HTL Braunau
Das sind die Forscher von Morgen
An der Langen Nacht der Forschung nimmt auch die HTL Braunau teil. Schüler stellen in dieser Nacht ihre Projekte vor.
BRAUNAU. Eines der Projekte stammt von Magdalena Hagler und Lilli Hartl. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit arbeiten sie an der Extraktion von Ammoniak aus Hühnermist. Ihre Motivation: die Umwelt. In Hühnermist soll sich besonders viel Ammoniak befinden, was schlecht für die Umwelt ist, daher wollen sie einen kostengünstigen Weg finden, Ammoniak zu extrahieren.
„Uns ist es besonders wichtig, mit unserem Projekt einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten“, erklärt Lilli Hartl.
Ziel ist es, den Hühnermist von Ammoniak zu reinigen, um diesen anschließend als Dünger verwenden zu können. Trotz einiger Hürden wie beispielsweise der Messung des Ammoniakgehaltes ist es den beiden Maturantinnen gelungen, eine effiziente Anlage zu entwickeln. Sie betonen: „Unsere Arbeit ermöglicht es den Landwirten, den Hühnermist sinnvoll zu nutzen. Mit der richtigen Technologie und weiteren Verbesserungen können wir hoffentlich einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“
Elektroschrott recyceln
An einem anderen Projekt arbeiten Tobias Daxecker und Mathias Standhartinger. Sie haben eine Methode entwickelt, um Elektroschrott umweltfreundlich und energiesparend zu recyceln. Um die seltenen Erden aus Elektroschrott zu recyceln, verwenden sie ein Bakterium, das durch seinen einzigartigen Stoffwechsel in der Lage ist, die seltenen Erden aufzunehmen.
„Uns war es wichtig, eine umweltfreundliche Alternative zu bestehenden Verfahren zu entwickeln“, erklärt Standhartinger.
Um mit herkömmlichen Methoden seltene Erden aus dem Elektroschrott zu bekommen, muss man den Schrott auf mehrere Hundert bis Tausend Grad aufheizen. „Das ist ineffizient und teuer. Für Elektronikhersteller ist es billiger, neue seltene Erden zu verwenden, als recycelte zu kaufen“, erzählt Daxecker. Die Methode der beiden HTL-Schüler kommt ohne Erhitzen aus. Deshalb ist sie besonders energiesparend. Der Elektroschrott muss nur zerkleinert werden, danach kümmern sich Proteine, die von den Bakterien produziert werden, um den Schrott. Durch einen chemischen Trick, das Ändern des pH-Wertes, geben die Proteine die seltenen Erden wieder ab. „Dieser Trick ermöglicht es uns, die seltenen Erden sogar sortenrein zu trennen, was sonst wirklich schwierig zu erreichen ist“, beschreibt Daxecker. Ein weiterer Trumpf der neuen Methode liegt in den verwendeten Chemikalien. „Die Proteine sind biologisch abbaubar und auch der Rest ist umweltverträglich“, zeigt sich Standhartinger begeistert.
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