Todesfall
Wander Bertoni im Alter von 94 Jahren gestorben

Wander Bertoni im Atelier – im Vordergrund links: „Das rhytmische B“ – ein Teil der Werkgruppe „Das Imaginäre Alphabet“ (1954/55). | Foto: Privat
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  • Wander Bertoni im Atelier – im Vordergrund links: „Das rhytmische B“ – ein Teil der Werkgruppe „Das Imaginäre Alphabet“ (1954/55).
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Trauer um einen großen Künstler. Der gebürtige Italiener und Wahlburgenländer Wander Bertoni ist Montagfrüh im Alter von 94 Jahren verstorben. Bertoni galt als einer wichtigsten Vertreter der Bildhauerei in Österreich.

WINDEN AM SEE. Der am 11. Oktober 1925 in Codisetto (Provinz Reggio Emilia) geborene Wander Bertoni kam im Zweiten Weltkrieg nach Österreich und ließ sich 1965 in Winden am See nieder.

Beerdigung auf dem Areal des Freilichtmuseums in Winden

Dort – auf dem Areal seines Freilichtmuseums – wird der „Grandseigneur der österreichischen Bildhauerei nach 1945“ – zur letzten Ruhe gebettet. Die Beerdigung findet Anfang Jänner 2020 statt, und alle, die Abschied nehmen wollen, sind herzlich willkommen, wie das Freilichtmuseum Wander Bertoni mitteilte.Der genaue Termin der Beisetzung wird auf der Website www.wanderbertoni.com veröffentlicht.

Wander Bertoni im Atelier in Winden | Foto: Privat

Umfassendes Lebenswerk

Das Lebenswerk des Bildhauers zeichnet sich durch beeindruckenden Umfang aus. Es erstreckt sich von Auftragsarbeiten für öffentliche und sakrale Räume über zahlreiche Werkgruppen und Zyklen wie „Metamorphosen der Säule“, das „Imaginäre Alphabet“, „Der Spiegel“ und das „Indische Tagebuch“ bis zu aufwendigen Gedenksteinen. Häufig spielten für Bertonis Kunst Reisen und die dabei gewonnenen Eindrücke eine bedeutende Rolle.

Eiermuseum

In seiner Wahlheimat Winden erfüllte sich Bertoni zu seinem 85. Geburtstag im Jahr 2010 einen lang gehegten Wunsch: Der leidenschaftliche Sammler von Eiern, die er seit Jahrzehnten aus allen Regionen der Erde zusammengetragen hat, ließ sich sein eigenes „Eiermuseum" bauen. Dieses umfasst rund 5.000 Exponate.

Im Mai dieses Jahres übergab Wander Bertoni seine 1954 entstandene polierte Bronzeskulptur "Das Rhythmische B" an die Albertina. 
Albertina-Direktor Klaus-Albrecht Schröder würdigte den Künstler zu diesem Anlass als „einen der großen österreichischen Bildhauer". | Foto: Karl Satzinger
  • Im Mai dieses Jahres übergab Wander Bertoni seine 1954 entstandene polierte Bronzeskulptur "Das Rhythmische B" an die Albertina.
    Albertina-Direktor Klaus-Albrecht Schröder würdigte den Künstler zu diesem Anlass als „einen der großen österreichischen Bildhauer".
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LH Doskozil: „Großer Verlust für das Kulturland Burgenland“

LH Hans Peter Doskozil zeigt sich tief betroffen vom Ableben Wander Bertonis: „Mit Wander Bertoni ist ein bedeutender Vermittler von Kunst und Kultur, einer der renommiertesten Bildhauer des Burgenlandes, Österreichs und Europas von uns gegangen. Sein Ableben ist ein ganz großer Verlust für das Kulturland Burgenland.“
Seitens des Landes Burgenland wurde Bertoni 2001 das Komturkreuz des Landes verliehen. Doskozil: „Wander Bertoni stand nicht nur für eine herausragende künstlerische Schaffenskraft, er verstand es auch, jüngere Kunstschaffende zu inspirieren und zu begeistern. Als Mensch stand er für eine Kultur, die von Toleranz und Menschlichkeit geprägt ist.“ Sein Mitgefühl gehöre in diesen Stunden den Angehörigen und Freunden Wander Bertonis, so Doskozil.

Wander Bertoni und die Großplastik „Das U“, Volksschule 1190 Wien (1963) | Foto: Privat
  • Wander Bertoni und die Großplastik „Das U“, Volksschule 1190 Wien (1963)
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Steiner (ÖVP): „Einer der prägendsten Künstler der letzten Jahrzehnte“

Für ÖVP-Chef Thomas Steiner verliert das Burgenland mit Wander Bertoni „einen der prägendsten Künstler der letzten Jahrzehnte. Wie kaum ein anderer hat er in seiner Kunst auch das burgenländische Lebensgefühl vermittelt. Seine Werke werden dies auch über seinen Tod hinaus tun. Unser Mitgefühl gehört in dieser Stunde seiner Familie.“, so Steiner.

Petrik (Grüne): „Für den Erhalt der Natur eingesetzt“

Grünen-Landessprecherin Regina Petrik weist in ihrer Würdigung auch auf den Naturschützer Wander Bertoni hin: „Das Burgenland ist heute kulturell und ökologisch etwas ärmer geworden. Wander Bertoni hat sich – oft auch gemeinsam mit den Grünen – für den Erhalt der Natur eingesetzt. Seine Stimme werden wir schmerzlich vermissen. Unser Mitgefühl gilt der ganzen Familie", so Petrik.

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