„Bodenkoffer“ präsentiert
Landwirte können nun selbst ihren Boden analysieren

- LAbg. Ferdinand Tiefnig (Leader-Obmann), Elisabeth Murauer (Boden.Wasser.Schutz.Beratung), LKR Norbert Ecker (Agrar EN), Ulrike Kappacher (Leader), Hermann Pennwieser (Bodenforscher), Max Mayr (Direktor LWS Burgkirchen) und Florian Reitsammer (Leader).
- Foto: Leader
- hochgeladen von Barbara Ebner
"Nur der Regenwurm schafft eine senkrechte Bodenbearbeitung. Keine Maschine auf der Welt ist dazu in der Lage.“ - Mit diesem und vielen anderen anschaulichen Beispielen präsentierte das "Bodenkoffer-Team" am 27. Februar 2020 den Inhalt des Bodenkoffers.
BURGKIRCHEN. Leader-Obmann LAbg. Ferdinand Tiefnig begrüßte in der Landwirtschaftsschule Burgkirchen 95 interessierte Besucher. Unter ihnen Vertreter der Maschinenringe, höherer Schulen, Bodenpraktiker und Ortsbauernobmänner aus den 37 Leader-Mitgliedsgemeinden. Dieses rege Interesse zeige, dass die Landwirte verantwortlich mit ihrem Boden umgehen und alternative Methoden dem Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln vorziehen.
„Mit diesem Vorzeigeprojekt zur Ressourcenschonung in der Landwirtschaft, ist es Leader Oberinnviertel-Mattigtal gelungen, das Bewusstsein und das Gefühl für den Boden wieder mehr in den Vordergrund zu stellen“, ist Ideengeber Ferdinand Tiefnig stolz auf das Projekt.
Zehn Stationen
Das Bodenkoffer-Team stellte mit Hilfe vorbereiteter Experimente alle zehn Stationen zur physikalischen, chemischen und biologischen Bodenuntersuchung anschaulich und praxisnah vor. Der Regionalsender HT1 drehte bei der Gelegenheit ein Lehrvideo zur richtigen Anwendung der Werkzeuge, die im Bodenkoffer enthalten sind.
„Es ist eine einmalige Gelegenheit, die zehn Stationen von den Experten vorgestellt zu bekommen und von deren enormen Wissen rund um die Vorgänge im Boden zu profitieren“, sagte Projektmanagerin Ulrike Kappacher, die jedem empfiehlt, sich vor Benützung des Bodenkoffers, die Erläuterungen der zehn Stationen anzusehen.
Landwirtschaftskammerrat (LKR) Norbert Ecker, Sachverständiger für Böden und Ackerflächen, nahm vielen Anwesenden bei der ersten Station, der Spatenprobe, die Scheu, in ein kleines Stück Erde zu beißen. „Um einen Eindruck von der Zusammensetzung des Bodens zu bekommen, muss man ihn mit allen Sinnen testen – genau ansehen, zerreiben, hören und auch probieren“, demonstrierte Ecker die Spatenprobe.
Elisabeth Murauer von der „Boden.Wasser.Schutz.Beratung“ erklärte die Stationen Bodensonde, Salzsäure und Trübungsflasche: „Die Krümel sind ein wichtiger Indikator, wie gut ein Boden Wasser aufnehmen kann. Zerfallen diese zu leicht, kommt es zu einer Verschlämmung und in weiterer Folge zu Überschwemmungen.“
Bodenforscher und Biolandwirt Hermann Pennwieser entwickelt Ideen zur Sensibilisierung für Bodengesundheit. Er stellte Station drei, den Versickerungsring, vor. „Der Boden braucht Luft und muss durchlässig sein. Ackerbau verdichtet den Boden und mit dem gezielten Anbau von Pflanzen und zahlreichen Bodenlebewesen, kann der Boden auch bis in tiefe Schichten durchlüftet werden“, so Pennwieser.
In jeder der 37 Leader-Gemeinden gibt es einen Bodenkoffer zum Ausleihen. Nach der Präsentation der zehn Stationen bekamen 34 Landwirte aus den Mitgliedsgemeinden stellvertretend für alle Bauern aus der Region einen Koffer überreicht.
Jeder hat ab nun die Möglichkeit eine Bodenanalyse durchzuführen, seine Werte über eine Smartphone-App bequem nach Hause zu senden und somit noch mehr Gefühl für seinen Boden zu bekommen. Man braucht sich nur beim Gemeindevertreter zu melden. Alle Kontakte und Infos findet man auf bodenkoffer.at




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