"Bei vielen fallen jetzt die Hemmungen, auch einmal die FPÖ zu wählen"

- Günther Steinkellner und David Schießl
- hochgeladen von Barbara Ebner
BEZIRK (ebba). Nun ist fix: Die FPÖ tritt bei den Gemeinderatswahlen am 27. September in 43 der 46 Braunauer Gemeinden mit insgesamt 600 Kandidaten an. Nur in Perwang, Pfaffstätt und St. Radegund wird die FPÖ nicht vertreten sein. In 22 Gemeinden wird zudem ein Bürgermeisterkandidat gestellt. "Damit haben wir mehr Bürgermeisterkandidaten als je zuvor. Man merkt den frischen Schwung. Ich bin davon überzeugt, dass wir in einigen Gemeinden die absolute Mehrheit brechen können und da und dort vielleicht auch einen neuen Bürgermeister stellen werden. Es wird sicher ein spannender Wahlsonntag", sagt LAbg. David Schießl, der selbst in seiner Heimatgemeinde Burgkirchen um das Amt des Bürgermeisters kämpft. "Ich hoffe, dass ich zumindest in die Stichwahl komme."
FPÖ-Klubobmann LAbg. Günther Steinkellner sieht in Schießl "eine starke Stimme für das Innviertel. Vor allem die Infrastruktur ist ihm ein großes Anliegen. So forderte er im Landtag unlängst einen Infrastrukturbericht 2020 für das Innviertel, weil es wichtig ist, einen Überblick darüber zu haben, was in der Region umgesetzt wird. Um zu sehen, dass etwas vorangeht. Leider wurde der Initiativantrag damals abgelehnt."
David Schießl stößt diesbezüglich vor allem eines sauer auf: "Dass gerade die ÖVP sich immer wieder die Infrastruktur auf die Agenda setzt. Sie könnten ja alles, was sie vor der Wahl fordern, nach der Wahl auch umsetzen. Seit Jahrzehnten haben sie dieses Ressort über. Aber passieren tut nichts."
Flüchtlingsproblematik: FPÖ warnt vor finanziellen Auswirkungen
Der aktuelle Flüchtlingsstrom spielt den Freiheitlichen bei den anstehenden Wahlen zweifellos in die Hände. "Uns kommt zugute, dass jetzt bei vielen die Hemmungen fallen, auch einmal die FPÖ zu wählen. Es muss sich einfach etwas ändern", so Schießl. "Wenn ÖVP und Co. das Problem irgendwie lösen könnten, bräuchten sie die Wahl nicht fürchten", betont der Landtagsabgeordnete. "Wir warnen im Grunde nur davor, was da noch alles auf uns zukommt . Der Flüchtlingsstrom wird wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Region haben."
Des weiteren bereitet den Freiheitlichen die unzufriedenstellende (not)ärztliche Versorgung im Bezirk Bauchschmerzen. "Es ist ein Wahnsinn für so einen großen Bezirk wie Braunau, wenn da plötzlich der Notärztedienst nicht mehr besetzt werden kann, wie es erst kürzlich der Fall war. Wir fühlen uns unterversorgt", so Schießl.
Er erhofft sich nach der Wahl, Unterstützung im Innviertel in Form eines zweiten FPÖ-Landtagsmandates zu erhalten. Wenn dies glückt, würde ihm Hermann Brückl aus Schärding zur Seite stehen.
Vandalen haben es auf FPÖ abgesehen
Quer durch den Bezirk Braunau sind bereits Plakate der FPÖ mit Farbe beschmiert oder sogar von den Ständern gerissen worden. "Der Vandalismus ist dieses Mal extrem", bedauert FPÖ-Bezirksgeschäftsführer Georg Spindler. "Das ist nicht lustig, das ist der Beginn eines Straßenkrieges", meint sogar Günther Steinkellner. "Denn was passiert erst, wenn wir Leute aufstellen, die die Plakate bewachen und es dann zur Konfrontation mit den Vandalen kommt?" David Schießl: "Auf jeden Fall wird es sofort zur Anzeige gebracht, wenn wir da jemanden erwischen."


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