeutschen mura = Mauer, was insgesamt entweder eine „gemauerte Steinkirche“ (im Gegensatz zu einer alten Holzkirche) oder eine „Kirche bei alten, antiken Mauerresten“ ergibt.

MINING: Bereits im Jahr 885 scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Muninga auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man den Namen in abgewandelten Formen wie zum Beispiel Muningen, Münning, Minning oder Müning. 1606 liest man zum ersten Mal die aktuelle Bezeichnung Mining. Der Name geht zurück auf den althochdeutschen Personennamen Muno, an den die Silbe -ing als Ausdruck einer Zugehörigkeit angehängt wurde.

MOOSBACH: Im Jahr 1070 scheint zum ersten Mal urkundlich die Bezeichnung Mosepach auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man den Namen in abgewandelten Formen wie Mospach und Mosebach oder im Ausdruck „in Mospeckher pfarr“. Der ursprüngliche Begriff ist, wie das angehängte -bach anzeigt, ein Gewässername. Der erste Teil Moos- leitet sich vom althochdeutschen Wort mos ab, das Sumpf oder Moor bedeutet.

MOOSDORF: Im 12. Jahrhundert scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Mosdorf auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man in Schriftstücken auch abgewandelte Formen wie Mosedorf, „in Mostorffer pfarr“ oder Mos-
dorff. Der erste Teil Moos- leitet sich vom althochdeutschen Wort mos ab, das Sumpf oder Moor bedeutet. Das angehängte -dorf weist ganz allgemein auf eine Siedlung hin.

MUNDERFING: Bereits sehr früh, nämlich im Zeitraum der Jahre 765-66, scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Munolfinga auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte finden sich in Schriftstücken abgewandelte Formen wie Mundolting, Mundolfing oder Munnolfing. Im Jahr 1532 liest man erstmals die aktuelle Bezeichnung Munderfing. Der Name leitet sich ab vom Personennamen Munolf, später Mundolf, an den die Endung -ing angehängt wurde.

NEUKIRCHEN AN DER ENKNACH: Die ersten Nennungen einer Besiedlung des Ortes, wo heute Neukirchen an der Enknach liegt, beziehen sich auf den Flussnamen. So wird 738 oder 739 der Begriff Enchinaha erwähnt, vom dem sich der aktuelle Flussname ableitet. Erst ab Mitte des 12. Jahrhunderts bezieht sich der Siedlungsname auf eine „neue Kirche“, die dort entstand. 1150 liest man zum ersten Mal das Wort Niunchirchen, das über die Jahrhunderte über abgewandelte Formen zu Neukirchen wird.

OSTERMIETHING: Bereits in den Jahren 765-66 findet sich urkundlich im lateinischen Ausdruck „facta ad Ostarmuntingon“ der Begriff, von dem der heute gültige Name abgeleitet ist. Im Laufe der Jahrhunderte liest man abgewandelte Formen wie Ostermundingen, Ostirmuntingin, Ostermuting oder Ostermueting. Der ursprüngliche und erstmals erwähnte Ortsname leitet sich ab vom althochdeutschen Personennamen Ostarmunt, an den die Endsilbe -ing angehängt wurde.

PALTING: Im Zeitraum zwischen 1125 bis 1140 scheint zum ersten Mal der Begriff Paldilingen auf, von dem sich der heute gültige Name ableiten könnte. Dieser Beleg ist aber unsicher, weshalb als erste Nennung die aus dem Jahr 1170 mit „Baldlingen“ angenommen wird. Und bereits im Jahr 1350 findet sich zum ersten Mal der aktuelle Name Palting. Die ursprüngliche (von 1170) Bezeichnung leitet sich ab vom althochdeutschen Personennamen Paldo, an den die Silbe -ing angehängt wurde.

