Burgenländer schädigte 240 Opfer
Spielsüchtiger Versicherungs-Vertreter ergaunerte 500.000 Euro
Eine halbe Million Euro Schaden. Satte 240 Geschädigte. Täter dieses Groß-Betruges ist ein 45-jähriger Burgenländer. Der Versicherungs-Vertreter verschaffte sich über ergaunerte Handysignaturen illegal Zutritt zum FinanzOnline-Portal des Finanzministeriums. Um dann die Beute bei Glücksspiel und Kryptowährungs-Spekulationen in den Sand zu setzen.
BURGENLAND. Ein 24-jähriger Saisonarbeiter aus Ungarn erstattete Anfang Jänner 2022 in Saalfelden Anzeige. Als Opfer eines Betruges. Ihm wäre über das Portal „FinanzOnline“ die Arbeitnehmerveranlagung „gestohlen“ worden. Salzburger Kriminalisten fanden im Rahmen umfangreicher Ermittlungen heraus, dass den Betrag tatsächlich ein Fremder abgebucht hatte.
Täter ist ein 45-jähriger Burgenländer
Weitere Nachforschungen ergaben, dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelte. Ganz im Gegenteil. Seit März 2020 ergaunerte der Täter von insgesamt 224 Geschädigten eine Summe von rund 280.000 Euro. Zahlreiche Spezial-Fahnder enttarnten schließlich einen 45-jährigen Burgenländer als den gesuchten Betrüger.
Opfer über Social-Media gesucht
Im Verhör gestand der Versicherungs-Vertreter, als ausgebildeter „Registration Officer“, illegal Handysignaturen erstellt zu haben. Damit verschaffte er sich unbefugten Zutritt zu den Konten der Geschädigten. Meistens waren dies ungarische Staatsbürger, die in Österreich gearbeitet, zwischenzeitlich aber wieder im Ausland waren. Seine Opfer suchte er über Social-Media Plattformen.
Beute auf mehrere Konten überwiesen
Anfangs ließ er die gestohlenen Geldbeträge nur auf sein eigenes Konto überweisen. Um die vielen Auszahlungen aber besser verschleiern zu können, bezahlte er im Laufe der Zeit mehreren Personen 500 Euro bar auf die Hand. Als Gegenleistung erhielt er freien Zugang auf deren Bankverbindungen - und konnte somit seine ergaunerten Beträge auf mehrere Geldinstitute aufteilen.
Auch Freunde und Bekannte um Geld betrogen
Alle Personen, die dem Versicherungs-Vertreter Zugang zu ihren Konten gewährt haben, wurden von der STA Eisenstadt bereits wegen Geldwäsche angezeigt. Beim Burgenländer kommt zu den „FinanzOnline“-Straftaten aber noch eine weitere Betrugsmasche hinzu. Seit 2005 hatte er sich nämlich von 16 Bekannten und Freunden Gelder geborgt. Für „finanzielle Notlagen“, wie er behauptete. Versprochene Rückzahlungen blieben aus.
Glücksspielsucht als Hauptmotiv
Schließlich versprach er einigen seiner „gutgläubigen und hilfsbereiten Opfer“ gewinnbringende Investitionen in Kryptowährungen. Überzeugte manche davon sogar zur Aufnahme von Krediten. Im Wissen, dass er die Summen für seine Glücksspielsucht beziehungsweise eigene Kryptowährungs-Spektulationen verwendete. Die ergaunerten Beträge sind alle weg. Gesamtschaden: 220.000 Euro. Der Burgenländer wurde auf freiem Fuß angezeigt. Ihn erwartet ein Finanzprozess im Landesgericht Eisenstadt.
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