Landesholding Burgenland
Führungsebene um Geschäftsführer-Position erweitert
Die Landesholding Burgenland erweitert die Management-Ebene und implementiert eine zweite Geschäftsführung. Gesucht wird eine Stelle für die technische und eine Stelle für die wirtschaftliche (kaufmännische) Geschäftsführung.
BURGENLAND. Alleiniger Chef der Holding ist seit dem Jahr 2016 Hans Peter Rucker. Die Landestochter, welche eine Bilanzsumme von 2,8 Milliarden Euro aufweist und 5.500 MitarbeiterInnen anstellt, wird in Zukunft zwei Geschäftsführer haben - einen wirtschaftlichen und einen technischen. Das wurde bereits im Juni bei der Generalversammlung der Landesholding beschlossen.
Neue Struktur
Aufgrund der Größe und Komplexität der Landesholding Burgenland soll eine neue Organisationsstruktur umgesetzt werden. Um die Koordination und Abstimmung mit dem Land Burgenland, der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) und den Konzerngesellschaften weiter zu verbessern, soll eine zweite Geschäftsführung implementiert werden. Hans Peter Rucker werde sich für den wirtschaftlichen Posten erneut bewerben.
„Mit der Erweiterung der Geschäftsführung tragen wir der erfolgreichen Entwicklung der Landesholding Burgenland Rechnung und schaffen die Voraussetzungen, um die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe weiter zu steigern", so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Politischer "Postenschacher"
ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas kritisiert die neuesten Personal-Pläne der Landesholding und ist der Meinung, dass schon bald der nächste "politische Postenschacher" über die Bühne gehen wird. Außerdem spricht Fazekas von einem "so gut wie vergebenen Posten" für den technischen Geschäftsführer. Gerald Goger bringe sich medial in Stellung. Die LIB sei nach dem "dubiosen Verkaufsprozess der Landesreinigungsfirma öffentlich unter Beschuss geraten".
„Daher ist es naheliegend, dass Goger nun das Feld räumen muss. Immerhin hat er diesen dubiosen Deal operativ abgewickelt. Die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden Doskozil und Dorner zeigen sich jetzt offensichtlich erkenntlich für Gogers Dienste und lassen ihn in der Karriereleiter steigen“, so Fazekas.
Gerald Goger, der sich erst jüngst als Universitäts-Professor der TU-Wien für zwei Jahre karenzieren lassen hat, sei Medienberichten zufolge nicht abgeneigt und würde sich gerne bewerben.
"Schlag ins Gesicht aller Burgenländer!"
Auch bei der burgenländischen FPÖ stößt das Vorhaben der Landesholding auf heftige Kritik. Nachdem Hans Peter Rucker diese Aufgabe bereits seit 7 Jahren allein löse, bestehe laut FPÖ-Wirtschaftssprecher Alexander Petschnig keine objektive Notwendigkeit, an der Aufstellung in der Geschäftsführung etwas zu ändern. Besonders missfällt ihm, dass der ausgeschriebene Posten auf den derzeitigen Geschäftsführer der Landesimmobilien Burgenland zugeschnitten sein dürfte.
„Jeder erinnert sich, dass Herr Goger genau jener Geschäftsführer ist, der die FMB weit unter Wert verscherbelt hat. (...) Dass jemand, der in der Funktion eines Geschäftsführers nachweislich dermaßen versagt hat, jetzt noch mit einem Aufstieg in die Landesholding samt satter Gehaltsaufbesserung belohnt werden soll, ist ein offener Schlag ins Gesicht aller hart arbeitenden Burgenländerinnen und Burgenländer!", kritisiert Petschnig.
"Sachlich ungerechtfertigte Kritik"
Dahingegen äußerte sich auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst, der die Anschuldigungen der Oppositions-Parteien nicht auf sich sitzen lassen möchte. In seiner Stellungnahme bezieht er sich auf den bevorstehenden Prozess von Sebastian Kurz. Insofern wäre die Volkspartei laut Fürst auch im Burgenland gut beraten, sich mit "sachlich ungerechtfertigter Kritik" an anderen zurückzuhalten und "demütiger zu werden".
"Die Landesholding Burgenland steht nachweislich für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik im Interesse des Landes“, beruhigt Fürst.
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