Burgenland
32-Jähriger ist neues Sprachrohr der Senioren
Um die Interessen der älteren Generation im Burgenland besser bündeln zu können, hat die Landesregierung eine eigene Ombudsstelle ins Leben gerufen. Der 32-jährige Jurist Martin Huber wurde zum Ombudsmann der Senioren bestellt
BURGENLAND. Seit 1. Juni 2021 ist Martin Huber mit dem Aufbau der Ombudsstelle für die ältere Generation betraut. Der gebürtige Großpetersdorfer, der zurzeit in Wien lebt, absolvierte das BORG Güssing und studierte danach an der Wirtschaftsuniversität Wien Wirtschaftsrecht mit Zweitfach Rechtswissenschaften sowie an der Universität Wien das Studium der Rechtswissenschaften. Huber absolvierte unter anderem ein einjähriges Verwaltungspraktikum im Bundesministerium für Landesverteidigung, darüber hinaus sammelte er auch Gerichtspraxis im Oberlandesgericht Wien.
Ansprechpartner für Anliegen
LH Doskozil wünscht sich von Huber, "einen Handlungsbedarf zu ermitteln und die Politik im Sinne der Vertretung der älteren Generation zu fordern“. Er soll als "Sprachrohr und Ansprechpartner für konkrete Anliegen der älteren Generation zur Verfügung stehen".
87.000 Burgenländer älter als 60
Laut Landesangaben sind derzeit mehr als 87.000 Burgenländerinnen und Burgenländer, und damit rund 30 Prozent der Bevölkerung, älter als 60 Jahre alt. Der für die ältere Generation zuständige Landesrat Schneemann will mit der neuen Ombudsstelle stärker auf die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung eingehen, "um ihr so die Wertschätzung entgegenzubringen“. Der Vorsitzende des Landes-Seniorenbeirates, LR a.D. Helmut Bieler, freut sich, dass es nun durch die Ombudsstelle ein Bindeglied von Landes-Seniorenbeirat zur Landesregierung, Verwaltung und Landtag gebe.
Huber will unkompliziert beraten
Huber selbst hob hervor, dass „die Ombudsstelle Betroffene unkompliziert und kostenlos beraten sowie in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen unterstützen wird“. Wichtig sei ihm auch, konkret Themen im Bereich des Konsumentenschutzes und der Altersdiskriminierung anzusprechen. Der 32-jährige Jurist wurde nach Landesangaben auf Basis eines vorangegangenen Objektivierungsverfahrens bestellt.
Kritik von der FPÖ
FPÖ-Seniorensprecherin Ilse Benkö zeigt sich in einer Reaktion "fassungslos" und spricht von einer Arbeitsplatzbeschaffung. Die ältere Generation habe ihr Leben lang einen wichtigen Beitrag geleistet und sich einen Ansprechpartner für ihre Anliegen verdient. "Dass nun jedoch genau jene wichtige Funktion von einem 32-Jährigen ausgeübt werden soll, welcher noch am Anfang seiner Lebenserfahrung steht, ist unbegreiflich." Diese Aktion der SPÖ zeige einmal mehr, dass es ihr nicht um die Senioren, sondern um parteipolitische Arbeitsbeschaffung gehe. "Unsere ältere Generation braucht eine Ansprechperson, die ihre Anliegen kennt und sich selbst damit identifizieren kann. Nur so kann eine bestmögliche Hilfe erfolgen und auf die Bedürfnisse eingegangen werden“, meint Benkö, die außerdem einen Pflegeombudsmann fordert, "der über sämtliche Möglichkeiten im Pflegebereich Auskunft geben kann und gleichzeitig Anlaufstelle für die Bürokratiebewältigung ist".
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