Eröffnung 2026
Erstes stationäres Hospiz entsteht in Oberpullendorf

- Im Burgenland wird der Hospiz- und Palliativbereich ausgebaut.
- Foto: pixabay
- hochgeladen von Klaus Kogler
Im Burgenland wird die Versorgung im Hospiz- und Palliativbereich ausgebaut: Neben mobilen Hospizteams für alle Bezirke entsteht in Oberpullendorf das erste stationäre Hospizzentrum des Landes. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.
BURGENLAND/OBERPULLENDORF. Am zweiten Samstag im Oktober, heuer am 12. September, wird mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der "Internationale Welthospiz- und Palliativtag" begangen. Im Zentrum stehen Menschen mit schweren, unheilbaren Erkrankungen und ihre bestmögliche Betreuung in unterschiedlichen medizinischen, pflegerischen beziehungsweise psychosozialen Situationen.
Stationäres Hospizzentrum in Oberpullendorf
Die Begleitung und Pflege auf dem letzten Weg ist auch im Burgenland ein wichtiges Thema. Es gibt jedoch Aufholbedarf, denn derzeit ist es das einzige Bundesland, das über kein stationäres Hospiz verfügt. Das soll sich nun ändern. "Als zentralen Meilenstein im Aus- und Aufbau der Hospiz- und Palliativversorgung planen wir gerade das erste stationäre Hospiz im Burgenland, das in Oberpullendorf errichtet werden soll", erklärte Soziallandesrat Leonhard Schneemann kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz. Betrieben werden soll das stationäre Hospiz von den Landesunternehmen Soziale Dienste Burgenland beziehungsweise Burgenländische Pflegeheim BetriebsGmbH.
„Die Planungen sind soweit fortgeschritten, dass der Zeitplan die Inbetriebnahme 2026 vorsieht. Damit schließen wir die Lücke der Versorgung vollständig.“
Landesrat Leonhard Schneemann
Das geplante stationäre Hospiz soll zehn Betten zur Palliativversorgung beherbergen. Das Team soll aus voraussichtlich 25 Voll- und Teilzeitbeschäftigten – großteils Pflegekräfte mit Spezialisierung auf Palliativbetreuung – bestehen. Darüber hinaus sollen Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Soziale Arbeit, Psychologie, Psychotherapie, Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Diätologie sowie Verwaltungspersonal das multiprofessionelle Team vervollständigen.

- Soziallandesrat Leonhard Schneemann und Soziale-Dienste-Burgenland-Geschäftsführer Johannes Zsifkovits präsentierten ihre Pläne für das erste stationäre Hospizzentrum Burgenland.
- Foto: Landesmedienservice Burgenland
- hochgeladen von Sarah Konrad
Investition in mobile Betreuung
Doch nicht nur die stationäre Versorgung wird ausgebaut, auch in der mobilen Betreuung sind Maßnahmen geplant beziehungsweise wurden Maßnahmen umgesetzt. "Allein 2023 wurden für den Hospiz- und Palliativbereich im Burgenland rund 900.000 Euro aufgewendet – unter anderem für Maßnahmen wie die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen für die Arbeit mit Hospiz- und Palliativklientinnen und -klienten oder die Etablierung mobiler Hospizteams in jedem Bezirk", schilderte Landesrat Schneemann.
Im Rahmen des Projekts „Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen“ (HPCPH) werden einerseits Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen speziell im Umgang mit Palliativpatientinnen und -patienten geschult. Andererseits dienen diese Schulungen als Zusatzausbildung für die mobilen Palliativteams.
Ein weiteres zentrales Element der Versorgung sind die mobilen Hospizteams, die sterbende Menschen und ihre Angehörigen bis zum Schluss begleiten. Künftig soll in jedem Bezirk ein solches Team etabliert werden, mit Ausnahme von Güssing und Jennersdorf, die ein gemeinsames Team erhalten. Ein spezielles Hospizteam für Kinder wird ebenfalls eingerichtet. Die Koordination erfolgt durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterstützt von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in jedem Bezirk.

- Aktuell betreuen zwei mobile Palliativteams der Sozialen Dienste Burgenland schwer kranke Menschen und deren Angehörige im ganzen Burgenland.
- Foto: Alex Raths
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Palliativteam im ganzen Land unterwegs
Bereits jetzt betreuen zwei mobile Palliativteams der Sozialen Dienste Burgenland im gesamten Burgenland schwer kranke Menschen und deren Angehörige.
"Durch die mobilen Palliativteams können Menschen bei schwerer Krankheit länger in den eigenen vier Wänden bleiben, wenn sie dies wünschen. In diesem Bereich wird unverzichtbare Arbeit geleistet, wobei der Fokus der Betreuung nicht nur auf den erkrankten Personen liegt, sondern auch auf den Angehörigen, die in diesen belastenden Situationen ebenfalls Unterstützung benötigen."
Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland
2023 wurden 557 Personen betreut, mit über 2.300 Hausbesuchen und 7.400 Betreuungsstunden. Bis Oktober 2024 haben die Teams bereits 537 Personen versorgt und 7.057 Betreuungsstunden geleistet.
Das könnte dich auch interessieren:




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.