LWK-Präsident Berlakovich warnt
„Bis zu 50 Arbeitsplätze sind in der Landwirtschaftskammer gefährdet“
Die Ankündigung von LR Hans Peter Doskozil, Fördermittel des Landes für die Landwirtschaftskammer in Zukunft nur noch für Beratungstätigkeiten im Biobereich zu vergeben, sorgt für massive Kritik von Seiten der Kammer.
EISENSTADT. Laut Aussendung der Landwirtschaftskammer Burgenland soll – nach einem ersten Gespräch mit Agrarlandesrätin Verena Dunst – über eine Million Euro der Landesmittel gekürzt werden. Die Kürzungen würden jedoch noch höher ausfallen, weil dadurch auch weniger Bundesmittel ausgelöst werden können – insgesamt wären es rund 1,7 Millionen Euro.
„Wenn es zu diesen Kürzungen kommt, sind bis zu 50 Arbeitsplätze von qualifizierten Beratern und Fachkräften gefährdet“, warnt LWK-Präsident Nikolaus Berlakovich.
Betroffen wären unter anderem die Seminarbäuerinnen, das Projekt „Schule am Bauernhof“, Bauernläden und Direktvermarkter sowie Aus- und Weiterbildungskurse.
„Wer berät die Betriebe, die nicht bio sein?“
Berlakovich verweist auf die 31,8 Prozent Bioanteil im Ackerland – ein Topwert in Österreich. „Hier hat auch die Landwirtschaftskammer durch intensive Beratung einen wichtigen Beitrag geleistet. Was passiert aber mit den 80 Prozent der Betriebe, die nicht bio sind? Wer berät diese Betriebe, wenn nur mehr Bioberatung erfolgen soll?“, fragt sich der LWK-Präsident.
Es soll nun weitere Verhandlungen mit dem Land geben. „Das ist auch notwendig. Denn dieser Vorschlag der Landesregierung ist nicht akzeptabel“, so Berlakovich.
LR Dunst: „Keine inhaltlichen Vorschläge der Landwirtschaftskammer“
Überrascht über die Kritik der Landwirtschaftskammer zeigt sich LR Verena Dunst, nachdem es erst gestern Nachmittag eine ersten Verhandlungsrunde gab. „Gestern haben wir einen neuen Termin für kommende Woche vereinbart und heute wird der sprichwörtliche Teufel an die Wand gemalt. Es wurden auch keine inhaltlichen Vorschläge oder Konzepte durch die Kammer auf den Tisch gelegt“, so Dunst.
„Land spart beim Verwaltungsapparat“
Die Landesrätin versichert jedoch, dass die Bauern auch in Zukunft mit der Unterstützung des Landes rechnen können, „besonders wenn es darum geht, nachhaltiger zu produzieren und auf Anbauweisen wie bio umzusteigen.“
Dunst: „Wir bezahlen derzeit den Verwaltungsapparat der Landwirtschaftskammer – das gibt es bei der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer nicht – dazu sind wir nicht mehr bereit.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.