Kaufmannschaft-Obmann Ringeltaube:

„Alles hängt von der Länge des Lockdowns ab“

Ab Montag befindet sich das ganze Land wieder im Lockdown. Eine Branche, die das kurz vor Weihnachten besonders hart trifft, ist der Handel.

MATTIGHOFEN (ebba). Die BezirksRundSchau hat mit Günther Ringeltaube, dem Obmann der Kaufmannschaft Mattighofen, über die Auswirkungen gesprochen.

Wie sehen nun Ihre Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft aus? Und was halten Sie von der Lockdown-Entscheidung der Politik?
Ringeltaube: Je früher der Lockdown greift, umso früher können wir wieder öffnen. Das wird auch für unser Weihnachtsgeschäft entscheidend sein. Der Lockdown war unvermeidbar. Mittlerweile kämpfen Kleinkinder in den Intensivstationen um ihr Leben. Da erübrigt sich jede Diskussion.

Kann der regionale Handel über seine Online-Shops etwas auffangen?

Die großen Gewinner werden wieder die internationalen Online-Giganten sein. Es geht jetzt schon jeder zweite, im Handel verdiente Euro „steuerschonend“ ins Ausland. Das ist nicht nur für die heimischen Geschäfte und deren Mitarbeiter ein echtes Problem: Jeder Tag Lockdown verursacht in Österreich 70 Millionen Euro Kosten. Die Rechnung dafür zahlen alle!



Was denken Sie, wie viel weniger Umsatz der Handel in Mattighofen nun im heurigen Weihnachtsgeschäft verzeichnen wird?

Das lässt sich schwer abschätzen und hängt von der Länge des Lockdowns ab.


Planen die Geschäfte Abhol- oder Lieferdienste für die Kunden?

Ja, die Kaufleute und Wirte hoffen, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns mit diesen Serviceleistungen zumindest ein klein wenig abfedern zu können. Und wir hoffen sehr, dass unsere Kunden davon bewusst Gebrauch machen.

ZUR SACHE:

Lockdown in Österreich ab 22. November 2021:
Der Handel wird bis auf Geschäfte für Waren des täglichen Bedarfs geschlossen, ebenso Gastronomie und Hotellerie. Take-away und Click-&-Collect bleiben erlaubt.
Weiterhin geöffnet sind etwa Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Bäckereien und Metzgereien.