Hilfswerk-Obmann
„Wir befinden uns mitten im Pflegenotstand“

Hilfswerk-Pressekonferenz zur aktuellen Pflege-Situation:  stellvertretende Geschäftsführerin Andrea Zarits, Obmann Oswald Klikovits, die neue Pflegedirektorin Marina Meisterhofer und Geschäftsführer Karl Schiessl. | Foto: Hilfswerk
  • Hilfswerk-Pressekonferenz zur aktuellen Pflege-Situation: stellvertretende Geschäftsführerin Andrea Zarits, Obmann Oswald Klikovits, die neue Pflegedirektorin Marina Meisterhofer und Geschäftsführer Karl Schiessl.
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Oswald Klikovits, Obmann des Burgenländischen Hilfswerks, schlägt Alarm. Das größte Problem: der immer „eklatantere Mitarbeitermangel“.

BURGENLAND. Laut dem Hilfswerk-Obmann fehlen die Pflegefachkräfte sowohl in den Heimen als auch in der mobilen Hauskrankenpflege- und betreuung.

„Es fehlt das Personal“

„Die Folgen sind für die Betroffenen und ihre rat- und hilfesuchenden Angehörigen immer öfter dramatisch. Denn es müssen dringend benötigte Heimbetten leer und Anfragen für mobile Pflege unerfüllt bleiben, einfach weil das entsprechende Personal fehlt“. so Klikovits.
Er wünscht sich eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Land, Arbeitsmarktservice und den Pflegeorganisationen, um rascher mehr Menschen zu Heimhilfen und Pflegeassistenten ausbilden zu können.

Lehre für Pflegeberufe

Längerfristig würde die Einführung einer Lehre für Pflegeberufe Entlastung schaffen, meint Klikovits. Einwände, wonach 15- bis 18-Jährige mit diesem Lehrberuf überfordert sein könnten, lässt der Hlfswerk-Obmann nicht gelten. Er verweist auf die rund 42.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die bereits jetzt Angehörige pflegen. „Es ist im Gegenteil unverantwortlich und demotivierend, wenn Pflegeberufe als ,jungen Menschen unzumutbar' stigmatisiert werden“, sagt Klikovits.

Keine 35-Stunden-Woche

Kein Verständnis hat der Hilfswerk-Obmann für den Wunsch der Gewerkschaft nach Einführung einer 35-Stunden-Woche. Für ihn ist diese Forderung angesichts der aktuellen Personalknappheit eine rein „politische Machtdemonstration“.

Hilfe für pflegende Angehörige

Vielmehr fordert Klikovits eine bessere Unterstützung für pflegende Angehörige. „Rund hundert haben sich vom Land anstellen lassen, aber wir haben über 6.000 weitere im Burgenland, die dringend unsere Hilfe brauchen – unter anderem durch den dringenden Ausbau der Tagesbetreuung und der Kurzzeitpflege.“

„Wir arbeiten schon mehr für den Computer, als für die Menschen.“

Auf das Problem der stetig zunehmenden Bürokratie macht Marina Meisterhofer, die neue Pflegedirektorin des Burgenländischen Hilfswerks aufmerksam. „Wir arbeiten schon mehr für den Computer, als für die Menschen. Alle Pflege-Eventualitäten im Alter zu verschriftlichen, entspricht keiner adäquaten praktikablen Pflegedokumentation, wie sie laut dem Gesundheits- und Krankenpflegegesetz notwendig ist“, so Meisterhofer.

„Müssen Personalkosten-Steigerungen für das Land vorfinanzieren“

Kritik am Land kommt von Andrea Zarits, der neuen stellvertretenden Geschäftsführerin des Burgenländischen Hilfswerks. „Es übersteigt unsere finanzielle Leistungsfähigkeit, wenn wir die jährlichen Pesonalkosten-Steigerungen für das Land vorfinanzieren müssen. 2019 hat es bis zum September gedauert, bis das Land zu Verhandlungen bereit war. Dann hat es weitere Monate gedauert, bis die gestiegenen Lohn-Kosten den Pflegeorganisationen abgegolten wurden – und das nicht einmal vollständig“, so Zarits.

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