Prozess in der Wallensteinkaserne
Strafverhandlung gegen Unteroffizier: Lokalaugenschein in der Kaserne
GÖTZENDORF (mr). Wie berichtet musste sich ein 42-j. Offiziersstellvertreter vor dem Korneuburger Richter Manfred Hohenecker wegen Körperverletzung und gefährlicher Drohung verantworten. Nach Aussage eines 19-j. Rekruten soll ihn der Angeklagte gegen ein Waschbecken gestoßen, gewürgt und mit den Worten "Wenn du nicht die Schnauze hältst, hau ich dir eine hinein" bedroht haben.
Der Unteroffizier bestritt jeglichen Körperkontakt und auch die behauptete Drohung. Er will den provokanten und respektlosen Rekruten, der am folgenden Tag zur Abrüstung anstand, lediglich aufgefordert haben "leiser zu sein."
Aufwändige Wahrheitsfindung
Im Dienste der Wahrheitsfindung reisten Richter, Staatsanwalt und Schriftführerin nach Götzendorf, um in der Cafeteria der Wallensteinkaserne die Situation nach den jeweiligen Angaben der Beteiligten nachzustellen. Es ging vor allem darum, ob die vor der Theke stehenden Zeugen durch die zuschwingende Tür zur Küche Beobachtungen treffen konnten.
Rötungen am Hals sichtbar
Mehrere Zeugen bestätigten, dass ihnen nach dem Vorfall Rötungen im Halsbereich des Abrüsters aufgefallen seien. Ein Stubenkamerad des Rekruten hat davon auch Lichtbilder angefertigt, die sogar noch auf einem Bundesheer-PC gespeichert sein sollen.
Der Verteidiger bestritt die Echtheit der Fotos, er witterte eine Manipulation der Rötungen durch nachfolgende Fotobearbeitung. Dies soll jetzt ein Gerichtssachverständiger überprüfen. Verhandlung daher vertagt!
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