Arbeiten im Ausland
"Die Chance ergreifen, wenn sie sich bietet"

Matthias Ramsl ging 2018 nach Taiwan und übernahm die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft Amag Asia Pacific. | Foto: AMAG
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  • Matthias Ramsl ging 2018 nach Taiwan und übernahm die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft Amag Asia Pacific.
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Als ihm der Posten als Geschäftsführer für Asia Pacific im Headoffice der Amag Tochtergesellschaft angeboten wurde, übersiedelte Matthias Ramsl 2018 mit der ganzen Familie nach Taiwan. Seit 12. Juli ist er wieder zurück in Uttendorf.

UTTENDORF. Kurz nach der Rückkehr aus Asien kämpft der 37-jährige Familienvater noch mit dem Jetlag. Länger als die Zeitumstellung wird es dauern, sich nach der Millionenmetropole Taipeh wieder an das Leben in Uttendorf zu gewöhnen. Sein Resümee nach 4,5 Jahren im Auftrag von Amag in Taiwan: „Am Anfang war es ein großer Schritt, am Ende eine riesige Erfahrung."


Freundlicher Empfang

Ehe er 2018 mit einem Dreijahresvertrag in der Tasche und der ganzen Familie in den Flieger stieg, besichtigte Matthias Ramsl gemeinsam mit seiner Frau vorweg in Taipeh Wohnungen und Schulen. Bei der Auswahl und Suche wurde er vor allem durch die beiden Assistentinnen unterstützt, die ihm während des gesamten Aufenthalts helfend zur Seite standen. „Wir sind angekommen und haben uns sehr schnell eingelebt und wohlgefühlt“, blickt Ramsl zurück. Er hebt die Rolle seiner Frau hervor: „Gerade, wenn man mit Kindern ins Ausland geht, ist es wichtig, dass die Partnerin diese Entscheidung voll mitträgt. Das Familienleben in einer Umgebung zu organisieren, in der man nichts versteht, nichts lesen kann und keine Unterstützung bei der Betreuung hat, ist eine der größten Herausforderungen.“ Für ihn war der geplante Zeithorizont von drei Jahren ideal. „Man braucht ein Jahr, um sich zu orientieren. Erst im zweiten Jahr kann man den Aufenthalt genießen.“

Kinder als Anknüpfungspunkt

Die Kinder, heute sechs und acht Jahre alt, besuchten eine deutsche internationale Schule. Deshalb kann die Ältere nun nahtlos anschließen und ab Herbst die dritte Schulklasse besuchen. „Das Umfeld ist sehr international. Unsere Kinder haben in den letzten 4,5 Jahren Englisch gelernt und sogar – wie meine Gattin – etwas Mandarin. Sie haben von diesem Aufenthalt sowohl menschlich als auch sprachlich profitiert.“ Durch die Vernetzung mit anderen Eltern entstand relativ rasch ein Netzwerk in der neuen Heimat. Die Teilnahme an Fußball-Ligaspielen und der monatliche Österreicher-Stammtisch taten ihr übriges.


Große Chance

Seinen Schritt in eine unbekannte Welt hat Matthias Ramsl nie bereut. „Wenn man so eine Chance bekommt, muss man sich gut überlegen, ob man das ablehnt."Nach seiner ersten Erfahrung im Ausland kann er sich jederzeit eine Wiederholung vorstellen. „Das Berufsleben und die Arbeitswelt werden größer, wenn man sich der Herausforderung gestellt hat. Man sieht, dass man auch in einem Land zurechtkommt, in dem man nichts hat, die Sprache nicht versteht und die Schriftzeichen fremd sind.“ In Asien hat Ramsl sowohl berufliche als auch persönliche Erfahrungen gesammelt. „Asien war uns fremd, aber es hat uns sehr gut gefallen und unseren Horizont erweitert.“


Wichtige Tipps

Nach 4,5 Jahren entschied sich die Familie zur Rückkehr in die Heimat. „Wir hätten noch bleiben können, aber wir möchten den Kindern die Möglichkeit geben, hier ihre Wurzeln zu bilden. Außerdem hat mir mein Arbeitgeber eine neue Aufgabe in Österreich in Aussicht gestellt.“ Während er sich auf eine neue Herausforderung freuen kann, wird anderen die Rückkehr ins eigene Unternehmen verwehrt oder die Kündigung während des Auslandsaufenthalts ausgesprochen, wie der Uttendorfer erfahren hat. Damit das nicht passiert, gibt Matthias Ramsl folgende Tipps: „Man sollte darauf achten, dass alles im Vertrag geregelt ist, auch im Falle einer Erkrankung oder Kündigung. Hier ist die Unterstützung seitens des Unternehmens wichtig. Eine angemessene Entlohnung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Man sollte ohne finanzielle Sorgen im Ausland arbeiten können.“ Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut Ramsl das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, da gerade bei großen Zeitunterschieden vieles alleine entschieden wird. „Ich bin froh, dass ich diese Chance bekommen habe. Und rate allen, diese zu ergreifen, wenn sie sich bietet."

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