Höflein
ÖBB nehmen erstes Windrad für Bahnstrom in Betrieb

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB CEO Andreas Matthä | Foto: ÖBB / Roland Rudolph
  • Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB CEO Andreas Matthä
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Die Österreichische Bundesbahnen fahren nun auch mit der Kraft des Windes. Mit dem neuen Windrad in Höflein wird pro Jahr nachhaltiger Strom für 1.400 Fahrten von Wien nach Salzburg erzeugt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB Geschäftsführer Andreas Matthä drücken den symbolischen Startknopf. 

HÖFLEIN. Die ÖBB sind eines der größten Klimaschutzunternehmen des Landes. Um die Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie weiter zu erhöhen, haben die ÖBB nun die weltweit erste Bahnstrom-Windenergieanlage in Höflein (Bezirk Bruck/Leitha) errichtet. Damit leistet das Unternehmen Pionierarbeit im Bereich der nachhaltigen Bahnstromgewinnung aus Windkraft.

Die Windkraftanlage hat eine Leistung von rund drei Megawatt und liefert pro Jahr Energie für rund 1.400 Zugfahrten auf einer Strecke von Wien nach Salzburg. Die „Blattspitzenhöhe“ des Windrades beträgt circa 200 Meter, der Durchmesser des Rotors 112 Meter. Dieser ist somit länger als ein Fußballfeld. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund sechs Millionen Euro.

100 Prozent grüner Bahnstrom

Die Eigenproduktion von nachhaltigem Strom steht im Mittelpunkt der Klimaschutzstrategie der ÖBB. Seit über 100 Jahren ist das Unternehmen Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Damals sind die ÖBB aus Kohle ausgestiegen und haben die ersten Wasserkraftwerke für Bahnstrom gebaut. Heute erzeugen die ÖBB gemeinsam mit ihren Partnerkraftwerken rund 60 Prozent des benötigten Stroms selbst. Das Ziel ist klar: In den kommenden Jahren wollen die ÖBB den Eigenerzeugungsanteil auf 80 Prozent steigern. Das heißt möglichst energieautark werden und unabhängig von Energieimporten aus dem Ausland.

Einen wesentlichen Beitrag wird zukünftig die 16,7 Hertz-Bahnstrom-Windkraftanlage in Höflein leisten. Die erzeugte Energie wird direkt in die Oberleitung der Bahn eingespeist. Durch diese Direkteinspeisung wird einerseits die Notwendigkeit von neuen elektrischen Leitungen weitgehend vermieden, anderseits werden die Züge direkt und damit verlustarm mit 100 Prozent grüner Windenergie versorgt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betont: „Der Kampf gegen die Klimakrise ist unsere historische Aufgabe. Besonders im Mobilitätsbereich liegt ein großes CO2-Einsparungspotenzial. Die ÖBB stellen nicht nur das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Österreich dar, sie sind auch ein verlässlicher Partner für mehr Klimaschutz. Mit der Errichtung der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage leisten die ÖBB einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 und der Energieautonomie in Österreich. Das tolle daran: Mit dem selbst erzeugten sauberen Strom, wird ein wichtiger Schritt zur Erhöhung des Eigenstromanteils gesetzt.“

„Ich bin unglaublich stolz darauf, dass wir heute die weltweit erste Windkraftanlage für Bahnstrom in Betrieb genommen haben. Das ist ein großer innovativer Meilenstein für die grüne Zukunft der Mobilität und der nächste Schritt unserer Energiestrategie hin zu mehr Selbstversorgung und Unabhängigkeit. Als eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich investieren wir auch in Zukunft in alternative Energieformen. Bis 2030 rund eine Milliarde Euro. Der frische Wind in Sachen Mobilität ist überall spürbar. Deshalb bauen wir Windräder, um damit in eine klimaneutrale Zukunft zu fahren“, unterstreicht ÖBB CEO Andreas Matthä die Wichtigkeit des Projektes. 

Vom Wind angetrieben

Egal ob Strom für den Zug, die Bahnhöfe oder Güterterminals – die ÖBB sind klarer Vorreiter bei der Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie für das System Bahn. Bereits im Jahr 2015 haben die ÖBB das weltweit erste 16,7 Hertz Bahnstrom-Solarkraftwerk in Wilfleinsdorf in Niederösterreich in Betrieb genommen. Zudem wurde im Tullnerfeld die weltweit erste Photovoltaikanlage für grünen Bahnstrom auf einer Schallschutzwand pilotiert. Mit der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage in Höflein wird nun die umweltfreundliche Energiegewinnung bei den ÖBB weiter fortgesetzt und die Eigenproduktion gesteigert.

Entlastung erhöhen und Verluste vermeiden

Durch die direkte Einspeisung des erzeugten Stromes in das bahneigene Netz werden vorhandene erneuerbare Energieressourcen direkt dort genützt, wo Verbrauch entsteht. So wird das 50-Hertz-Netz entlastet und Verluste bei Umformung und Transport können vermieden werden. Die Einbindung des Stromes in die Oberleitung wird über eine neu entwickelte Schaltstation in transportabler Containerbauweise erfolgen. Die ÖBB verbinden damit gleich zwei innovative Entwicklungen in einem Projekt.

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