Nach Umbau kein Platz mehr für Sonderschule – Lehrer wehren sich
MATTIGHOFEN (ebba). Mit einem offenen Brief wandte sich das Lehrerkollegium der Sonderschule Mattighofen dieser Tage an Bürgermeister Friedrich Schwarzenhofer und an den Gemeinderat der Stadt Mattighofen. Grund: Den Lehrern war überraschend mitgeteilt worden, dass mit Schulbeginn 2018/19 die für die Sonderschule geplanten Räume im Neubau der Volks- und Sonderschule nicht von dieser bezogen werden können. Es sei kein Platz mehr vorhanden.
Sonderschule bleibt vorerst im Provisorium
Für die Zeit des Neubaus und der Sanierung des Gebäudes war die Sonderschule für drei Jahre provisorisch im alten Stadtamt untergebracht worden. „Vorübergehend hieß es“, außerdem war diese Übergangslösung „mit vielen Kompromissen und Mängeln verbunden“, wie die Lehrer in dem Brief schreiben. „Im Zeitalter der Inklusion von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen der Gesellschaft, verabsäumt es die Stadtgemeinde Mattighofen, den Gedanken der Integration und Inklusion voranzutreiben und behinderte und nicht behinderte Menschen in einem gemeinsamen Schulhaus unterzubringen“, lautet der Vorwurf.
Es sei immer vom Projekt „Volkschule/Sonderschule“ die Rede gewesen. Dass nun trotz Neubau und Sanierung kein Platz mehr für die Sonderschule vorhanden ist – für das Lehrerkollegium nicht nachzuvollziehen.
Raumnot noch vor Eröffnung
Da vor kurzem der Hort abgeschafft und im Gemeinderat eine schulische Nachmittagsbetreuung beschlossen wurde, brauchen diese Kinder nun ebenfalls Räume in der Schule – und zwar gleich mehrere.
Laut Rudolf Perhab, Direktor des Zentrums für Inklusiv- und Sonderpädagogik, würde die Sonderschule statt den für sie ursprünglich vorgesehenen fünf Räumen auch mit nur zwei das Auslangen finden, könnte diese also an die Volksschule abtreten. Zudem machte Perhab den Vorschlag, die Nachmittagsbetreuung in den Containern, die während der Umbauphase neben der Schule für den Lehrbetrieb aufgestellt wurden, unterzubringen. Dies lehnte Bürgermeister Friedrich Schwarzenhofer jedoch ab.
Schwarzenhofer: „Niemand hat gesagt, dass sie nie wieder zurück dürfen. Wir sind bereits dabei, Lösungen zu finden.“ Ihmzufolge gäbe es zwei Varianten: Entweder Zu- beziehungsweise Anbau oder die derzeitigen Garderobenräume als Klassenzimmer umzubauen und eine Zentralgarderobe im Keller zu schaffen. „Das geht sich halt bis September nicht mehr aus.“, erklärt der Bürgermeister.
Dass die Schule zu klein ist, sei nicht Schuld der Stadtgemeinde: „Wir haben die Schule ursprünglich um vier Klassen größer geplant. Das Land hat die Pläne aber nicht genehmigt“, so Schwarzenhofer. Vermutlich in einem Jahr werde die Sonderschule ebenfalls ins neue Gebäude übersiedeln können.
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