Brigittenau
Glatteisgefahr im Wallensteinviertel
- Renate Klecl hat wegen ihrer Gehbeeinträchtigung Angst auf schlecht geräumten Gehsteigen hinzufallen.
- hochgeladen von Sabine Krammer
Anrainer, Hauseigentümer und Passanten ärgern sich über mangelhafte Schneeräumung im Wallensteinviertel.
BRIGITTENAU. Im Winter blickt die geheingeschränkte Renate Klecl jeden Morgen mit Bangen auf die Wallensteinstraße. Denn sie traut sich bei Schneefall wegen mangelhafter Schneeräumung kaum aus den Haus.
„Wenn es einen Hausbesorger gäbe, würde das Räumen des Gehsteigs besser funktionieren. Aber so wird erst lange nach dem Schneefall geräumt“, sagt Klecl.
Gesetzliche Regelung
Geregelt ist die Schneeräumung von Gehsteigen und Straßen in der Straßenverkehrsordnung sowie der Winterdienst-Verordnung der Stadt Wien. Demnach müssen öffentliche Verkehrswege von 6 bis 22 Uhr gereinigt und bestreut werden.
Doch kann Schneefall plötzlich einsetzen und das Personal nicht zeitgleich überall sein. Deshalb legen Richter den Winterdienst nur auf die Zumutbarkeit aus. Die Folge sind oft nicht ausreichend geräumte Gehwege. "Wenn Schnee liegt, habe ich Angst, hinzufallen", sorgt sich Klecl. Denn sie könne ohne Hilfe nicht mehr alleine aufstehen.
Problem Wallensteinviertel
Privater und städtischer Schneeräumdienst waren bei den vergangenen Schneefällen oft schon ab drei Uhr früh unterwegs. „Bei den Schneefallereignissen waren wir im Volleinsatz und haben alle wichtigen Straßen rund um die Uhr betreut", heißt es seitens der MA 48, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung. Wienweit seien 322 Fahrzeuge und 1.400 Personen unterwegs.
Wiener Wohnen beseitigt Schnee mit 1.300 Hausbesorgern und 190 zusätzlichen Mitarbeitern. „Unsere Mitarbeiter der Haus- und Außenbetreuung sind vernetzt. Meldungen werden mittels spezieller Software erfasst und automatisch an die Kräfte und die betraute Firma weitergeleitet“, erklärt Wiener Wohnen.
Im Bereich der Wallensteinstraße hätte es aber Probleme mit der beauftragten Firma gegeben. "Wenn es schneit, mache ich einen Spießrutenlauf rund um die nicht geräumten Stellen", erzählt Klecl. Dabei mache sie sich aber nicht nur um sich selbst Sorgen. "Rutsch- und Verletzungsgefahr besteht vor allem für alte und gehbehinderte Menschen", so die Brigittenauerin. Wiener Wohnen hat nun die beauftragten Firma entsprechend gemahnt. „Wenn die Betreuungsleistungen nicht eingehalten werden, lösen wir den Vertrag auf und suchen eine bessere Lösung", erklärt Wiener Wohnen
Beschwerden
Attensam, privater Marktführer im Winterdienst, erhielt heuer 19 Beschwerden wegen mangelnder Räumung im Bezirk. „Die Hälfte sind nichtig, weil wir entsprechend der richterlichen Auslegung zumutbare Zeiten für die Räumung haben“, so Attensam. Hier spreche man von bis zu acht Stunden nach dem ersten Schneefall. Neben der entsprechenden Reinigung sei man auch für das Streuen und Kehren am Saisonende zuständig.
Anfragen bezüglich Räumung kann man ans Schneetelefon 01/546 48 oder die Attensam-Hotline 05/7999100 stellen.
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