Planungsauftrag vergeben

Bruck schickt Bildungscampus auf den Weg

Der Projektsieger für die Planungsleistungen des geplanten Bildungscampus in der Fischamender Straße steht fest.

BRUCK/LEITHA. In der gestrigen Sitzung des Brucker Gemeinderats, am Dienstag, den 27.5.2025, wurden die Planungsleistungen für den geplanten Bildungscampus vergeben. Es stammt von „MBM Architektur ZT GmbH gemeinsam mit der Firma Baumanagement Eisterer GmbH.“ Sie gehen als Bestbieter aus dem Verfahren hervor.

Stadtchef Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) ist sehr froh über die getroffene Wahl der Baukommission, die sich rasch einig geworden ist und sich einstimmig für das vorliegende Projekt entschieden hat: „Wir bedanken uns bei allen Büros für ihre wertvolle Arbeit und ihre Ideen. Uns als Baukommission hat schließlich das vorliegende Projekt am meisten zugesagt, da es am besten mit unseren Wünschen und Vorstellungen harmoniert. Hier hat man uns wirklich gut zugehört und Funktionalität und Ästhetik gehen Hand in Hand.“

In der Fischamender Straße 48 entsteht ein zukunftsweisender Bildungscampus, der nicht nur Raum für die bestehende Volksschule schafft, sondern auch neue Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersstufen umfasst. Neben der bestehenden Volksschule und Nachmittagsbetreuung werden künftig eine neue Allgemeine Sonderschule samt Nachmittagsbetreuung sowie ein moderner Kindergarten das Angebot erweitern.

Hierfür wurde in der Vergangenheit das an das Areal der Volksschule hinten angrenzende Grundstück erworben. Wichtig war der Kommission die phasenweise Umsetzbarkeit des Projekts. Der Bürgermeister hierzu: „Wir werden nicht alles auf einmal bauen und umbauen. Das Siegerprojekt erlaubt uns eine modulare Bauweise – je nach Dringlichkeit und finanzieller Möglichkeit.“

Platznot in der Sonderschule

Der Neubau der Allgemeinen Sonderschule ist der Stadtgemeinde ein besonderes Anliegen, da die Platznot hier sehr groß ist. Der Obmann der ASO-Schulgemeinde Zoran Stankovic erläutert: „Die Sonderschule ist im obersten Stock der Volksschule Hauptplatz in ursprünglich vier Klassen untergebracht, mittlerweile hat sie aber sieben Klassen, im Herbst soll eine achte kommen. Das bedeutet Unterricht im Lehrerzimmer, der Direktion und Ausweichen auf Provisorien der Volksschule und der Nachmittagsbetreuung. Wir sind froh, wenn wir den ASO-Schüler und Schülerinnen bald mehr Platz und Lebensqualität geben können.“

Städtebauliche Rücksicht

Die Erweiterung des Bildungscampus erfolgt unter Berücksichtigung der bestehenden Strukturen und der Umgebung. Das neue Schulgebäude wird entlang der östlichen Grundstücksgrenze errichtet. Die Baukörper fügen sich harmonisch in das bestehende Raster zwischen Fischamender Straße und Göttlesbrunner Bach ein.

Die neue Architektur setzt auf Nachhaltigkeit: Die bestehende Volksschule und der Turnsaal bleiben weitgehend erhalten. Der neue Baukörper schließt direkt an und schafft großzügige, lichtdurchflutete Räume – etwa durch eine zentrale Aula mit Blick ins Freie und direkter Verbindung zum neuen Schulhof, der das Herzstück des künftigen Campus bildet.

Nachhaltiges Bauen

Alle neuen Bereiche – Volksschulerweiterung, Sonderschule und Kindergarten – sind funktional klar gegliedert und folgen einem gemeinsamen architektonischen Konzept. Die Bildungsstadträtin Lisa Miletich (SPÖ) erläutert: „Uns hat besonders überzeugt, dass bestehende Gebäude weitgehend erhalten bleiben und erweitert werden. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern hilft auch dabei, bei laufendem Betrieb umbauen zu können. Weiters hat uns die gemeinsame Nutzung von Räumen und Flächen gefallen.“

Die Gebäude sind nämlich nicht nur funktional, sondern auch pädagogisch durchdacht: Zwischen der Sonderschule und dem Bewegungssaal entstehen zentrale Gemeinschaftsbereiche, die für Feste, Projekte und Veranstaltungen genutzt werden können. Ein Mittelweg verbindet alle Einrichtungen und schafft eine gute Orientierung und kurze Wege.

Lernen im Grünen 

Großen Wert legt das Projekt auf naturnahe Außenräume: Die Grünflächen rund um die Schule werden mit großzügigen Wiesen, Hochbeeten, schattenspendenden Pergolen und unterschiedlichen Spielzonen aufgewertet. Der Garten der Sonderschule bietet mit einem Baumhain, Weidendschungel, Balanciermöglichkeiten und Rückzugsorten Raum für Bewegung und Ruhe. Auch im Kindergarten entstehen vielseitige Freiflächen mit Kletterhügeln, Schaukeln und Sandspielbereichen.

Klar ist, dass die derzeitige Wiesenfläche nicht in ihrer jetzigen Form und Größe erhalten werden kann. Die Baukommission hat trotzdem besonders das Freiraumkonzept überzeugt. Die Pläne der Architekten zielen auf eine intelligente Nutzung der zum Teil windgeschützten und beschatteten Außenbereiche ab, was zu einer ganz anderen Qualität der Freiraumnutzung führen soll.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung der Biodiversität: Heimische Gehölze, Sträucher und Nistplätze für Insekten und Vögel sollen nicht nur das Klima verbessern, sondern den Kindern auch Naturerfahrungen im Alltag ermöglichen.

„Mit dem neuen Bildungscampus setzt die Stadtgemeinde auf moderne Bildungsarchitektur, nachhaltiges Bauen und ein vielfältiges Miteinander. Es entsteht ein Ort, an dem Kinder nicht nur lernen, sondern sich entfalten, begegnen und gemeinsam wachsen können – eine Investition in die Zukunft der nächsten Generation“, so der Stadtchef über den neuen Meilenstein in Brucks Schullandschaft.

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