Lengauer zeigen sich solidarisch mit von Abschiebung bedrohter Familie
LENGAU (ebba). In der Gemeinde Lengau wird weiterhin um das Schicksal von Familie Kuzko aus der Ukraine gebangt. Kurz vor Weihnachten erhielt die Familie, die bereits seit rund drei Jahren in Lengau lebt, einen negativen Asylbescheid. Darin hieß es, dass die Familie das Land innerhalb von 14 Tagen verlassen müsse. Sofort schaltete sich der Verein "Lengau hilft" unter Obmann Georg Schinwald ein und legte Beschwerde gegen den laut Schinwald "äußerst mangelhaften Bescheid" ein.
"Die Kuzkos sind ein beispielloser Fall von Integration. Sie haben gut Deutsch gelernt, die Kinder besuchen die Volksschule, der Vater hat sich bei der Zeitbank engagiert und ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Er hilft, wo er kann. Im Bescheid jedoch wurden die Deutschkenntnisse falsch dargelegt, die Integrationsbereitschaft sogar komplett ignoriert", kritisiert Schinwald.
"Die Kuzkos sind keine Wirtschaftsflüchtlinge. Es ging ihnen so gesehen in der Ukraine besser. Der Grund, warum sie nicht zurück wollen, ist, weil sie ganz einfach Angst haben."
Die Lengauer, unter anderem die Feuerwehr, die Vereine "Zeitbank für Alt und Jung" und "Lengau hilft", haben allesamt Unterschriften gesammelt, um gegen den negativen Asylbescheid anzukämpfen. Rund 1.000 Lengauer zeigen sich solidarisch mit der "Vorzeigefamilie Kuzko". "Jeder, der sie kennt, hat unterschrieben", schildert der Lengau-hilft-Obmann.
Die Beschwerde gegen den Negativbescheid hat aufschiebende Wirkung. Wann es zur Verhandlung vor dem Verfassungsgerichtshof kommt, ist ungewiss. Bis dahin müssen Hennadiy und Margarita Kuzko, Tochter Katharina (8) und die Zwillinge Daria und Maria (6) weiter um ihre Zukunft bangen. "Wir hoffen auf ein faires Verfahren und dass sie ein Bleiberecht bekommen. Sollte alles nichts helfen, weiß die Familie zumindest, dass sie hier in Lengau geschätzt wird. Aber wir hoffen natürlich auf ein Happy End, denn den Kuzkos geht es im Moment alles andere als gut", so Schinwald.
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