Gaben als Schuldenfalle

Der Blick auf den Kontosaldo ist nach Weihnachten oft nicht schön. | Foto: © panthermedia.net/richterfoto
  • Der Blick auf den Kontosaldo ist nach Weihnachten oft nicht schön.
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BEZIRK (ah). Einer GfK-Umfrage zufolge gaben die Österreicher im Vorjahr durchschnittlich 380 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. In Summe sind das 1,6 Milliarden Euro. Aber wie überall, gilt auch hier: Des einen Freud, des anderen Leid. Während der Handel jubelt, bedeutet Weihnachten für viele auch eine große Schuldenfalle. Gibt es bereits bestehende Kredite und kommen dann die Ratenzahlungen für die Weihnachtsgeschenke auch noch dazu, kann das zu ernsten Problemen führen. Für Karl-Heinz Vogelsberger, Regionalstellenleiter der Schuldnerberatung OÖ, ist Weihnachten zum "Konsumrausch" entartet. Besonders nach den Weihnachtsfeiertagen, wenn die ersten offenen Rechnungen, Ratenzahlungen und Kreditkartenabrechnungen eintrudeln, kommt oft das böse Erwachen.

Gefährliche Lockangebote
Ein großes Problem sieht der Schuldnerberater in der allgegenwärtigen verführerischen Werbung während der Vorweihnachtszeit. "Da können viele nicht widerstehen." Besonders die Lockangebote der Versandhäuser seien gefährlich und Spontankäufe könnten mitunter fatal enden. Besonders nach Weihnachten würde laut Vogelsberger der Bedarf an Schuldnerberatungen steigen. Der Gang zur Schuldnerberatung wird aber nicht sofort angetreten. Zuerst wird versucht, das Problem innerhalb der Familie zu lösen. "Erst wenn gar nichts mehr geht, kommen die Leute zu uns", weiß Vogelsberger. Den Überblick über seine Finanzen zu bewahren, sei laut Vogelsberger das Um und Auf. Wer viel mit Kreditkarte zahle, verliere schnell den Überblick. Ratenzahlungen und Käufe mit Kreditkarten sollten unbedingt vermieden werden. Die Schulden sind damit nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.

Haushaltsbuch kann helfen
Er rät dazu, sich ein Haushaltsbuch zuzulegen. Alle Ein- und Ausgaben sollten darin penibel aufgezeichnet werden. Die Durchschnittsverschuldung in Österreich liegt bei etwa 70.000 Euro. Das müsse aber nicht sein, betont Vogelsberger. "Originelle Geschenke, die Freude machen, müssen nicht unbedingt auch teuer sein." Ist jemand in finanzielle Not geraten, kann die Schuldnerberatung helfen. Gemeinsam mit Experten werden Möglichkeiten zur Krisenbewältigung besprochen. Die Schuldnerberatung Oberösterreich, Regionalstelle Ried, hat Tipps zusammengestellt mit deren Hilfe Weihnachten nicht zur Schuldenfalle wird.

ZUR SACHE:
Tipps damit Weihnachten nicht zur Schuldenfalle wird.
1. Legen Sie sich vorab ein Budget zurecht und halten Sie sich an dieses
2. Passen Sie die Ausgaben an Ihre Möglichkeiten an
3. Vermeiden Sie Spontankäufe
4. Wer sich die nötige Zeit nimmt, trifft meist bewusstere Kaufentscheidungen
5. Vermeiden Sie Ratenzahlungen
6. Zahlen Sie bar und vermeiden Sie vor allem Einkäufe mit Kreditkarte, um den Überblick zu bewahren
7. Schenken Sie ruhig einmal etwas, das wenig oder gar nichts kostet
8. Reden Sie mit Ihren Liebsten und legen Sie gemeinsam angemessene Beräge fest, die Sie füreinander ausgeben wollen
9. Überziehen Sie nicht Ihr Konto für Geschenke. Die Kontoüberziehung ist ein teurer Kredit
10. Führen Sie ein Haushaltsbuch

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