Geschichtsträchtiges Braunau - Erinnerungen aus der Franzosenzeit

Erinnerung an die Franzosenzeit: Napoleon wohnte am Stadtplatz 34 (zweites Haus von rechts), dort soll sich die Begebenheit mit dem Abt zugetragen haben.
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  • Erinnerung an die Franzosenzeit: Napoleon wohnte am Stadtplatz 34 (zweites Haus von rechts), dort soll sich die Begebenheit mit dem Abt zugetragen haben.
  • hochgeladen von Elke Grumbach

Die Geschichte der Bezirksstadt ist vielfältig. Braunau erlebte nicht nur Friedenszeiten, sondern auch Belagerungen. 1801 wurde die Stadt von Napoleon und seinem Heer erstmals heimgesucht. Folgende Begebenheiten sollen sich bei der zweiten und dritten Belagerung zugetragen haben, der Heimatforscher Wilhelm Kriechbaum hielt sie im Büchlein „Volkssagen aus dem oberen Innviertel“ fest.

Napoleon und der Abt

Zur Zeit der Franzosenkriege im Jahre 1805 hielt sich Napoleon längere Zeit auch in Braunau auf. Er wohnte mit seinem Stab im Hause des Kaufherrn Schüdl (später Mairinger). Eines Tages verlangte Napoleon einen Dolmetsch. Es wurde ihm der Abt vom Kloster Ranshofen genannt, der auch alsbald im Staatsgewande mit Goldkreuz und Kette vor Napoleon erschien. Schon unangenehm berührt war der Abt, als ihm im Vorzimmer des Kaisers ein Stabsoffizier seine Kette mit Kreuz abnahm. Als er aber beim Verlassen des Zimmers sein Eigentum nicht mehr zurückbekam, zuckte dieser die Achsel und sagte: „Da kann ich Ihnen nicht helfen, da ist meine Macht zu Ende.“ Daraufhin habe der Abt geantwortet: „Ich glaubte, einen Kaiser vor mir zu haben, sehe aber nur einen Dieb und Räuber.“

Der französiche Deserteur

Als im Jahre 1809 die Franzosen zum dritten Mal ins Land einfielen, war eine französiche Eskadron in Aching bei Braunau einquartiert. Da desertierte ein Chasseur namens Heinrich und verkroch sich bei einem Bauern in den Heustadel. Die Patroullien mussten auf die Suche gehen und so kam auch eine in den Stadel, wo Heinrich unter dem Heu versteckt lag. Alles wurde durchsucht, aber nichts gefunden. Endlich taten die Bajonette ihre Schuldigkeit und kam ihm so nahe an den Leib, dass er aus seinen Versteck hervorkroch und sich stelle: „Kameraden, hier steh ich vor Euch. Wollt ihr mein Blut, da habt ihr mich! Ich weiß, dass ich morgen knien muss. Ich hab so manche Schlacht mitgefochten, aber jetzt habe ich es satt. Drum macht mit mir, was ihr wollt!“ Was tat die Patrouille? Sie machte kehrt und ging zum Scheunentor hinaus, als wenn sie den Deserteur nicht gefunden hätte. Der kroch am Abend aus einem Versteck heraus, der Bauer verbarg ihm die Montur und nahm ihn in Dienst. Da er sich den Barte rasierte und Bauerngewand trug, erkannte ihn kein Mensch. Nach einem Jahr zogen die Franzosen ab. Heinrich kaufte sich später ein kleines Bauerngut und blieb im Lande.

Quelle: Volkssagen aus dem oberen Innviertel/Wilhelm Kriechbaum.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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