Mindestlohn in der Privatwirtschaft
„10 Euro pro Stunde sind wohl das Minimum“
Im Landesdienst tritt am 1. Jänner 2020 ein Mindestlohn von 1.700 Euro netto in Kraft. Doch auch in der Privatwirtschaft gibt es Unternehmen, die diesen Weg folgen.
BURGENLAND. „Wer gute Arbeit leistet, der soll auch guten Lohn verdienen. Das ist eine Frage des Respekts und der Fairness“, stellt LH Hans Peter Doskozil zur Einführung von mindestens 1.700 Euro netto im Landesdienst fest.
Vorbild für die Privatwirtschaft
Für SPÖ-Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich muss jede ehrliche Arbeit 10 Euro pro Stunde wert sein – auch in der Privatwirtschaft. „Es darf nicht sein, dass man in einem der reichsten Länder der Welt mit einem Job gerade mal über die Runden kommt. Wir wollen Vorbild für die Privatwirtschaft sein“, so Hergovich.
Diese Vorbildrolle wird auch von einigen Unternehmen unterstützt. Mindestens 1.700 Euro sind im Installationsbetrieb von Gerhard Hutter in Bad Sauerbrunn und im Bauunternehmen von Harald Neumayer in Purbach bereits gelebte Realität.
„Eine Frage der Gerechtigkeit“
„Für mich als Arbeitgeber ist es eine Frage der Gerechtigkeit. Wer hart und fleißig arbeitet, muss auch ordentlich bezahlt werden. 10 Euro pro Stunde sind wohl das Minimum“, sagt Bauunternehmer Neumayer.
Mehr Konsum
Installateurmeister Hutter weist darauf hin, dass auch durch den Mindestlohn die Wirtschaft insgesamt profitiert: „Wenn unsere Mitarbeiter anständige Löhne erhalten – von denen sie auch ihr Leben bestreiten können und sich etwas leisten können – dann profitieren wir von motivierten Mitarbeitern und die Wirtschaft von mehr Konsum.“
„Bund ist gefordert“
Alle Beteiligten sei jedoch klar, dass der Mindestlohn in der Privatwirtschaft nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne. Hergovich: „Es ist keine Frage, dass Klein- und Mittelunternehmen nur Schritt für Schritt nachziehen können. Hier ist neben dem nötigen Willen der Arbeitgeber vor allem auch der Bund gefordert, steuerlich die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.“
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