90% CO2 Einsparung
Brucker Abfallservice Jüly: LKW fährt mit Speiseöl

- Geschäftsführerin Gabriele Jüly und Entsorgungs- & Recyclingfachmann Matthias Jüly
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Ein LKW, der altes Schnitzelfett statt Diesel tankt? Klingt komisch, ist aber Realität. Das Abfallservice Jüly aus Bruck an der Leitha betreibt die Fahrzeuge seit Sommer mit HVO - Hydrotreated Vegetable Oil (= Hydriertes Pflanzenöl) und spart somit 90 Prozent CO2 ein. HVO wird zum Großteil aus Speisefett und Fischabfällen aus der Abfallwirtschaft sowie aus pflanzlichen Ölen hergestellt. Auch der GABL (Gemeindeverband für Abfallbehandlung Bruck an der Leitha) tankt seine Fahrzeuge nun mit diesem umweltfreundlichen Kraftstoff. ♻️🌱⛽️🚚
BRUCK/LEITHA. Im Zuge der verstärkten Bemühungen um mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im kommunalen Bereich setzen immer mehr Städte und Gemeinden auf umweltfreundliche Alternativen bei der Müllentsorgung. Ein aktueller Schritt in diese Richtung ist die Einführung von Hydrotreated Vegetable Oil (HVO - Hydrierte Pflanzenöle) als Kraftstoff für Müllfahrzeuge. Seit Sommer fährt daher die LKW-Flotte der Abfallservice Jüly GmbH aus Bruck an der Leitha ausnahmslos mit HVO.
Kraftstoff aus Speiseöl
Als ein Biokraftstoff aus Abfällen und Reststoffen pflanzlichen Ursprungs bietet HVO eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Diesel und hilft, die CO₂-Emissionen drastisch zu reduzieren. Das Hydrierte Pflanzenöl stammt großteils von Speisefett und Fischabfällen aus der Abfallwirtschaft in Italien. Auch die Preise sind stabiler im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen.

- Franz Neuwirth (Standortleiter Abfallservice Jüly), Matthias Jüly (Abfallservice Jüly), Christian Mynha (CEO GABL), Gabriele Jüly (CEO Abfallservice Jüly), Jürgen Maschl (CEO Gemeindeverband für Abfallwirtschaft im Raum Schwechat)
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90 Prozent weniger CO2
Der Einsatz von HVO durch Abfallservice Jüly in der kommunalen und gewerblichen Müllentsorgung im Bezirk Bruck an der Leitha ist somit ein bedeutender Beitrag zur Senkung von Treibhausgasen. Durch die Umstellung von herkömmlichem Diesel auf HVO können die CO₂-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Zusätzlich verringert der Einsatz von HVO auch die Ausstöße von Stickoxiden (NOx) und Feinstaubpartikeln, dies verbessert die Luftqualität und kommt damit direkt der Gesundheit der Bevölkerung zugute.
- Co² Ausstoß pro Jahr bis 2023: 530.653,2kg
- Co² Ausstoß pro Jahr ab 2023: 53.065kg
- CO₂-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert

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Vorteile von HVO
Ein großer Vorteil von HVO ist seine vollständige Kompatibilität mit bestehenden Dieselantrieben. Die Müllfahrzeuge, Saugtank-LKW´s sowie der gesamte weitere Jüly-Fuhrpark konnten ohne technische Anpassungen sofort auf HVO umgestellt werden. Die 40 Fahrzeuge benötigen rund 200.000 Liter Treibstoff im Jahr. Unterwegs kann weiterhin an herkömmlichen Tankstellen Diesel getankt werden.
Auch einige andere Betriebe in Österreich haben HVO erfolgreich in ihren Fuhrpark integriert. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend:
"Die Fahrzeuge laufen effizient und zuverlässig, während gleichzeitig die Umweltauswirkungen erheblich gesenkt werden konnten. Diese erfolgreichen Pilotprojekte dienen als Vorbild und motivieren hoffentlich viele weitere Entsorgungs- und Recyclingsbetriebe auf HVO umzustellen",
betont Geschäftsführerin Gabriele Jüly.
Die Einführung von HVO ist ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Müllentsorgung.
"Die Abfallwirtschaftsbranche spart den meisten CO2-Ausstoß ein - in den letzten 35 Jahren wurden 49 Prozent CO2 eingespart",
erläutert Gabriele Jüly.

- GABL Geschäftsführer Christian Mynha und Franz Neuwirth (Jüly) betanken das Fahrzeug - im Auto Daniel Markusich (GABL)
- Foto: GABL
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Auch GABL steigt um
Der GABL (Gemeindeverband für Abfallbehandlung Bruck an der Leitha) stellt seinen Fuhrpark ebenfalls auf HVO um und setzt so einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Elektroautos werden weiterhin mit dem Sonnenstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage am Wirtschaftshof betrieben. Die restlichen fünf Verbrenner-Kleintransporter fahren zukünftig mit HVO von Abfallservice Jüly GmbH. Somit ist der GABL doppelt nachhaltig im Verbandsgebiet unterwegs.
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