Feuerwehren übten für den Einsatz mit gefährlichen Stoffen
MATTIGHOFEN. Zu einer groß angelegten Übung wurden die Feuerwehren des Gefahrstoffzuges Mattighofen am Morgen des 14. Oktober 2017 alarmiert. Insgesamt nahmen neun Feuerwehren aus der Umgebung an der von der FF Stallhofen ausgearbeiteten Übung teil.
Übungsannahme war ein Verkehrsunfall zwischen einem Tankfahrzeug und einem Auto mit zwei Verletzten auf der Kindstaler Landesstraße, zwischen der Firma Riess und der Ortschaft Höh.
Bei Erkundung des Einsatzortes wurde festgestellt, dass das Tankfahrzeug mit dem Gefahrstoff Dimethylaminoethylmethacrylat beladen war und die Flüssigkeit aus dem Tankfahrzeug austrat. Während des Einsatzes wurde außerdem festgestellt, dass auch das zweite Unfallfahrzeug Gefahrstoffe in Paketen geladen hatte, diese aber nicht entsprechend gekennzeichnet waren. Bei den Chemikalien im Pkw handelte es sich um Dibenzoylperoxid, sowie um Styrol in Kleingebinden.
Die erstalarmierte Feuerwehr Stallhofen erkundete die Lage und sperrte das Areal großräumig ab. Zugleich wurde der Gefahrstoff-Zug des Abschnittes Mattighofen alarmiert. Nach Eintreffen der FF Mauerkirchen mit dem Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug wurde mit der groben Abdichtung des defekten Tankfahrzeugs begonnen und die Flüssigkeit unter Verwendung von Chemikalien-Schutzanzügen (CSA) aufgefangen.
Durch die Spezialkräfte aus dem gesamten Bezirk Braunau wurden binnen kürzester Zeit Dekontamination, Versorgung und Bereitstellung aufgebaut. Da die im Auto geladenen Pakete nicht entsprechend gekennzeichnet waren, wurden diese durch eine Spezialgruppe des Gefährliche-Stoffe-Zuges analysiert. Nachdem klar war, dass es sich um Dibenzoylperoxid und Styrol handelte, konnten weitere Maßnahmen eingeleitet werden.
Die Gefahren bestanden zum Einen darin, dass es sich bei Dimethylaminoethylmethacrylat um einen giftigen und umweltgefährlichen Stoff handelt, bei Styrol und Dibenzoylperoxid um brennbare Stoffe. Dadurch dass die im Pkw beförderten Gefahrstoffe nicht sofort entdeckt wurden, sondern erst im Laufe des Einsatzes, und die Gebinde undicht waren, hätte bei Kontakt der Stoffe eine chemische Reaktion stattfinden können, welche nicht zu kontrollieren gewesen wäre.
Fotos: FF
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