Mann spurlos verschwunden:
Mord? Fahndung nach mysteriöser Burgenländerin

- Hinweise erbeten an jede Polizei-Dienststelle oder das LKA-Steiermark unter der Telefonnummer 059 133 60 3333.
- Foto: BKA/Pixabay, Collage Heigl
- hochgeladen von Gernot Heigl
Mord durch eine Burgenländerin? Oder ist sie selbst ein Opfer? Eine Mittäterin oder „nur“ eine Zeugin? Welche dubiose Rolle spielt die bis dato Unbekannte in einem mysteriösen Vermisstenfall? Ein ungelöstes Kriminalrätsel mit vielen Fragezeichen. Fakt ist, dass ein Steirer (58) vor zwei Jahren mit einer Frau gesehen wurde und danach spurlos verschwand. Handy, Reisepass und Führerschein konnten sichergestellt werden. Das Auto auch, versperrt in Rust am Neusiedlersee.
RUST AM NEUSIEDLERSEE. Lebenszeichen gibt es von dem 58-jährigen Franz Lechner seit Mitte Dezember 2019 keines mehr. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Das lässt Schreckliches befürchten. Deshalb wird international nach dem Mann aus Pöllau, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, gesucht. Ausgeschrieben vom Bundeskriminalamt zur „Personenfahndung nach vermissten Erwachsenen“. Im Zuge umfangreicher Erhebungen konnten Polizisten folgende Details ermitteln und ein Zeit/Weg-Diagramm erstellen.

- Das Bundeskriminalamt sucht auch per Internet nach Franz Lechner.
- Foto: BKA
- hochgeladen von Gernot Heigl
Der 192 cm große Steirer bewohnte als Pensionist alleine ein Haus im Ortszentrum von Pöllau und lebte eher zurückgezogen. Es gab wenig Kontakt zum sozialen Umfeld. Sehr wohl aber hatte er Verbindung zu seiner Familie, wie etwa zu Bruder und Schwester. Für Verwandte und Bekannte machte Franz Lechner auch kleinere Tischlerarbeiten. Am 29.11.2019 passierte es völlig unvermittelt. Der Steirer verschwand. Mit seinem Auto. Niemand weiß, warum - und schon gar nicht wohin. Spurlos abgetaucht aus seiner gewohnten Umgebung. Angehörige erstatteten Anzeige bei der Polizei.
Handy blieb im Haus zurück
Ermittler finden bei einer Hausdurchsuchung sein Handy. Verwunderlich, denn das trug der Pensionist normalerweise immer bei sich. Sonst aber konnten die Fahnder keine Besonderheiten oder Auffälligkeiten feststellen. Bevor sie das Gebäude verließen, sicherten die Kriminalisten DNA-Spuren des Vermissten, um eventuell für spätere Erhebungen gerüstet zu sein.
Kriminalisten befragten rund 40 Personen
Bei ihren Nachforschungen befragten die Exekutivbeamten rund 40 Personen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Erfolglos. Auch die gespeicherten Kontakte im Handy von Franz Lechner konnten kein Licht ins Dunkel des mysteriösen Verschwindens bringen. Brauchbare Spuren - Fehlanzeige. Ehe es im Rahmen der Ermittlungstätigkeit dann doch einen interessanten und konkreten Hinweis gab.
Unbekannte Frau an Seite des Vermissten
Etwa Mitte Dezember 2019, also rund zwei Wochen nach seinem Verschwinden, will eine Gemeindebedienstete aus Pöllau den Vermissten in der Fußgängerzone in Hartberg gesehen und gegrüßt haben. Franz Lechner war zu diesem Zeitpunkt mit einer unbekannten Frau unterwegs. Beschrieben als klein, zierlich und mit grauen Haaren.
"Ich habe eine Freundin aus dem Burgenland"
Die Zeugin gewann den Eindruck, dass die beiden Personen als Pärchen unterwegs sind. Eine Wahrnehmung, die wie die Faust aufs Auge zu jener Aussage passt, die der Pensionist - kurz vor seinem Verschwinden - in seinem Umfeld kommuniziert hat, nämlich: „Ich habe eine Freundin aus dem Burgenland.“
Bei der Begegnung mit der Zeugin handelt es sich um die letzte Sichtung des Pensionisten. Denn er tauchte weder in seinem Haus auf, noch gab es Kontakte zur Familie. Somit verliert sich kurioserweise wieder jede Spur. Für weitere rund drei Monate. Trotz Fahndung - nichts. Erst am 27.2.2020 schrillen bei den Kriminalisten alle Alarmglocken.

- Auf einem öffentlichen Parkplatz in Rust am Neusiedlersee, nahe der Seewiese, wurde das Auto des vermissten Pensionisten entdeckt.
- Foto: Trakl
- hochgeladen von Gernot Heigl
Versperrtes Auto auf Parkplatz in Rust entdeckt
Der Wagen des vermissten Steirers wird entdeckt. Auf einem öffentlichen Parkplatz in Rust am Neusieder See, in der Nähe der Seewiese. Versperrt. Im silbergrauen Skoda Octavia Kombi mit Hartberger Kennzeichen finden Polizisten sowohl Reisepass als auch Führerschein von Franz Lechner sowie alle Fahrzeugpapiere. Eine Suchaktion rund um den Abstellort des Autos sowie im See selbst wurde eingeleitet. Ein Großaufgebot von Exekutive und Feuerwehr, Suchhunden und Tauchern waren im Einsatz, ebenso wie Drohnen. Ergebnislos.

- Trotz Suchaktion mit Tauchern und Drohnen konnte von dem Steirer keine Spur gefunden werden.
- Foto: Franz Tscheinig / Pixabay
- hochgeladen von Gernot Heigl
Franz Lechner bleibt spurlos verschwunden. Gefunden hingegen wurde jedoch alles, was man sonst so bei sich trägt. Neben Handy und Ausweisen auch, Gerüchten zufolge, seine Geldbörse. Über Bankomat- bzw. Kreditkarten verfügte er angeblich nicht.
Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe
Welche Rolle die mysteriöse „Freundin aus dem Burgenland“ spielt, ist mehr als rätselhaft. „Sie kann Täterin, als auch Opfer oder Zeugin sein“, so ein Fahnder. Kriminalisten bitten dringend um Hinweise zur Person der unbekannten Frau sowie zum vermissten Steirer bei jeder Polizei-Dienstelle oder unter der Rufnummer 059133 60 3333 (LKA-Steiermark).
Franz Lechner ist 192 cm groß, kräftig, gute 100 kg schwer, trug zuletzt kurze Haare mit einer Stirnglatze. Besonders auffällig sein Gang mit kleinen Schritten. Am linken Daumen fehlt das Endglied. Sichtbar ist auch seine Schilddrüsenvergrößerung.






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.