Kurz vor Welttierschutztag
Meerschweinchen im Wald ausgesetzt
Tierschutzhof Pfotenhilfe sucht nach den Tätern.
WOLLÖSTER, LOCHEN AM SEE. Kurz vor dem Welttierschutztag haben Spaziergänger diese Woche in einem Waldstück in Wollöster, Gemeinde Mauerkirchen, ein Nagerhäuschen am Wegesrand entdeckt. Darin fanden sie zwei ausgesetzte Meerschweinchen, die sich nicht aus dem Häuschen herauswagten. Sie brachten die beiden zum Tierschutzhof Pfotenhilfe nach Lochen am See, wo die Findlinge "Mucki" und "Knuffel" versorgt und gepflegt wurden. Artgerechte Nahrung und ein naturnaher Lebensraum, Pflege und medizinische Versorgung sind ihnen ab jetzt gewiss.
"Unglaublich, dass im Jahr 2020 Menschen immer noch zu solchen barbarischen Handlungen fähig sind. Anstatt die Tiere in einer Tierschutzeinrichtung wie der Pfotenhilfe abzugeben, wurden sie kurzerhand in den Wald geschmissen. Dass die Tiere im Winter ohne menschlicher Unterstützung nicht überleben können, war den Tätern offensichtlich genauso egal wie ihr Gesetzesbruch", ärgert sich Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Wir werden das zur Anzeige bringen und über die Medien versuchen, den Täter auszuforschen. Es wäre nicht das erste Mal, dass dies zu konkreten Hinweisen und einer Verurteilung führt."
Welttierschutztag am 4. Oktober
Der Welttierschutztag erinnert jedes Jahr daran, dass Tiere schutzbedürftige Wesen sind, mit denen wir uns den Planeten teilen. Er findet am Geburtstag des heiligen Franz von Assisi statt, der schon zu Lebzeiten sagte, dass die Tiere "uns gleichgestellte Schwestern und Brüder" sind. "Davon merkt man rund 800 Jahre nach seinem Tod leider immer noch nichts", so Stadler.
Tag für Tag ist das Team der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe mit traurigen Tierschicksalen konfrontiert. Stadler: "Unerwünschter Katzennachwuchs wird einfach weggeschmissen oder ausgesetzt, Hunde irgendwo angebunden, Kaninchen, Meerschweinchen und andere Kleintiere zu Müllsammelstellen gestellt. Sogenannte Nutztiere werden auf kleinstem Lebensraum gehalten und ausgebeutet und auf grauenvollen Tiertransporten ihrer von Menschen definierten "Bestimmung" – der Tötung am Fließband – zugeführt."
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