"Hoffe, dass Bevölkerung die Leistungen anerkennt"

Erich Rippl aus Lengau kandidiert für den Landtag. Er ist auf Listenplatz eins.
  • Erich Rippl aus Lengau kandidiert für den Landtag. Er ist auf Listenplatz eins.
  • hochgeladen von Barbara Ebner

BezirksRundschau: Warum kandidieren Sie für das Bürgermeisteramt in Lengau und als Spitzenkandidat für den Landtag?
Erich Rippl: Weil ich mich gerne für die Menschen einsetze.

Wie steht es um die Gesundheitsversorgung im Bezirk? Braucht Braunau wirklich einen Herzkatheter? Und welche Maßnahmen bräuchte es, um dem Ärztemangel entgegen zu wirken?
Die Gesundheitsversorgung im Bezirk ist wirklich auf sehr niedrigem Niveau. Fakt ist, wir haben zu wenig praktische Ärzte und wir wissen dass in den nächsten Jahren ein großer Teil der praktischen Ärzte in Pension gehen wird. Außerdem haben wir um zirka 40 Prozent zu wenig Fachärzte im Bezirk Braunau und keine realistische Lösung in Sicht. Wir müssen attraktivere Arbeitsbedingungen schaffen, um den Bezirk wieder für Ärzte interessant zu machen. Eine Besserung könnte die Lockerung bei der Regelung für Hausapotheken sein oder auch die Bildung von Ärztezentren.
Was den Herzkatheter betrifft, den brauchen wir in Braunau wirklich. Wir sind einfach zu weit von Wels oder Linz entfernt und der Notfallhubschrauber fliegt nicht bei Schlechtwetter oder in der Nacht. Der zeitliche Faktor spielt im Akutfall die größte Rolle. Auch der Transport ist für gesundheitlich bereits angeschlagene Menschen eine sehr große zusätzliche Belastung.

Was tut sich in Sachen "Regionales Verkehrskonzept für das Innviertel"?
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Innviertel ist auf einem guten Weg, aber natürlich muss die Schwerpunktsetzung in der Region beibehalten werden. Dafür stehe ich als Vorsitzender des Verkehrs-Ausschusses im Landtag – eine Funktion in der ich in engem Kontakt mit dem Verkehrs-Referenten Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer stehe. Gemeinsam haben wir einiges in die Wege leiten können: Der Schienenverkehr wurde bereits 2012 um 20 Prozent ausgebaut. Der damit verbundene Ausbau der Busverkehre wird 2018 erfolgen, auch das ist bereits im Landtag beschlossen. Die verbleibende Zeit wollen wir nützen, um das regionale Busverkehrskonzept in enger Abstimmung mit den Gemeinden an die Bedürfnisse der Fahrgäste anzupassen. Besonders stolz bin ich darüber, dass wir mit der Verlängerung der Salzburger Lokalbahn im Bezirk Braunau einen historischen Ausbauschritt in das Innviertel gebracht haben. Immerhin handelte es sich hierbei um die erste Regionalbahnverlängerung, die in Österreich seit rund 50 Jahren stattgefunden hat. Die nächsten großen Schritte sind die Modernisierung der Mattigtalbahn und der Ausbau des Berufspendler-Angebotes im Bezirk. Mit Haltestellen an den großen Betrieben im Innviertel, wie FACC oder KTM, werden wir das Angebot des öffentlichen Verkehrs besonders in der Zielgruppe der Berufstätigen stark erweitern. Weiters soll die Elektrifizierung von Steindorf nach Friedburg mit dem Umbau des Bahnhofs in Friedburg umgesetzt werden.

Stichwort FH Innviertel: Welcher Standort wäre aus Ihrer Sicht der geeignetste?
Realistischer Bedarf für eine FH Innviertel ist in den Bereichen Gesundheit und Technik zu sehen. Theoretisch könnte es zwei Standorte geben. Die mit Abstand größeren technischen Anforderungen in der Industrie für FH-Abgänger sind im Bezirk Braunau zu finden. Hier wird in großem Ausmaß investiert. Es entstehen viele anspruchsvolle Arbeitsplätze. Eine Möglichkeit für ein technisches FH-Studium könnte aber durchaus die in Burghausen beabsichtigte FH sein. Hier werden ab 2016 vier Studienlehrgänge angeboten. Näheres wird im September entschieden. Im Gesundheitsbereich wird die Diplomkrankenpflege akademisiert. Als Standort kommen Ried oder Braunau in Frage, wobei hier bei der Frage des Standortes der größere Bedarf eine Rolle spielen sollte.

Wie weit ist man mit der Umsetzung der Idee für ein Frauenhaus in Braunau?
Der Verein Frauenhaus mit LAbg. a. D. Renate Mann kämpft seit einigen Jahren für eine Umsetzung eines Frauenhauses in Braunau. Der Bedarf ist da. Leider fehlt es wie so oft am Geld. Die Gespräche mit Landesrätin Gerti Jahn sind relativ weit gediehen und es wäre zu hoffen dass ein wirklich notwendiges Frauenhaus in zwei bis drei Jahren umgesetzt werden kann.

Das Asylthema erregt derzeit die Gemüter. Wie sollte man Ihrer Ansicht nach mit der Flüchtlingsproblematik umgehen?
Auf einer sachlichen Ebene. Natürlich hat die Bevölkerung Angst, gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, und der Zustrom hält an. Deshalb wäre es wichtig, eine Obergrenze für die Aufnahme einzuführen und dann jene, die Unterkunft benötigen, auf alle Gemeinden in kleinen Einheiten aufzuteilen. In Lengau haben wir derzeit 21 Flüchtlinge. Die Integration läuft ganz gut.

Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich dem Wahlausgang?
Gerade das Flüchtlingsthema spielt einer bestimmten Partei die Stimmen zu. Anstatt vernünftige Vorschläge zu liefern, wird nur Hetze betrieben. Ich hoffe trotzdem, dass die Bevölkerung die Leistungen, die auf Landes- und Gemeindeebene erbracht werden, anerkennt und der Wahlausgang zufriedenstellend verläuft.

STECKBRIEF

Name: Erich Rippl
Alter: 57 Jahre
Geburtsort: Salzburg
Familienstand: verheiratet, einen Sohn

Erich Rippl im Wordrap:
Als Kind wollten Sie sein wie?
Da ich aus eher einfachen Verhältnissen stamme, wollte ich unbedingt etwas aus mir machen und beruflich erfolgreich sein.
Finden Sie die Gehälter von Politikern angemessen?
Teils-teils. Für Politiker mit einer 70- bis 80-Stunden-Woche finde ich es angemessen. Manche gehen es lockerer an. Wenn man aber wie ich, von früh bis spät für die Menschen im Einsatz ist und seine Verantwortung erkennt, ist das Gehalt durchaus gerechtfertigt.
Welcher Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Beim Einkaufen fällt es mir schwer, an der Schokolade vorbei zu gehen. Die könnte ich auf einen Sitz verschlingen.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
"Der lange Weg zur Freiheit" von Nelson Mandela.
Was können Sie am besten kochen?
Italienische Gemüsepfanne mit grünen Nudeln.
Der schönste Platz im Innviertel?
Der Schlossberg in Friedburg. Ein Kraftplatz, wo ich gerne die schöne Aussicht und Ruhe genieße.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.