KOMMENTAR: Endlich ein Krisenmanager in der Bundesregierung
Selten wurde ein neues Mitglied der Bundesregierung mit so viel Vorschusslorbeeren bedacht wie der neue Verteidigungsminister aus dem Burgenland – und das zu Recht.
Sein professioneller und gleichzeitig besonnener Umgang mit dem Flüchtlingsdrama auf der A4 und dem Flüchtlingszustrom in Nickelsdorf machten Hans Peter Doskozil recht schnell zum heißen Kandidaten für politische Ämter in der ersten Reihe.
Was besonders beeindruckt, ist sein pragmatischer Zugang – auch zu brisanten Politthemen. So stellte er bereits jetzt unmissverständlich und richtig fest, dass die Diskussion rund um Asyl-Obergrenzen verfehlt ist, solange wir uns in Österreich an die Genfer Flüchtlingskonvention halten.
Dieser Pragmatismus stand oft auch im Widerspruch zu so manchen sicherheitspolitischen Positionen und Kampagnen von SPÖ und FPÖ im Burgenland. So wies er – als kompetenter Leser der Kriminalstatistik – regelmäßig darauf hin, dass das Burgenland das sicherste Bundesland ist. Und als der Flüchtlingszustrom im Herbst vergangenen Jahres seinen Höhepunkt erreichte, konnte er dem Vorschlag, die Grenzen dicht zu machen, nur wenig abgewinnen.
So ein souveräner Krisenmanager hat nicht nur der SPÖ, sondern auch der – in letzter Zeit zunehmend hilf- und orientierungslos wirkenden – Bundesregierung gefehlt.
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