ÖGB Burgenland
Am 17. September „Preise runter"-Demo in Eisenstadt
Der ÖGB Burgenland machte auf die massiven Auswirkungen der Teuerung auf das tägliche Leben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen aufmerksam. Am 17. September wird demonstriert.
BURGENLAND. Das im Juni beschlossene Anti-Teuerungspaket der Bundesregierung ist für den ÖGB Burgenland verteilungspolitisch zum Teil fragwürdig. „Mithilfe von Ausgleichszahlungen lässt sich für einige gerade das Minus am Konto ausgleichen oder verkleinern, das war`s. Wenn einem Menschen Monat für Monat das Geld ausgeht, dann ist dieser mit einer kurzfristigen Hilfe nicht vor dem Abrutschen in die Armut geschützt.“, so ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics.
Strompreisbremse ein guter Anfang
Die kürzlich beschlossene Strompreisbremse ist aus Sicht der Gewerkschaft ein guter Anfang, jedoch brauche es auch Lösungen für jene, welche mit Holz, Pellets, Erdgas und auch Fernwärme heizen.
Kein ausreichender Wocheneinkauf
„Viele Menschen können sich keinen ausreichenden Wocheneinkauf mehr leisten. Der wachsende Bedarf an günstigen Lebensmitteln führt dazu, dass auch die Sozialmärkte diesen nicht decken können. Am Ende des Monats wird die Ernährung in vielen Haushalten einfacher uns einseitiger“, zeigt sich sich Mauersics besorgt.
„Am 17. September um 14.00 Uhr werden wir in Eisenstadt auf die Straße gehen, Druck machen und aufzeigen, dass es für die Politik höchste Zeit ist, etwas zu tun. Wir laden die Bevölkerung ein, gemeinsam mit uns ein starkes Zeichen zu setzen“, kündigt Burgenlands ÖGB-Chef an.
Frauen benachteiligt
ÖGB Frauenvorsitzende Bianca Graf, spricht von einer besorgniserregend hohen Zahl an Frauen, welche aktuell keine Reserven mehr haben. Generell verdienen Frauen in Österreich durchschnittlich noch immer um 18,5 Prozent weniger als Männer und tragen die Mehrfachbelastungen der Kinderbetreuung, des Haushalts und der Pflege und Betreuung von Angehörigen. „Die aktuelle Situation wirkt sich massiv auf die Entwicklung der Kinder aus. Wenn eine alleinerziehende Mutter beispielsweise selbst nicht weiß, wie sie über die Runden kommt, kann sie die jahrelange Bildung des Kindes nicht finanzieren.“, gibt Bianca Graf zu bedenken.
„Ältere Menschen brauchen eine rasche finanzielle Absicherung“
Die anhaltende Teuerungswelle trifft PensionistInnen besonders hart. Altersarmut war bereits vor der Krise ein ernst zu nehmendes Problem. „Viele PensionistInnen, welche lediglich die Mindestpension beziehen, sind am Ende ihrer Kräfte. Das Geld fehlt an allen Ecken und Enden“, so Christine Hager, ÖGB Landespensionistenvorsitzende. Vielen Pensionistinnen und Pensionisten bleibt nach Abzug der Fixkosten kaum Geld für die Dinge des alltäglichen Bedarfs übrig. Dazu zählen auch ausreichend Lebensmittel. Frauen sind dabei am stärksten von der Altersarmut betroffen. „Ältere Menschen brauchen eine rasche finanzielle Absicherung. Es darf nicht sein, dass Existenzsorgen an der Tagesordnung stehen.“, so Hager.
Schwierige Situation für Jugendliche
Auch für Jugendliche werde es immer schwieriger, auf eigenen Beinen zu stehen. „Als Lehrling ist es beispielsweise oftmals kaum möglich eine eigene Wohnung, ohne Unterstützung der Eltern, anzumieten, zu erhalten oder die laufenden Kosten des täglichen Lebens zu bestreiten. Selbst der Lebensmitteleinkauf muss oftmals stark eingeschränkt werden. Wichtige Neuanschaffungen werden in die Zukunft verlegt.“, so ÖGB-Landesjugendsekretär Christoph Frühstück.
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