Kindergartenpädagogin legt ihren Schützlingen die Natur ans Herz
Andrea Baier bringt ihrer "Hasenbande" bei, wie man gesund lebt
ASPACH (ebba). Schon seit mittlerweile 16 Jahren liegt der Schwerpunkt im Kindergarten Aspach auf dem "Wald". "Wir waren in diesem Bereich die Pioniere. Mittlerweile gibt es schon einige Waldkindergärten. Bei uns liegt nur der Schwerpunkt auf dem Wald, klassischer Waldkindergarten sind wir noch keiner. Aber ich träume davon, dass wir das eines Tages sein werden", erzählt Andrea Baier, die seit zwei Jahren den Kindergarten in Aspach leitet, der als Kneipp-Kindergarten geführt wird. "Wir gehen mit den Kindern regelmäßig ins Kurhaus Aspach zum Wassertreten. Wir legen viel Wert darauf, dass die Kinder einen gesunden Lebensstil kennenlernen." Seit 2013 ist der Kneipp-Kindergarten auch zertifizierter "Gesunder Kindergarten". Einmal in der Woche wird gemeinsam gekocht und gesund gejausnet. Die Lebensmittel stammen zum Großteil aus dem eigenen Nutzgarten, den die Kinder selbst bepflanzen und auch ernten.
Fünf Pädagoginnen, sechs Helferinnen und 84 Kinder erfüllen den Kindergarten Aspach mit Leben. Die Kinder sind in vier Gruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe als Integrationsgruppe und eine weitere mit dem Schwerpunkt Wald geführt wird. Andrea Baier ist seit 25 Jahren Kindergartenpädagogin und wer ihr mit den Kindern zusieht, spürt, wie sehr ihr die Zwergerl am Herzen liegen. In den Wald geht Baier mit den Kindern zwei Mal in der Woche und das bei jedem Wetter, auch im Winter. "Von den Eltern höre ich oft, dass die Kinder viel seltener krank sind. Das hängt sicher damit zusammen, dass sie viel Zeit an der frischen Luft verbringen und sich viel bewegen", meint Baier.
Im Wald dürfen die Kinder frei spielen, bekommen Werkzeug in die Hand oder basteln sich aus Stöcken Häuser. Natürlich gibt es ein paar Regeln für das Verhalten im Wald. Die Kinder wissen auch, wie weit sie sich wegbewegen dürfen. Baier ist es sehr wichtig, dass die Kleinen wieder mehr Kontakt mit der Natur erfahren. In einer so hochtechnisierten Welt, in der Dreijährige schon Tablets besitzen, sei es wichtig, sich auch mal einfacheren, natürlichen Dingen zu widmen.
Die Kindergartenleiterin sieht ihren Auftrag darin, "die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen und zu fördern. Jedes Kind hat andere Interessen und Begabungen und darauf muss man individuell eingehen." Baier ist nicht zur Erzieherin, sondern auch Natur- und Landschaftsführerin – seit kurzem auch "Pilgerwegbegleiterin".
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