Brigittenau
Das wienweit erste Seniorenparlament
Mit dem wienweit ersten Seniorenparlament können Brigittenauer Pensionisten den Bezirk mitgestalten.
BRIGITTENAU. Unter dem Motto „Jetzt reden wir!“ ist die Generation 60 Plus in der Brigittenau zur Teilnahme am ersten, wienweiten Seniorenparlament eingeladen. Vorbild ist das Jugendparlament Word Up!
Bei Veranstaltungen in Brigittenauer Pensionistenklubs können Senioren ihre Anliegen, Ideen und Vorschläge besprechen. Beim vergangenen Termin in der Klosterneuburger Straße wünschte sich Wilma etwa einen neuen Jägerzaun in der Engerthstraße. Christl sprach sich hingegen für mehr Solardächer und begrünte Fassaden im Bezirk aus. Dagegen beklagten sich Ida und Josef über zu viel Lärm rund um den Spielplatz Spielmanngasse.
Mehr Grün und Polizei
Ins Leben gerufen wurde das Seniorenparlament von Bezirkschef Hannes Derfler unter Mithilfe des Vereins Backbone und des FairPlay-Teams. „Ich möchte gerne das Hörgerät für Senioren sein, also Probleme und Ideen aufgreifen, einen Informationsaustausch ermöglichen, Anregungen an die Stadt weiterleiten und auf Bezirksebene bestimmte Projekte umsetzen“, erklärt Derfler den Hintergedanken des neuen Projekts.
Viele Anregungen, wie jene für mehr Grün und Solardächer, betreffen aber nicht die Kompetenz des Bezirks. Auch Wünsche und Probleme im Wohnbereich fallen meist nicht unter die Bezirksaufgaben, sondern etwa von Wiener Wohnen. Deshalb will Derfler nun auch Wiener Wohnen ins Seniorenparlament einladen. Dasselbe gilt für die Polizei, denn es würden sich viele Senioren mehr Polizeipräsenz auf der Straße wünschen, da sie oft ängstlich seien.
Fehlende Mistkübel
Nach jedem Termin des Seniorenparlaments werden einzelne Themen von zwei Delegierten des Bezirksvorstehers ausgewählt und in einem eigenen Workshop nachbesprochen. Danach werden einzelne Themen dem Bezirksparlament zur Abstimmung vorgebracht. Gibt es dort eine mehrheitliche Zustimmung, werden die Ideen der Senioren auch umgesetzt.
Etwa wählten die beiden Delegierten beim vergangenen Termin in der Klosterneuburger Straße vier konkrete, gemeinsam ausgearbeitete Themen aus. Dabei handelt es sich um die Verlegung der Bushaltestelle 5B, eine Ampellösung an der Kreuzung Burghardtgasse/Wexstraße, mehr Polizei im öffentlichen Raum sowie mehr Mistkübel und Hundesackerl.
Auch eine gemeinsame Aktion mit dem Bezirksvorsteher ist schon geplant. Da in der Wohnstraße Spielmanngasse viele Autofahrer, trotz Verkehrsschilder und Bodenschwellen, viel zu schnell unterwegs sind, wollen die Senioren bald Äpfel für regelkonformes und Zitronen für zu schnelles Fahren verteilen.
Termine
Die nächsten Termine des Seniorenparlaments:
• Pensionistenklub Pappenheimgasse 22: 25. März, ab 14 Uhr
• Pensionistenklub Leystraße 4: 1. April, ab 13.30 Uhr
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