PERWANG AM GRABENSEE: Bereits im Jahr 1391 scheint urkundlich der auch heute noch gültige Ortsname Perwang auf. Im laufe der Jahrhunderte finden sich auch nich abgewandelte Formen wie Berang, Perhang oder Ber- oder Perbach. Für die Ableitung des ersten Namensteiles Per- (an den die Endung -wang angehängt wurde) gibt es zwei Deutungen, die beide aus dem Mittelhochdeutschen kommen: Entweder er stammt ab vom Wort per = Bär oder von pêr = männliches Schwein, Eber.

PFAFFSTÄTT: Bereits im Jahr 796 findet man urkundlich in einem lateinischen Ausdruck erstmals die Bezeichnungen Phaphsteti bzw. Papsteti, von denen sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte liest man abgewandelte Formen wie Pfaffenstetin, Phafsteten, Pfafenstet oder Pfafstet. Der Name setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Begriff pfaffo = Weltpriester und dem angehängten -stätt, das Stätte, Stelle und später auch Stadt bedeutet.

PISCHELSDORF AM ENGELBACH: Im Jahr 1143 scheint urkundlich die Bezeichnung Pischolfs-
torf auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man viele abgewandelte Formen wie zum Beispiel Piscoluestorf, Pischofdorff, Bischofsdorf oder Pischofstarf. Der Name setzt sich ursprünglich zusammen aus dem bairisch-althochdeutschen Wort piskof, im Mittelhochdeutschen pischof, das Bischof im Sinne von Grundherr bedeutet, und dem angehängten -dorf.

POLLING im Innkreis: Im Jahre 903 scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Pollinga auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte finden sich noch leicht abgewandelte Formen wie Pollingen oder Pollingin. Im 13. Jahrhundert liest man erstmals den aktuellen Ortsnamen Polling. Der ursprüngliche Name stammt ab vom althochdeutschen Personennamen Pollo, an den die Endung -ing angehängt wurde, die eine Siedlungsbildung kennzeichnet.

ROßBACH: Im Jahr 1140 scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung rospach auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Rosbach, Rosspach oder Rossepach. Der erste Teil des Namens stammt ab vom mittelhochdeutschen ros = Pferd, an das -bach angehängt wurde. Der gesamte Begriff bedeutet also entweder „Bach, der auf Pferden durchreitbar ist“ oder Bach, an dem Pferde geweidet haben“.

SCHALCHEN: Im Jahr 1143 scheinen urkundlich erstmals die Bezeichnungen Schalhen bzw. Schalihen auf, von denen sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Schalch, Scholichen, Schalichen oder Schalichin. 1402 liest man erstmals den aktuellen Namen Schalchen. Der ursprüngliche Begriff leitet sich ab vom mittelhochdeutschen Wort schalc(h), das Leibeigener, Knecht oder Diener bedeutet.

SCHWAND im Innkreis: Im Jahr 1240 scheint urkundlich erstmals die bezeichnung Swant auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte finden sich abgewandelte Formen wie Schwanndt oder Schwandt.

Der Name leitet sich ab vom Begriff Schwenden, das eine besondere Art des Rodens bezeichnet.

ST. GEORGEN AM FILLMANNSBACH: Im 14. Jahrhundert scheint urkundlich erstmals in den lateinischen Ausdrücken „capelle sancti Georii“ bzw. „Georgii martiris“ der Heilige Georg auf, der Patron der hier errichteten Kapelle bzw. Kirche war. Und von seiner Patronanz leitet sich auch der heute gültige Gemeindename ab. Der Heilige Georg lebte im 3. und 4. Jahrhundert und wurde im Römischen Reich unter Kaiser Diokletian wegen seines Glaubens verfolgt und dann zum Märtyrer.

ST. JOHANN AM WALDE: Im Jahr 1580 wird urkundlich der Ausdruck „S. Johans in der Puechen“, 1669 „S. Johans im Wald“ erwähnt. Der heute gültige Name leitet sich also von der Patronanz des Heiligen Johannes ab. Der Heilige Johannes (Johannes der Täufer) war ein jüdischer Prediger, der um 28 n. Chr. in Galiläa und Judäa auftrat und dort wirkte. Johannes wird im Neuen Testament als Prophet der Endzeit und Wegbereiter Jesu Christi dargestellt.

