Loslösen vom Betrieb
Über die Ängste und Sorgen von Landwirten wurde kürzlich bei zwei Veranstaltungen diskutiert.
BEZIRK. Bei der am 17. November im Gasthaus Stockinger in Siegertshaft (Kirchberg) abgehaltenen Konferenz der bäuerlichen Funktionäre des Bezirks sprach Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ, klare Worte. "Sorgen bereitet die Entwicklung der landwirtschaftlichen Preise durch den Importstopp von Agrarprodukten durch Russland. Es zeichnet sich ab, dass die Landwirtschaft den Preis für die politischen Entscheidungen gegen Russland zu tragen hat." Unterstützung würden auch die Geflügelbauern benötigen. Während immer mehr Geflügelfleisch in Österreich verzehrt werde, sei der Selbstversorgungsgrad bei Puten- und Hühnerfleisch aus Österreich auf 70 Prozent gefallen. Die heimischen Landwirte seien durch geringere Besatzdichten gegenüber dem importierten Fleisch nicht mehr konkurrenzfähig. Erfreulicher war der Bericht von Milchkönigin Ingrid Weilbuchner. Sie präsentierte das im nächsten Jahr startende Projekt der "Kreativsten Milchunterrichtsstunden" in den Volksschulen.
Hofübergabe leicht gemacht
Für zwei Wochen nahmen 20 Bauern aus sechs Bundesländern in Pühret an der Gesundheitsaktion "Hofübergabe leicht gemacht" teil. Dabei ging es um Präventionsmaßnahmen, die als Ausstiegshilfe aus dem Erwerbsleben und gleichzeitig als Einstiegshilfe in die Pensionszeit konzipiert sind. Beim nun bereits 50. Turnus konnte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger mit Ernestine Schiessl aus Höhnhart die tausendste Teilnehmerin begrüßen. Hofübergaben würden viele Fragen aufwerfen, meinte Christine Katzlberger-Laimer, Vorsitzende der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB). "Den Übergang in die Pension zu meistern, ist ein wichtiger Inhalt dieser Gesundheitsaktion. Themen wie das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach oder das Loslösen vom Betrieb werden mithilfe von Lebens- und Sozialberatern besprochen", weiß Katzlberger-Laimer.
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