Franz Steindl tritt ab
Haydn Privathochschule braucht neuen Geschäftsführer

- Die Leidenschaft zur Trompete wird bleiben: Franz Steindl mit Trompetendozent Josef Bammer (v.l.)
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Seit fast zwei Jahren ist die Joseph Haydn Privathochschule die erste universitäre Einrichtung für Musik im Burgenland. Einen wesentlichen Teil zur Akkreditierung trug auch Geschäftsführer Franz Steindl dazu bei. Der Purbacher Vollblutmusiker und Ex-Spitzenpolitiker geht nun mit Ende des Semesters in Pension.
BURGENLAND. "Ich bin Geschäftsführer geworden, mit dem klaren Auftrag, die Privathochschule zu akkreditieren. Wir waren dann im Endeffekt die erste Privathochschule Österreichs, die dies auf Anhieb geschafft hat", sagt Steindl im Gespräch mit MeinBezirk. Der Sprung auf die universitäre Ebene ist gelungen, was auch aktuelle Zahlen bestätigen: 270 Studienplätze, aufgeteilt auf vier Studiengänge, gibt es an der Privathochschule. "An die 40 Plätze werden nach dem Sommersemester durch Abgänge wieder frei und bereits jetzt haben wir über 250 Anmeldungen aus 36 Ländern", so Steindl. Zudem habe sich das Personal fast verdoppelt.
In Steindls Amtszeit wurde das Haus auch umfassend renoviert und ausgebaut. Mehr als 420 Quadratmeter stehen im neuen JHP zusätzlich zur Verfügung. Es wurden neue Unterrichtsräume geschaffen sowie ein 90 Quadratmeter großer Konzertsaal für 60 Besucher und Besucherinnen. Gesamtinvestition des Landes in Höhe von rund fünf Millionen Euro.

- Ab kommendem Wintersemester soll ein neuer Geschäftsführer gefunden sein.
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"Als Politiker bist du oft Generalist"
Den Großteil seines Lebens verbrachte der ÖVP-Politiker in verschiedenen politischen Funktionen. Vom Vizepräsident der Arbeiterkammer Burgenland, über das Bürgermeisteramt in seiner Heimatgemeinde Purbach, bis hin zum Abgeordneten im Nationalrat und Landeshauptmann Stellvertreter in der Ära Hans Niessl. "Meine Zeit hier war im Vergleich zur Politik etwas ganz anderes. Als Politiker bist du oft Generalist, als Geschäftsführer musst du in die Tiefe gehen", sagt Steindl.
Wer soll folgen?
Auf den neuen Geschäftsführer wartet 2029 die erste Reakkreditierung der Privathochschule. Ist diese erfolgreich, folgt die nächste erst nach weiteren zwölf Jahren. "Wir sind finanziell bis 2028 komplett abgesichert und haben ein gutes 'Standing'. Daher übergebe ich die Joseph Haydn Privathochschule an meine Nachfolgerin oder meinen Nachfolger nur mit positiven Dingen", so der scheidende Geschäftsführer. Das berühmte "i-Tüpfelchen", der Aufstieg zur Privatuniversität, blieb Steindl in seiner Zeit verwehrt, bleibt aber langfristiges Ziel der Privathochschule.

- Seit 2021 leitete Franz Steindl als Geschäftsführer die Geschicke der Joseph Haydn Privathochschule.
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Er wünscht sich "jemanden, der nicht nur wirtschaftliche Kompetenzen aufweist, sondern auch von der Musik etwas versteht", so Steindl. Man müsse vor allem im künstlerischen Bereich auch sehr viel Verständnis mitbringen.
Die Nachfolge für die Position der Geschäftsführung an der Joseph Haydn Privathochschule Eisenstadt werde laut Landesholding Burgenland rechtzeitig in die Wege geleitet. "Der geplante Amtsantritt ist mit Beginn des kommenden Semesters am 1. Oktober vorgesehen, wobei eine angemessene Einarbeitungsphase eingeplant ist", so die Landesholdig auf Anfrage von MeinBezirk.
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