80 Jahre Kriegsende
Wie Burgenlands Schüler die Geschichte aufarbeiten

- Leiter des Bereichs Pädagogischer Dienst Jürgen Neuwirth, Vizerektor für Forschung und Hochschulentwicklung Herbert Gabriel, Rektorin Sabine Weisz, Ute Leonhardt, Elvira Mihalits-Hanbauer, Filmemacher Walter Reiss, Historiker Herbert Brettl sowie Bildungsdirektor Alfred Lehner.
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Mit dem Dokumentarfilm "1945 – Ende und Anfang" des burgenländischen Filmemachers Walter Reiss kommt Geschichte des Kriegsendes in Österreich auf die Leinwand. Durch eine didaktische Aufbereitung des Themas soll der Film künftig einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur im Schulunterricht leisten.
BURGENLAND. Für den Film "1945 – Ende und Anfang" reiste der burgenländische Filmemacher Walter Reiss durch das ganze Burgenland, um mit Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs zu sprechen. 22 Burgenländerinnen und Burgenländer kommen zu Wort, darunter Angehörige der kroatischen und ungarischen Volksgruppen sowie ein jüdischer Überlebender der Todesmärsche.
Sie schildern ihre persönlichen Erinnerungen an das Kriegsende und die Zeit danach, also keine klassisch historische Dokumentation: "Ausschließlich die Protagonistinnen und Protagonisten kommen zu Wort. Sie schildern bewegende Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend in Zeiten des Krieges, vom Einmarsch der Sowjetarmee im Frühjahr 1945 und der sogenannten 'Russenzeit'", so Walter Reiss.

- Großer Andrang bei der Präsentation.
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Lebendige Erinnerungskultur
Didaktisch aufbereitet, soll der Film künftig im Schulunterricht eingesetzt werden. Initiator dieses Projekts ist der Historiker Herbert Brettl. "Ziel war es, ein historisch fundiertes Zeitdokument zu schaffen, das im Unterricht eingesetzt werden kann. Das Gespräch mit Zeitzeugen gewinnt seinen pädagogischen Wert durch die Authentizität der Berichte", so Brettl.
Bei einer Präsentation wurden erste Konzepte für den Unterricht präsentiert. Ute Leonhardt, Lehrende an der PPH Burgenland beschäftigte sich mit Studierenden im Fach Geschichte und politische Bildung mit dem Thema. Zum Einsatz kommt die "multiperspektivische Auseinandersetzung" in der Sekundarstufe. "Die emotionale Wucht der Berichte erfordert eine sensible und reflektierte Aufbereitung im Klassenzimmer", sagt Leonhardt. Die Beschäftigung mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen biete Schülerinnen und Schülern einen besonders eindringlichen Zugang zur Geschichte, so Rektorin Sabine Weisz.

- Lehramtsstudierende der PPH Burgenland (Sekundarstufe) im Fach Geschichte und Politische Bildung erarbeiteten die schulischen Inhalte.
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Materialien für den Unterricht
Die digitalen Interviews und die dazu entwickelten Arbeitsmaterialien werden den Studierenden und Lehrerinnen und Lehrern der Sekundarstufe zur Verfügung gestellt. "Gerade für junge Menschen ist es wichtig, Geschichte greifbar zu machen und aus ihr zu lernen. Die Darstellung von Neubeginn und Umbrüchen regt dazu an, über die Bedeutung von Demokratie, Zusammenhalt und Verantwortung in der Gegenwart nachzudenken", betont Bildungsdirektor Alfred Lehner.
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