Kommt nun ein Zelt für Flüchtlinge?
Die Quartierkrise für Flüchtlinge spitzt sich immer mehr zu. Als Grenzübergänge für die Flüchtlinge werden künftig Kollerschlag, Braunau und Schärding dienen. „Man hat sich auf einige wenige Übergänge geeinigt. Dieser Wunsch kommt von deutscher Seite“, erklärt Bernd Innendorfer, Pressesprecher der Polizei. Nun wird überlegt, beheizbare Zelte für 1000 Personen an den Grenzen zu errichten. „In Kollerschlag wird heute (Anm. 30.10.) damit begonnen zwei Zelte für insgesamt 1000 Flüchtlinge aufzubauen. Diese Zelte dienen als Unterstände und als Transitplatz, in denen sich die Flüchtlinge nur kurz aufhalten und Schutz vor der Kälte finden. Kollerschlag ist höher gelegen und es wird dort sehr bald kalt“, erklärt Innendorfer.
Zeltstandort im Innviertel
Ein weiterer Standort sei im Innviertel in Grenznähe geplant. Wo genau und wann der Zeltaufbau hier erfolgt, wollte Innendorfer nicht sagen. „Darüber wird aktuell noch verhandelt und über die Gegebenheiten vor Ort diskutiert. Es ist noch nichts entschieden.“ Wolfgang Bernroithner vom Rot-Kreuz-Bezirksbüro: „Es laufen im Moment Gespräche, ich kann aber noch nichts dazu sagen.“ Sicher ist aber, dass das Notquartier im alten Poly in Braunau winterfest gemacht wird. Im Gespräch für einen Zeltstandort ist auch Schärding. Laut einem Bericht auf orf.at hat sich der dortige Bürgermeister Franz Angerer aber in einem offenen Brief an Polizei und Politik gewandt und betont im Namen des Gemeinderates, dass man ein Zelt in Schärding vehement ablehne.
Wir berichten hier über die aktuelle Entwicklung weiter.
Kommentar von Bezirkshauptmann und Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter Georg Wojak:
"Als Bezirkshauptmann bin ich hinsichtlich der Transitflüchtlinge nicht befugt, behördliche Anordnungen zu treffen. Meine Tätigkeit beschränkt sich bei den Transitflüchtlingen auf meine ehrenamtliche Funktion als RK-Bezirkschef und damit auf die humanitäre Betreuung der Flüchtlinge. Ich werde aber sicher kein Bezirkshauptmann eines Bezirkes sein, in dem Menschen erfrieren müssen. Wir müssen daher alles Menschenmögliche unternehmen, damit das nicht passiert. Mein Respekt gilt allen ehrenamtlichen Helfern, die anpacken und vor Ort helfen. Natürlich den Beamten der deutschen und österreichischen Polizei, den Rot-Kreuz-Mitareitern, Bundesheerangehörigen und dem Braunauer Bürgermeister Waidbacher und den Braunauer Gemeindevertretern. Und große Hochachtung vor den Braunauer Bürgern, die Verständnis für diese sehr komplexe Situation in unserer Bezirkshaupt- und Grenzstadt zeigen. Die Braunauer Bevölkerung hat meiner Meinung nach Vorbildwirkung für ganz Österreich."
Update 3.11.:
Die Aufbauarbeiten für das Großraumzelt an der "Neuen Grenze" in Braunau haben begonne. Die Gespräche mit der deutschen Polizei sind positiv verlaufen. Es wird damit gerechnet, dass das Zelt am Donnerstag (5.11.) steht.
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