ST. PANTALEON: Die hier entstandene Ortschaft hieß ursprünglich Weng. Schon im Jahr 1150 wird ein Hainricus de Wenge erstmals erwähnt, von dem sich der erste Siedlungsname ableitet. 1355 gibt es einen Rudolf von Weng, 1581 heißt der Ort Wenng. Erst 1787 liest man zum ersten Mal „Weng oder St. Pantaleon“. Der heute gültige Name leitet sich ab von der Patronanz des Heiligen Pantaleon für die hier errichtete Kirche. Der Heilige Pantaleon war einer der 14. Nothelfer.

ST. PETER AM HART: Schon ungefähr im Zeitraum der Jahre 791 bis 804 scheint urkundlich im lateinischen Ausdruck „altare sancti Petri“ der Hinweis auf, wovon der heute gültige Name abgeleitet ist: von der Patronanz des Heiligen Petrus nämlich. Und bereits im Jahr 1400 findet man die aktuelle Form St. Peter urkundlich erwähnt. Der heilige Petrus lebte im 1. Jahrhundert n. Chr. und war der Sprecher der Jünger bzw. der Apostel Jesu Christi.

ST. RADEGUND: Im Jahr 1372 wird der Name St. Radegund und somit der heute gültige Gemeindename zum ersten Mal erwähnt. Weiter im Laufe der nächsten Jahrhunderte überlieferte Formen sind St. Radigundt, S. Radigunt oder St. Radigund. Sie alle machen klar, woher die aktuelle Ortsbezeichnung stammt: von der Patronin der hier errichteten Kirche, der Heiligen Radigundis. Die Hl. Radegundis lebte im 6. Jahrhundert n. Chr. als Wohltäterin und Nonne.

ST. VEIT im Innkreis: Die Siedlung, die an diesem Ort entstand, hieß ursprünglich ISINGRIMHEIM und stammt ab vom althochdeutschen Personennamen Isingrim, an den die Endung -heim angehängt wurde – im Sinne von „Anwesen des Isingrim“. Unter diesem Namen scheint der Ort bereits 904 im lateinischen Ausdruck „Comitatu Isangrimi“ zum ersten Mal auf. Erst ab dem 16. Jahrhundert setzt sich der Name St. Veit durch – nach dem Patron der dort errichteten Kirche, dem heiligen Veit.

TARSDORF: Im Jahr 1070 wird urkundlich zum ersten Mal ein Pertoldus de Tarstorf erwähnt – und somit der Vorläufer des heute gültigen Namens. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie zum Beispiel Tarstorph, Taristorf, Starsdorf oder Tarestorf. Schon vor 1147 liest man erstmals den aktuellen Namen Tarsdorf. Der Name setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Personennamen Tarut, an den die Endung -dorf angehängt wurde.

TREUBACH: Bereits im Jahr 803 wird urkundlich erstmals die Bezeichnung Triupah erwähnt, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte liest man abgewandelte Formen wie Truibach, Troubebach, Trewbach oder Troibach. Der Name ist ein durch das angehängte -bach gekennzeichneter Gewässername. Der erste Namensteil stammt ab vom althochdeutschen triuwa = Treue, Beständigkeit, im Sinn von „gleichmäßig Wasser führender Bach“.

ÜBERACKERN: Bereits im Zeitraum der Jahre 748-88 scheint urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Uparach auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte finden sich abgewandelte Formen wie Uberachen, Uberach, Uberacken oder Überäkchern. Ursprünglich stammt der Name vom mittelhochdeutschen Ausdruck ubir aha = „jenseits der Ache“ (damit ist die Salzach gemeint). Erst später wurde der zweite Teil zu „Acker“ umgedeutet.

WENG: Nach einigen unklaren Quellenangaben mit den Begriffen Wengi und Wenngi wird 1160 die Bezeichnung Wengen und damit der Vorläufer des heute gültigen Namens erwähnt. 1278 und 1303 scheint zum ersten Mal die heute gültige Bezeichnung Weng auf.

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