Wie die Grünen das Braunau der Zukunft sehen
BRAUNAU (ebba). Bei einer Pressekonferenz in Braunau erklärten Bundesrat David Stögmüller, Spitzenkandidat der Grünen für das Innviertel, und NAbg. Gabriela Moser, Kandidatin der Grünen OÖ für die Nationalratswahl, wie die Stadt Braunau zukunftsfit gemacht werden kann.
Eine der größten Herausforderungen in Braunau sei der massive Transitverkehr durch den Stadtplatz. „Einen Lösungsansatz dafür sehen wir in einer Begegnungszone. Der erste Schritt zu weniger Verkehr und mehr Lebensqualität ist jedoch ein Verkehrskonzept für die Stadt, das alle wichtigen Bereiche moderner und nachhaltiger Mobilität beinhaltet. Attraktive und sichere Rad- und Gehwege, besonders zu den Schulen, den Citybus und Maßnahmen für die E-Mobilität“, sagt Stögmüller.
Der Citybus in Braunau hat sich bewährt. 2016 kam es zu einer Fahrgaststeigerung von einem Drittel. „Wir setzen uns für einen Samstagsbetrieb ein. Braunau und Simbach wachsen immer mehr zusammen. Deswegen fordern wir auch eine Citybus-Linie zwischen Braunau und Simbach“, so der Bundesrat.
Für den Bahnhof fordert Stögmüller schon seit Jahren „eine ordentliche Park-and-Ride-Anlage. Unser Vorschlag wäre es, den gegenüberliegenden Hofer-Parkplatz zu kaufen und für diesen Zweck zu nutzen.“ Auch die Elektrifizierung der Bahnstrecke liegt dem Grünen Bundesrat am Herzen.
Weiters müssten die Rahmenbedingungen für Frauen dringend verbessert werden. Denn auf der Suche nach Ausbildung und Berufschancen siedeln junge Frauen oft ab und kommen nicht mehr zurück.
Sorge um Hausarztversorgung
In Braunau werden die über 80-Jährigen laut Statistik bis 2025 um 22,7 Prozent ansteigen und die Zahl der Pflegebedürftigen um 31,2 Prozent. Den Trend, dass die älteren Menschen länger zuhause bleiben wollen, müsse die Stadtgemeinde erkennen und dementsprechend handeln. “Besorgniserregend ist, dass in den nächsten fünf Jahren 280 Hausärzte in OÖ in Pension gehen werden und sich derzeit nur fünf Jungärzte in Ausbildung in Lehrpraxen befinden“, betont Stögmüller. Hier brauche es dringend Maßnahmen vonseiten des Bundes.
Die Leerstände in der Innenstadt könnten laut Stögmüller mit einer „Corporate Identity“ bekämpft werden. „Braunau braucht ein Alleinstellungsmerkmal, als Kulturstadt zum Beispiel, damit die Stadt attraktiver wird und sich Geschäfte hier wieder ansiedeln wollen.“
Erholungsräume in Braunau sollen vom Autoverkehr bewahrt werden. Vor allem beim jüngst eröffneten Motorikpark im Naherholungsgebiet gäbe es bereits Probleme, die man angehen müsse. Ein Parkleitsystem etwa könne hier helfen, dass vor Ort nicht alles zugeparkt wird.
Grüner Erfolg
Auch der Umwelt- und Bodenschutz steht weit oben auf der Agenda der Grünen. „Jahrelang haben wir Grünen einen Verzicht auf Glyphosat gefordert. Endlich ist es soweit und Glyphosat wird auf den Flächen der Stadtgemeinde nicht mehr verwendet“, freut sich der Bezirkssprecher der Grünen.
Beim Thema Erneuerbare Energie ist Braunau bereits gut aufgestellt. Dank des 2012 beschlossenen Gesamtenergiekonzeptes für die Stadt Braunau. Vor kurzem wurde die Sportanlage Laab mit der ersten LED-Flutlichtanlage Österreichs ausgestattet und der neue Gebäudekomplex Bauhof-Gärtnerei wird ab diesem Winter mit Biomasse heizen.
NAbg. Gabriela Moser ist Bautensprecherin der Grünen. Sie fordert ein einheitliches und faires Mietrecht mit Mietzinsobergrenzen. „Leistbares Wohnen ist eines der Hauptgesprächsthemen – und es betrifft uns alle“, so Moser. Dafür brauche es endlich gesetzliche Regelungen.
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